Solides Umsatzwachstum, volle Auftragsbücher – klingt nach Erfolg. Doch bei Süss MicroTec täuscht der erste Eindruck gewaltig. Während der Halbleiterausrüster im dritten Quartal die Umsätze um über 15 Prozent steigerte, brachen die Margen dramatisch ein. Die Bruttogewinnmarge stürzte auf magere 31,7 Prozent ab – die Analysten hatten mit 38,1 Prozent gerechnet. Was ist da schiefgelaufen?
Das Margen-Debakel: Drei Problemzonen
Die Gewinnkennzahlen zeichnen ein düsteres Bild. Die EBIT-Marge sackte im dritten Quartal auf 10,5 Prozent ab, im Vorjahr lag sie noch bei komfortablen 16,9 Prozent. CEO Burkhardt Frick nennt drei Hauptschuldige für das Debakel:
- Ungünstige Produktmischung: Mehr margenarme Coater im Vertrieb, weniger profitable Bonder – dazu ein Übergewicht an niedrigmargigen Photomask-Tools für Großkunden
- Taiwan-Expansion kostet: Die neue Produktionsstätte in Zhubei verschlang zusätzliche 1,2 Millionen Euro
- Auslastungsproblem: Das geringere Geschäftsvolumen führte zu schlechterer Fixkostendeckung
Das Management musste reagieren: Die Bruttogewinnmarge-Prognose für das Gesamtjahr wurde von 37-39 Prozent auf nur noch 35-37 Prozent gesenkt. Bei der EBIT-Marge geht es von 13-15 Prozent runter auf 11-13 Prozent.
China-Geschäft bricht weg
Noch beunruhigender als die Margenprobleme: Der Auftragseingang schwächelt massiv. Mit 70 Millionen Euro lag das dritte Quartal fast 17 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Book-to-Bill-Verhältnis von gerade mal 0,62 für die ersten neun Monate liegt weit unter dem, was ein Wachstumsunternehmen eigentlich braucht.
Besonders dramatisch: China als einstiger Wachstumsmotor stottert. Der Anteil am Gesamtauftragseingang kollabierte von 30 Prozent im Vorjahr auf mickrige 18,5 Prozent. Für einen Halbleiterausrüster, der stark auf den asiatischen Markt setzt, ein alarmierendes Signal.
Hoffnung für Q4 – aber reicht das?
Trotz der Hiobsbotschaften gibt sich CEO Frick kämpferisch. Nach Kundengesprächen in Korea und Taiwan erwartet er für das vierte Quartal einen Auftragseingang von über 100 Millionen Euro. „Wir sehen hier durchaus Dynamik“, betont er. Für 2026 sind bereits Aufträge im Wert von rund 140 Millionen Euro aus dem bestehenden Auftragsbestand eingeplant.
Das Unternehmen hat bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet:
- Reduzierung von Zeitarbeitskräften
- Striktes Kostenmanagement (mehr als die Hälfte der 16-Millionen-Euro-Lücke konnte ausgeglichen werden)
- Prüfung weiterer Kostensenkungsoptionen
Die neue Taiwan-Produktionsstätte ist mittlerweile offiziell eröffnet und bietet Potenzial zur Kapazitätsverdopplung unter Reinraumbedingungen – auf bis zu 6.300 Quadratmeter.
Nervöse Anleger warten auf Signale
Die Börse reagiert mit Skepsis. Mit einem Kurs von 33,80 Euro notiert die Aktie deutlich näher am 52-Wochen-Tief als am Hoch – die Jahresperformance von minus 31,79 Prozent spricht Bände. Am kommenden Capital Markets Day am 17. November will das Management neue mittelfristige Ziele präsentieren und die 2030-Ambitionen untermauern.
Frick gibt sich zuversichtlich, dass der aktuelle Margendruck die langfristigen Ziele nicht gefährdet. Doch die Investoren bleiben misstrauisch: Können die Bayern das Ruder wirklich herumreißen oder droht weiterer Gegenwind?
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