Synopsys Aktie: Massiver Kahlschlag!

Der Chipdesign-Spezialist Synopsys kündigt umfassende Restrukturierung mit 2.000 Entlassungen an. Hintergrund sind schwache Quartalszahlen, China-Exportbeschränkungen und Integrationskosten der Ansys-Akquisition.

Kurz zusammengefasst:
  • Massiver Stellenabbau bei 10 Prozent der Belegschaft
  • 300-350 Millionen Dollar Restrukturierungskosten
  • Schwaches Design-IP-Geschäft durch China-Beschränkungen
  • Juristische Auseinandersetzungen durch Sammelklagen
  • Integrationsherausforderungen nach Ansys-Übernahme

Der Chipdesign-Riese Synopsys schockt mit einer drastischen Ankündigung: 2.000 Mitarbeiter – zehn Prozent der gesamten Belegschaft – müssen gehen. Die Restrukturierung kommt nur Monate nach der gigantischen 35-Milliarden-Dollar-Übernahme von Ansys. Was steckt dahinter – und warum gerät einer der wichtigsten Player der Halbleiterindustrie so unter Druck?

350 Millionen Dollar für den Umbau

Die Kosten der Operation sind gewaltig: Synopsys rechnet mit Vorsteuerbelastungen zwischen 300 und 350 Millionen Dollar. Das Geld fließt vor allem in Abfindungen, Sozialleistungen und die Schließung von Standorten. Der Großteil der Entlassungen soll bereits im laufenden Geschäftsjahr 2026 erfolgen, das am 1. November begann. Bis Ende 2027 will das Unternehmen die Restrukturierung weitgehend abgeschlossen haben.

Doch die bloße Ankündigung von Stellenstreichungen erzählt nur die halbe Geschichte. Synopsys steht unter massivem Druck – von mehreren Seiten gleichzeitig.

Schwache Zahlen, China-Krise und Intel-Problem

Im September verfehlte der Konzern bereits die Umsatzerwartungen für das dritte Quartal. Besonders dramatisch: Das Geschäft mit Design-IP – also vorgefertigten Bausteinen für Chipdesigns – brach regelrecht ein. Synopsys selbst machte dafür zwei Faktoren verantwortlich: die verschärften Exportbeschränkungen gegen China und massive Probleme bei einem großen Foundry-Partner. Branchenkenner gehen davon aus, dass damit Intel gemeint ist – ein Kunde, der seit Monaten mit eigenen Turbulenzen kämpft.

Hinzu kommt: Synopsys steht in einem gnadenlosen Duell mit Cadence Design Systems. Laut TrendForce-Prognosen für den globalen EDA-Markt 2025 liegt Cadence mit 32 Prozent Marktanteil sogar knapp vor Synopsys (30 Prozent). Der Konkurrenzdruck ist enorm.

Sammelklagen und Führungschaos

Als wäre das nicht genug, häufen sich die juristischen Probleme. Mehrere große Anwaltskanzleien haben Sammelklagen gegen Synopsys eingereicht. Der Vorwurf: Das Unternehmen habe Investoren über den tatsächlichen Zustand seines Design-IP-Geschäfts getäuscht. Angeblich wurden kostspielige Kundenanpassungen verschwiegen, die das Geschäftsmodell untergruben und die Profitabilität massiv belasteten.

Und dann der Führungswechsel: Chief Revenue Officer Rick Mahoney verließ das Unternehmen mit Wirkung zum 4. November. Ausgerechnet in dieser kritischen Phase fehlt nun ein wichtiger Kopf im Vertrieb.

Ansys-Deal wird zur Belastung

Die Übernahme von Ansys sollte eigentlich Synopsys‘ Zukunft sichern. Das im Juli abgeschlossene Mega-Deal erweiterte das Portfolio um Simulationssoftware für Branchen wie Automotive und Aerospace. Doch die Integration erweist sich als Mammutaufgabe. Kartellbehörden zwangen beide Unternehmen bereits zu Vermögensverkäufen – und jetzt folgt der radikale Personalabbau.

Synopsys versorgt Schwergewichte wie Nvidia, Intel und Qualcomm mit unverzichtbarer Software für hochmoderne Prozessordesigns. Doch selbst diese strategisch zentrale Position schützt nicht vor den aktuellen Verwerfungen: China-Restriktionen, Foundry-Probleme und Integrationsstress nach der Ansys-Fusion zwingen das Management zum Handeln.

Die Botschaft ist klar: Synopsys will Kosten senken und Ressourcen in wachstumsstärkere Bereiche umlenken. Ob der schmerzhafte Umbau gelingt – und wann die Aktie wieder Boden findet – bleibt vorerst offen.

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