Während die meisten Anleger den massiven Kursverlust der vergangenen Wochen als Warnsignal deuten, sehen Analysten führender Investmentbanken eine historische Gelegenheit: Kursziele von bis zu 61 Euro stehen im Raum – beim aktuellen Kurs von knapp 42 Euro ein Potenzial von fast 50 Prozent. Was steckt hinter dieser krassen Diskrepanz? Und warum kämpft ausgerechnet einer der solidesten Medizintechnikkonzerne derzeit mit einem Vertrauensproblem an der Börse?
Die Antwort liegt in zwei strategischen Baustellen, die das Management bislang nicht aufgelöst hat. Doch gerade diese Unsicherheit könnte sich als Einstiegschance entpuppen – zumindest, wenn man den Experten Glauben schenkt.
Stabilisierung nach brutalem Abverkauf
Der Freitag brachte immerhin eine erste Verschnaufpause: Bei 41,86 Euro schloss die Aktie den Handel und konnte sich damit knapp über dem Jahrestief von 40,85 Euro stabilisieren. Klingt nach wenig? Im Kontext der vergangenen Wochen ist es das nicht. Seit Anfang November hat das Papier über 16 Prozent an Wert verloren – ein Absturz, der selbst hartgesottene Investoren nervös macht.
Die technische Lage bleibt angespannt: Mit einem Abstand von knapp 28 Prozent zum 52-Wochen-Hoch bei 57,78 Euro und Notierungen deutlich unter allen wichtigen gleitenden Durchschnitten ist die Ausgangslage alles andere als komfortabel. Die zentrale Frage lautet deshalb: Ist das der Tiefpunkt oder nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach unten?
Analysten schlagen Alarm – positiv!
Die Experten haben eine klare Meinung: Kaufen! Und zwar nicht zaghaft, sondern mit Überzeugung. Die aktuellen Einschätzungen lesen sich wie eine Kampfansage an die Börse:
- Jefferies hält an „Buy“ fest und traut der Aktie 60 Euro zu – ein Aufwärtspotenzial von über 40 Prozent
- JPMorgan geht mit „Overweight“ und einem Ziel von 61,30 Euro sogar noch einen Schritt weiter
- Selbst die zurückhaltendere UBS („Neutral“) sieht mit 50 Euro noch deutliches Potenzial
Das Argument der Analysten ist dabei simpel: Die Börse übertreibt. Die Fundamentaldaten rechtfertigen den Ausverkauf in keiner Weise, zumal das Unternehmen auf seinem Kapitalmarkttag in London ambitionierte Ziele für 2030 präsentiert hat. Ein jährliches Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent plus zweistelliges Gewinnwachstum – das klingt nicht nach einem Problem, sondern nach Potenzial.
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Doch warum glaubt der Markt den Experten nicht?
Die zwei großen Unsicherheitsfaktoren
Baustelle Nummer eins: Die Zukunft der Labordiagnostik-Sparte. Das Management hat offen gelassen, ob dieser Geschäftsbereich verkauft oder abgespalten wird. Für Investoren ist das Gift, denn niemand investiert gerne ins Ungewisse. Die Diagnostik-Sparte erwirtschaftet schwächere Margen als die hochprofitablen Bereiche Bildgebung und Krebstherapie (Varian) – ihre Zukunft im Konzern ist damit fraglich.
Baustelle Nummer zwei: Der Mutterkonzern Siemens plant, seinen Anteil an Siemens Healthineers weiter zu reduzieren. Konkret sollen Aktien direkt an Siemens-Aktionäre übertragen werden. Klingt technisch, hat aber handfeste Folgen: Viele dieser neuen Aktionäre werden ihre Anteile direkt wieder verkaufen – ein klassischer Flowback-Effekt, der zusätzlichen Kursdruck erzeugt.
Nervenstärke wird belohnt – oder bestraft?
Die Aktie von Siemens Healthineers ist derzeit nichts für vorsichtige Gemüter. Der Markt preist das Worst-Case-Szenario ein: Diagnostik-Verkauf unter Wert, massiver Flowback nach der Anteilsübertragung, schwächelnde Nachfrage. Die Analysten hingegen setzen auf das Best-Case-Szenario: Fokussierung auf Hochmargen-Geschäfte, höherer Streubesitz macht die Aktie attraktiver für institutionelle Investoren, langfristige Wachstumstreiber im Gesundheitsmarkt greifen.
Wer hat recht? Die Antwort dürfte in den kommenden Wochen fallen. Entscheidend wird sein, ob die Marke von 42 Euro nachhaltig zurückerobert werden kann. Gelingt das, wäre der Weg für eine Erholung in Richtung 45 Euro frei. Fällt der Kurs jedoch nochmals unter das Jahrestief, droht eine weitere Verkaufswelle.
Eines ist jedoch klar: Die Diskrepanz zwischen Börsenbewertung und Analystenzielen war selten so groß wie jetzt. Entweder irren sich die Experten gewaltig – oder der Markt bietet tatsächlich eine der größten Kaufchancen des Jahres im Medizintechniksektor.
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