Der kanadische Lithium-Pionier Standard Lithium präsentiert ein gespaltenes Bild: Während die Quartalszahlen mit einem Rekordverlust von 6,1 Millionen Dollar enttäuschen, feiert das Unternehmen gleichzeitig bedeutende Meilensteine auf dem Weg zur kommerziellen Produktion. Kann der Hoffnungsträger der US-Lithiumindustrie seine ambitionierten Pläne tatsächlich umsetzen?
Durchbruch beim Flaggschiff-Projekt
Die eigentliche Nachricht des Quartals verbirgt sich nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern in den operativen Fortschritten. Standard Lithium hat die entscheidende Machbarkeitsstudie für das South West Arkansas Project abgeschlossen – und die Zahlen können sich sehen lassen. Das Projekt verspricht eine beeindruckende Rendite von 20,2% vor Steuern und soll jährlich 22.500 Tonnen batterietaugliches Lithiumkarbonat produzieren. Noch wichtiger: Die Produktionskosten von etwa 4.500 Dollar pro Tonne positionieren das Unternehmen wettbewerbsfähig im globalen Lithiummarkt.
Doch der Teufel steckt im Detail: Für die Realisierung benötigt Standard Lithium gewaltige 1,45 Milliarden Dollar Kapital. Die Finanzierung steht noch aus und stellt die größte Hürde auf dem Weg zur geplanten endgültigen Investitionsentscheidung im Frühjahr 2026 dar.
Überraschungscoup in Texas
Während alle Augen auf Arkansas gerichtet sind, liefert Standard Lithium parallel eine Sensation aus East Texas: Das neu entdeckte Franklin Project verfügt über die höchsten jemals in Nordamerika gemessenen Lithium-Konzentrationen in Sole. Mit geschätzten 2,2 Millionen Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent katapultiert dieser Fund das Unternehmen in eine neue Liga.
„Mehr als nur ein Einzelprojekt-Unternehmen“ – so beschreibt das Management seine ambitionierte Vision. Tatsächlich plant Standard Lithium mittlerweile die Produktion von über 100.000 Tonnen Lithium-Chemikalien jährlich über mehrere Anlagen in Texas hinweg. Eine gewagte Expansion, die das Unternehmen vor enorme operative Herausforderungen stellen dürfte.
Finanzpolster als Trumpfkarte
Im Oktober gelang Standard Lithium ein wichtiger Coup: Eine überzeichnete Kapitalerhöhung brachte 130 Millionen Dollar ein – deutlich mehr als ursprünglich geplant. Zusammen mit den vorhandenen Mitteln verfügt das Unternehmen nun über mehr als 154 Millionen Dollar Liquidität. Dieses finanzielle Polster gibt Atemraum für die kritische Phase bis zur Investitionsentscheidung.
Die Partnerschaft mit dem norwegischen Energieriesen Equinor erweist sich als weiterer Stabilitätsfaktor. Equinor hat zugesagt, bei positiver Investitionsentscheidung 40 Millionen Dollar an Standard Lithium zu zahlen – ein wichtiges Vertrauenssignal für potenzielle Finanzierungspartner.
Countdown zur Entscheidung
Nun beginnt der entscheidende Countdown: Bis Frühjahr 2026 muss Standard Lithium die Finanzierung für das Milliardenprojekt sichern, Abnahmeverträge mit Kunden abschließen und die Lieferanten auswählen. Geplant ist eine Mischfinanzierung aus etwa einer Milliarde Dollar Projektkrediten, staatlichen Fördermitteln und Eigenkapital.
Die Aktie notiert aktuell bei 2,96 Euro und hat von ihrem Jahreshoch deutlich nachgegeben. Doch die fundamentale Frage bleibt: Schafft es Standard Lithium, die Lücke zwischen vielversprechenden Projekten und tatsächlicher Produktion zu überbrücken? Die nächsten Monate werden es zeigen – und über die Zukunft des Lithium-Hoffnungsträgers entscheiden.
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