Die Aktie des Göppinger Softwareanbieters zeigt sich kurz vor Weihnachten von ihrer starken Seite und nimmt die psychologisch wichtige Marke von 6 Euro ins Visier. Doch hinter dem aktuellen Kursanstieg stecken weniger fundamentale Unternehmensnachrichten als vielmehr eine technische Sondersituation am Markt. Eine US-Großbank steht unter Zugzwang und sorgt für eine künstliche Verknappung des Angebots, was Spekulationen über eine kurzfristige Rally anheizt.
Der „Physical Swap“-Effekt
Auslöser für den aktuellen Kaufdruck ist eine spezifische Transaktionsverpflichtung der Bank of America (BofA). Dabei handelt es sich um einen sogenannten „Physical Swap“, der ein Volumen von rund 3,07 Prozent der TeamViewer-Anteile umfasst – das entspricht etwa 5,01 Millionen Aktien.
Der entscheidende Faktor ist hierbei die Art der Abwicklung: Es wurde ein „Physical Settlement“ vereinbart. Im Gegensatz zu einem reinen Barausgleich muss das Institut die Aktien tatsächlich physisch besitzen, um sie zu liefern. Das Zeitfenster für diese Eindeckung hat am 18. Dezember geöffnet und läuft noch bis zum 22. Januar 2026. Marktteilnehmer werten die jüngste Kursstärke als direkte Folge dieser Zwangskäufe, da die Nachfrage nach über fünf Millionen Papieren auf einen zeitweise engen Streubesitz trifft.
Charttechnik: Kampf um die 6 Euro
Diese technische Nachfrage trifft auf eine charttechnisch spannende Ausgangslage. Mit einem aktuellen Kurs von 5,96 Euro hat sich die Aktie bereits knapp 10 Prozent von ihrem 52-Wochen-Tief (5,42 Euro) gelöst.
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- Widerstand: Der Bereich um 6,00 Euro fungiert als entscheidende Hürde. Ein Ausbruch darüber könnte technischen Anschlusskäufen den Weg ebnen.
- Unterstützung: Nach unten sichert der 50-Tage-Durchschnitt bei aktuell 5,83 Euro ab. Solange die Notierung darüber bleibt, gilt der kurzfristige Aufwärtstrend als intakt.
- Indikatoren: Trotz der jüngsten Erholung signalisiert der RSI mit einem Wert von 27,6 weiterhin eine eher überverkaufte Situation, was Raum für weitere Erholung lässt.
Die Fakten im Überblick
Die Rahmenbedingungen der aktuellen Sondersituation gestalten sich wie folgt:
- Katalysator: Eindeckungskauf (Physical Swap) der Bank of America
- Volumen: Ca. 5,01 Mio. Aktien (3,07 % der Anteile)
- Zeitfenster: Laufend bis 22.01.2026
- Analysten-Einordnung: JPMorgan bewertet den Titel mit „Neutral“ und sieht das Kursziel bei 7,50 Euro.
- Performance: Auf Sicht von 30 Tagen konnte die Aktie bereits um 6,62 % zulegen.
Operative Lichtblicke
Abseits der Finanzkonstruktion der US-Bank gab es zuletzt auch operative Neuigkeiten. TeamViewer erreichte Mitte Dezember die „FedRAMP“-Compliance. Diese Zertifizierung ist eine zwingende Voraussetzung für Geschäfte mit US-Behörden und validiert die Sicherheitsstandards der Software für den stark regulierten amerikanischen Regierungssektor. Auch wenn sich dies nicht unmittelbar in den Umsatzzahlen niederschlägt, stärkt es mittelfristig die Wettbewerbsposition in Nordamerika.
Fazit: Zeitfenster nutzen
Die TeamViewer Aktie profitiert derzeit von einer klaren Sondersituation. Der physikalische Kaufzwang der Bank of America fungiert bis zum 22. Januar als natürliche Stütze, da Rücksetzer von der Bank potenziell für Eindeckungen genutzt werden müssen. Gelingt in diesem Umfeld der Sprung über die 6-Euro-Marke, rückt das JPMorgan-Kursziel von 7,50 Euro in den Fokus. Anleger müssen jedoch einkalkulieren, dass dieser liquiditätsgetriebene Treiber temporär ist und die Aktie nach Abschluss der Transaktion Ende Januar wieder rein fundamental bewertet wird.
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