Ein Quartalsverlust, der größer ausfällt als im Vorjahr – und trotzdem schießt die Aktie um fast 7 Prozent nach oben. Was auf den ersten Blick paradox klingt, hat bei Standard Lithium einen klaren Grund: Das kanadische Lithium-Unternehmen liefert endlich das ab, worauf Investoren seit Monaten warten. Eine abgeschlossene Machbarkeitsstudie, 130 Millionen Dollar frisches Kapital und grünes Licht von den Behörden – die entscheidende Phase vor dem Baubeginn hat begonnen. Doch reicht das, um die massiven Investitionskosten von 1,45 Milliarden Dollar zu stemmen?
Die Zahlen täuschen – der Fortschritt zählt
Standard Lithium meldete für das dritte Quartal 2025 einen Nettoverlust von 6,1 Millionen Dollar, mehr als die 4,8 Millionen im Vorjahresquartal. Doch die Märkte schauten über diese Zahl hinweg. Entscheidend war eine andere Botschaft: Die definitive Machbarkeitsstudie (DFS) für das Flaggschiff-Projekt South West Arkansas (SWA) ist fertig – und die Ergebnisse können sich sehen lassen.
Die Studie prognostiziert eine interne Rendite (IRR) von 20,2 Prozent vor Steuern und betriebliche Kosten von nur 4.516 Dollar pro Tonne Lithiumkarbonat. Zum Vergleich: Viele Konkurrenten kämpfen mit deutlich höheren Produktionskosten. Mit einer geplanten Jahreskapazität von 22.500 Tonnen batteriefähigem Lithiumkarbonat über eine Laufzeit von 20 Jahren positioniert sich Standard Lithium als kosteneffizienter Player im nordamerikanischen Lithiummarkt.
130 Millionen Dollar – Institutionelle setzen auf Standard Lithium
Im Oktober gelang dem Unternehmen ein bemerkenswerter Coup: Eine ursprünglich auf 120 Millionen Dollar ausgelegte Kapitalerhöhung wurde aufgrund der hohen Nachfrage auf 130 Millionen aufgestockt. Institutionelle Investoren zahlten 4,35 Dollar pro Aktie – ein deutliches Signal des Vertrauens in die Zukunft des Unternehmens.
Hinzu kommt die strategische Partnerschaft mit dem norwegischen Energieriesen Equinor, der 45 Prozent am Smackover-Lithium-Joint-Venture hält. Sobald die finale Investitionsentscheidung (FID) fällt – erwartet Anfang 2026 – fließen weitere 40 Millionen Dollar von Equinor an Standard Lithium. Das Unternehmen verfügte Ende September über 32,1 Millionen Dollar Cash, komplett schuldenfrei.
East Texas: Die Überraschung mit Rekordwerten
Neben dem SWA-Projekt sorgte Standard Lithium Anfang November für Aufsehen mit der Veröffentlichung einer ersten Ressourcenschätzung für das Franklin-Projekt in Ost-Texas: 2,16 Millionen Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent bei durchschnittlichen Konzentrationen von 668 mg/L. CEO David Park betonte: „Die höchsten gemeldeten Lithium-in-Sole-Grade in Nordamerika.“
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Diese Entdeckung eröffnet langfristig enormes Potenzial. Während SWA für 2028 erste kommerzielle Produktion anstrebt, könnte die Region um East Texas perspektivisch über 100.000 Tonnen Lithiumchemikalien jährlich liefern – und Standard Lithium zu einem Schwergewicht der heimischen US-Lieferung machen.
Politischer Rückenwind: 225 Millionen vom US-Energieministerium
Standard Lithium profitiert massiv von staatlicher Unterstützung. Das US-Energieministerium hat einen Zuschuss von 225 Millionen Dollar für das SWA-Projekt bewilligt – ein klares Zeichen dafür, dass die USA ihre Abhängigkeit von ausländischen Lithiumlieferanten reduzieren wollen. Zusätzlich wurde das Projekt als FAST-41-Transparenzprojekt eingestuft, was regulatorische Prozesse beschleunigt.
Die Arkansas Oil and Gas Commission erteilte bereits einstimmig die Genehmigung für die Integration des Reynolds Brine Unit – ein weiterer entscheidender De-Risking-Schritt auf dem Weg zur FID.
Der Weg zur Produktion – 2026 wird entscheidend
Das Management hat die nächsten Schritte klar definiert: Abschluss der Umweltprüfungen, Verträge mit Baufirmen, Projektfinanzierung und Abnahmeverträge mit Kunden. Standard Lithium plant, rund eine Milliarde Dollar Fremdkapital aufzunehmen, ergänzt durch den DOE-Zuschuss und Partnerbeiträge. CFO Salah Gammoudi betonte, dass der eigene Kapitalbedarf durch die Equinor-Zahlung und die jüngste Kapitalerhöhung deutlich reduziert wird.
Für 2026 ist der Baustart geplant, 2028 soll die erste kommerzielle Produktion anlaufen. Ob dieser ambitionierte Zeitplan gehalten werden kann, hängt maßgeblich von der Finanzierungsrunde und den Marktbedingungen ab – doch die Weichen sind gestellt.
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