SoftBank Aktie: Deal mit DigitalBridge

SoftBank übernimmt den US-Infrastrukturinvestor DigitalBridge für rund 4 Mrd. US-Dollar, um seine Position im Bereich physischer KI-Rechenzentren auszubauen. Die Marktreaktion fällt in den USA und Japan unterschiedlich aus.

Kurz zusammengefasst:
  • Übernahme für etwa 4 Milliarden US-Dollar in bar
  • Strategischer Fokus auf physische KI-Infrastruktur
  • Markt reagiert in USA und Japan gegensätzlich
  • Abschluss der Transaktion für 2026 erwartet

SoftBank forciert den Einstieg in physische KI-Infrastruktur und greift dafür tief in die Kasse. Der japanische Technologiekonzern übernimmt den US-Infrastrukturinvestor DigitalBridge für rund 4 Milliarden US‑Dollar. Während die Zielgesellschaft an der Wall Street deutlich zulegte, reagierte der Markt in Tokio verhaltener – ein klassischer Zielkonflikt zwischen kurzfristiger Belastung und langfristiger Strategie?

Deal-Struktur und Bewertung

SoftBank und DigitalBridge haben eine endgültige Vereinbarung über eine Übernahme gegen Barzahlung geschlossen.

SoftBank

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Heute: -
7 Tage: -
  • Kaufpreis: 16,00 US‑Dollar je Aktie
  • Aufschlag: rund 15 % auf den Schlusskurs vom 26. Dezember 2025
  • Transaktionsvolumen: ca. 4 Mrd. US‑Dollar inklusive Schulden
  • Eigenkapitalwert: etwa 2,9 Mrd. US‑Dollar

Nach der Ankündigung sprang die DigitalBridge-Aktie im US‑Handel auf 15,27 US‑Dollar. Der Kurs reflektiert damit den Großteil des Aufschlags, bleibt aber leicht unter dem Angebot – ein Hinweis auf den eingepreisten Zeithorizont bis zum Vollzug.

Die Transaktion ist vollständig in bar strukturiert. SoftBank übernimmt neben dem Eigenkapital auch die bestehenden Verbindlichkeiten von DigitalBridge.

Strategischer Schwenk in die KI-Basis

Konzernchef Masayoshi Son positioniert die Übernahme als Baustein für „Next-Generation-AI-Rechenzentren“. Im Unterschied zu früheren, eher passiven Beteiligungen über den Vision Fund will SoftBank damit eine aktivere Rolle in der physischen Infrastruktur von Künstlicher Intelligenz übernehmen.

DigitalBridge verwaltet rund 108 Mrd. US‑Dollar an Vermögen, darunter bedeutende Beteiligungen an Vantage Data Centers sowie umfangreiche Glasfaser- und Netzinfrastruktur. Das Unternehmen soll unter CEO Marc Ganzi als eigenständige Plattform weitergeführt werden.

Diese Ausrichtung fügt sich in eine breitere Kapitalumschichtung im Jahr 2025 ein. Im November hatte SoftBank Medienberichten zufolge Nvidia-Anteile verkauft, um Mittel für direkte KI‑Infrastrukturinvestments freizusetzen. Der Fokus verschiebt sich damit von Chip-Herstellern hin zu Betreibern von Rechenzentren und Netzwerken – also zu der „Energie- und Versorgungsstruktur“, die für große KI-Modelle benötigt wird.

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Zusätzlich ergänzt der Zukauf SoftBanks Engagement im groß angelegten „Stargate“-KI-Infrastrukturprojekt mit OpenAI und Oracle. Mit der Kontrolle über DigitalBridge sichert sich der Konzern direkten Zugriff auf die Vermögenswerte, die für solche Hochleistungsrechenprojekte erforderlich sind.

Kursreaktion: USA und Japan ticken unterschiedlich

Die unmittelbare Marktreaktion zeigte eine klare Trennung der Perspektiven. In den USA honorierten Anleger vor allem den Aufpreis für DigitalBridge. In Japan standen dagegen die Finanzierungslast und die Liquiditätswirkung im Vordergrund.

  • SoftBank schloss gestern vor Bekanntwerden aller Details bei 4.485 JPY, ein Plus von 0,79 %.
  • Heute drehte die Aktie und schloss bei 4.452 JPY, ein Minus von 0,74 %.

Damit preist der Markt in Tokio kurzfristig den hohen Barmittelabfluss ein. Analysten werten den Kaufpreis dennoch als relativ diszipliniert: DigitalBridge-Aktionäre erhalten einen spürbaren Aufschlag, ohne dass SoftBanks Bilanz nach aktuellem Stand als übermäßig belastet gilt. Die leichte Korrektur der Aktie spiegelt daher eher die unmittelbare Liquiditätsnutzung als eine grundsätzliche Ablehnung der Strategie wider.

Einordnung und Ausblick

Die Transaktion passt in SoftBanks Neupositionierung als Infrastrukturakteur in der KI‑Ökonomie. Durch die Beteiligung an Großprojekten wie „Stargate“ und den Zugriff auf Rechenzentren, Glasfaser und Datennetze stärkt der Konzern seine Rolle in der Wertschöpfungskette jenseits klassischer Technologie-Beteiligungen.

Für 2026 rückt nun der regulatorische Prozess in den Vordergrund. Der Abschluss der Übernahme wird in der zweiten Jahreshälfte 2026 erwartet. Ein wichtiger Zwischenpunkt für Aktionäre ist der nächste Quartalsbericht am 10. Februar 2026. Dann will SoftBank konkreter darlegen, wie sich der Deal auf Kennzahlen wie den Loan‑to‑Value‑Wert und die Liquiditätsposition auswirkt.

Technisch bleibt die Aktie trotz des Rückgangs auf 4.452 JPY in einem intakten langfristigen Aufwärtstrend und liegt über 90 % höher als vor einem Jahr. Kurzfristig gilt der Bereich um 4.400 JPY als wichtige Unterstützungszone, während der Markt die Folgen des Strategiewechsels in den ersten Handelstagen des neuen Jahres einpreist.

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