Die TeamViewer Aktie liegt am Boden – minus 42 Prozent seit Jahresbeginn, der Kurs dümpelt nahe dem 52-Wochen-Tief. Jetzt greift der Göppinger Software-Konzern zu drastischen Maßnahmen: Eine komplette Umstrukturierung des Vertriebs, die Rückkehr eines alten Bekannten und der Rauswurf des Amerika-Chefs. Ist das der verzweifelte Versuch, das Ruder herumzureißen? Oder kommt die Rettung zu spät?
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Mit einem aktuellen Kurs von 5,51 Euro hat die Aktie seit April dieses Jahres fast 60 Prozent an Wert verloren. Der RSI von 27,6 signalisiert eine technisch überverkaufte Situation. Doch die Probleme sitzen tiefer als die Charts vermuten lassen.
Der teure 1E-Fehler: 720 Millionen Dollar Ballast
Die Wurzel des Übels liegt in der Februar-Akquisition der IT-Firma 1E. Für stolze 720 Millionen US-Dollar sollte der Zukauf das Enterprise-Geschäft stärken und neue Wachstumsimpulse liefern. Das Gegenteil trat ein.
Die Integration läuft schleppend, das 1E-Geschäft schwächelt massiv. So sehr, dass TeamViewer bereits im Oktober die Umsatzprognose kappen musste. Die Erwartungen für den Jahresumsatz liegen nun am unteren Ende der Spanne von 778 bis 797 Millionen Euro. Eine teure Fehlkalkulation, die das Vertrauen der Anleger nachhaltig erschüttert hat.
Die Folgen der 1E-Übernahme auf einen Blick:
– Schleppende Integration belastet operatives Geschäft
– Umsatzprognose musste bereits nach unten korrigiert werden
– Jahresumsatz wird voraussichtlich nur untere Guidance-Grenze erreichen
– Marktkapitalisierung auf etwa 880 Millionen Euro geschrumpft
Faldi-Comeback: Notlösung oder Masterstroke?
Als Reaktion auf die Krise holt TeamViewer nun Finn Faldi zurück. Der ehemalige President Americas soll als neuer Executive Vice President Global Inside Sales die Wende bringen. Eine neu geschaffene Position, die erstmals alle regionalen Inside-Sales-Teams unter einem Dach vereint.
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Faldi kennt das Unternehmen aus der Zeit vor dem Börsengang und baute die US-Vertriebsstrukturen maßgeblich mit auf. Nach seinem Weggang 2021 blieb er als Senior Advisor verbunden. Kann seine Rückkehr tatsächlich die erhoffte Beschleunigung des Wachstums bringen?
Die Kehrseite: Georg Beyschlag, bisher President TeamViewer Americas, verlässt das Unternehmen zum Jahresende. Nach mehr als sieben Jahren in verschiedenen Führungspositionen ist Schluss. Ein Indiz für tiefgreifende Differenzen über die strategische Ausrichtung?
KI-Offensive als letzter Trumpf?
Parallel zur Vertriebsreorganisation setzt TeamViewer auf künstliche Intelligenz. Mit „Tia“, einem intelligenten Agenten für autonomen IT-Support, will sich der Konzern im hart umkämpften Markt für agentenbasierte KI-Lösungen positionieren. Immerhin 9.000 Kunden nutzen bereits die KI-Angebote.
Doch reicht das aus, um die fundamentalen Probleme zu lösen? Die Analysten bleiben skeptisch, auch wenn ihr durchschnittliches Kursziel von 10,56 Euro fast doppelt so hoch liegt wie der aktuelle Kurs. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 7,68 erscheint die Aktie zwar günstig bewertet – doch niedrige Bewertungen allein sind kein Kaufargument, wenn die operative Entwicklung nicht mitspielt.
Die kommenden Quartale werden zeigen, ob TeamViewer mit der radikalen Umstrukturierung tatsächlich den Turnaround schafft – oder ob die Probleme zu tief sitzen.
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