Der belgische Chemieriese Solvay steckt mitten im Sturm. Während das Management noch die Erfolge seiner Sparprogramme feiert, offenbaren die jüngsten Quartalszahlen eine beunruhigende Wahrheit: Die Nachfrage bricht ein, die Erträge schrumpfen – und selbst ein Großinvestor wie Morgan Stanley scheint plötzlich unschlüssig. Kann Solvay die Trendwende noch schaffen?
Schwächeln im schwierigen Marktumfeld
Die Zahlen für das zweite Quartal 2025 sprechen eine klare Sprache. Der organische Umsatzrückgang von 3,8% auf 1,102 Milliarden Euro zeigt deutlich, wie sehr Solvay unter dem aktuellen Marktumfeld leidet. Noch deutlicher wird das Bild beim operativen Ergebnis: Das bereinigte EBITDA brach organisch um 12,4% ein und lag bei 230 Millionen Euro. Nur eine einmalige Einnahme von 20 Millionen Euro aus einer Vertragsauflösung verhinderte ein noch schlechteres Ergebnis. Die Marge von 20,9% bleibt zwar respektabel, kann aber nicht über die grundlegenden Probleme hinwegtäuschen.
Kostendisziplin als Rettungsanker
In dieser schwierigen Phase setzt Solvay voll auf Kosteneffizienz. Das Unternehmen trieb seine Strukturkosteneinsparungen im zweiten Quartal auf 29 Millionen Euro voran und kommt seit Anfang 2024 auf cumulative Einsparungen von 165 Millionen Euro. Dieses Programm läuft so erfolgreich, dass die ursprüngliche Zielmarke von 200 Millionen Euro noch in diesem Jahr übertroffen werden dürfte.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hält Solvay an seiner Jahresprognose fest. Das Management bestätigt die Erwartung eines bereinigten EBITDA zwischen 880 und 930 Millionen Euro sowie einen freien Cashflow von rund 300 Millionen Euro. Eine mutige Ansage angesichts der anhaltenden Marktschwäche.
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Großinvestor mit zögerlicher Hand
Besonders aufmerksam verfolgten Anleger jüngst die Bewegungen von Morgan Stanley. Der große Player überschritt am 18. August die 3%-Schwelle bei den Stimmrechten – was zunächst als Vertrauensbeweis gewertet wurde. Doch nur drei Tage später, am 21. August, reduzierte die Bank ihre Beteiligung wieder unter diese Marke. Diese schnelle Kehrtwende signalisiert Unsicherheit und trägt nicht gerade zur Beruhigung der Märkte bei.
Düstere Aussichten für die Chemiebranche
Die größten Sorgen bereitet jedoch der Blick nach vorn. Die Branche erwartet auch in der zweiten Jahreshälfte 2025 anspruchsvolle Marktbedingungen. Globale Handelskonflikte und geopolitische Spannungen drücken die Nachfrage spürbar. Besonders die Schlüsselbereiche Soda Ash und Coatis leiden unter schwacher Inlandsnachfrage und verschärftem Wettbewerb in Überseemärkten.
Solvay kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig: gegen nachlassende Nachfrage, gegen Inventarungleichgewichte und gegen die Skepsis der Investoren. Die Aktie notiert nahe ihrem Jahrestief und hat seit dem 52-Wochen-Hoch im Oktober 2024 fast 30% verloren. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie lange der Chemiekonzern diesen Abwärtstrend noch stoppen kann.
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