Stadler Rail Aktie: Politbeben!

Die SBB vergibt einen 2,1-Milliarden-Auftrag an Siemens statt Stadler trotz nur 0,6 Prozent Preisunterschied. Stadler prüft rechtliche Schritte während internationale Großaufträge für positive Schlagzeilen sorgen.

Kurz zusammengefasst:
  • Minimaler Preisunterschied von 0,6 Prozent
  • Rechtliche Prüfung des Vergabeverfahrens läuft
  • Internationaler Hybridlokomotiven-Auftrag über 200 Einheiten
  • Solider Auftragsbestand von 29,4 Milliarden CHF

Die Vergabe eines Milliarden-Auftrags der SBB an Siemens statt an Stadler Rail sorgt für einen beispiellosen politischen Aufschrei in der Schweiz. Der Preisunterschied? Lächerliche 0,6 Prozentpunkte. Während Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler mit rechtlichen Schritten droht und Politiker von einem Skandal sprechen, läuft das internationale Geschäft für den Schweizer Zughersteller auf Hochtouren. Doch kann das den Gesichtsverlust auf dem Heimmarkt wettmachen?

2,1 Milliarden Franken – und Stadler geht leer aus

Am 7. November fiel die Entscheidung, die in der Schweiz für Fassungslosigkeit sorgte: Die SBB vergaben einen Rahmenvertrag über bis zu 200 Doppelstockzüge an Siemens Mobility. Die Festbestellung umfasst 116 Züge im Wert von rund 2,1 Milliarden Franken. Stadler hatte ein nahezu identisches Angebot vorgelegt – die Preisdifferenz betrug mikroskopische 0,6 Prozent.

Die Fakten zum verlorenen Auftrag:

  • Preisunterschied zum Siemens-Angebot: 0,6 Prozentpunkte
  • Geplante Wertschöpfung in der Schweiz: bis zu 80 Prozent
  • Anzahl involvierter Schweizer Zulieferer: über 200
  • Verfügbarkeit der aktuellen Stadler KISS-Züge bei der SBB: 99 Prozent

CEO Markus Bernsteiner zeigte sich „sehr enttäuscht“. Die Ironie der Situation: Ausgerechnet die KISS-Doppelstockzüge von Stadler gehören mit ihrer 99-prozentigen Verfügbarkeit zu den zuverlässigsten Fahrzeugen der gesamten SBB-Flotte. Und trotzdem erhält ein ausländischer Konkurrent den Zuschlag.

Jetzt wird es juristisch

Peter Spuhler lässt die Sache nicht auf sich beruhen. Der Verwaltungsratspräsident kündigte eine rechtliche Prüfung an und erwägt eine Berufung beim Bundesverwaltungsgericht. Die Frist dafür läuft: 20 Tage bleiben dem Unternehmen für diesen Schritt.

Die politische Dimension ist enorm. Die Debatte über den „Werkplatz Schweiz“ und die Vergabepraxis der staatlichen SBB hat eine Dynamik entwickelt, die weit über wirtschaftliche Fragen hinausgeht. Stadler hatte versprochen, die Züge vollständig in der Schweiz zu fertigen – ein Argument, das in der aktuellen politischen Stimmung besonderes Gewicht trägt.

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International läuft es rund

Während auf dem Heimmarkt die Wogen hochgehen, liefert Stadler international ab. Am 12. November – nur fünf Tage nach der SBB-Enttäuschung – wurde ein spektakulärer Auftrag bekannt: Das Leasingunternehmen NEXRAIL bestellt bis zu 200 innovative Hybridlokomotiven des Typs EURO9000.

Die technologischen Spezifikationen dieser Lokomotiven sind beeindruckend:

  • Elektrische Leistung: 9 MW
  • Batteriemodul: 1,2 MW
  • Besonderheit: Emissionsfreier Betrieb von Terminal zu Terminal

Dieser Auftrag ist mehr als nur Volumen – er positioniert Stadler als Technologieführer bei alternativen Antrieben und Hybridtechnologie. In einem Markt, der zunehmend auf Nachhaltigkeit setzt, könnte dies zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden.

Am 14. November folgte die nächste gute Nachricht: Drei neue Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ SMILE für den österreichischen Betreiber WESTbahn sind in Vorbereitung. Der solide Auftragsbestand von 29,4 Milliarden CHF per Mitte 2025 gibt dem Unternehmen zusätzliche Stabilität.

Die nächsten Wochen werden entscheidend

Die Frage ist nun: Wird Stadler tatsächlich vor Gericht ziehen? Die politische Rückendeckung in der Schweiz ist da, die Argumente scheinen stark. Ein Erfolg könnte das gesamte Vergabeverfahren neu aufrollen – doch ein Rechtsstreit bedeutet auch Unsicherheit und möglicherweise verbrannte Erde beim wichtigsten Heimkunden.

Der Markt wird genau beobachten, wie das Management diese heikle Situation navigiert. Die internationale Expansion läuft parallel weiter, die technologische Kompetenz ist unbestritten. Doch der symbolische Wert des SBB-Auftrags lässt sich kaum in Zahlen ausdrücken.

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