Tencent Aktie: Befürchtungen bewahrheiten sich

Der Technologieriese verzeichnet erhebliche Kursverluste nach verschärften Vorschriften für Online-Spiele und soziale Medien aus Peking, forciert aber internationale Expansion.

Kurz zusammengefasst:
  • Wertpapier fällt fast 7% an einem Tag
  • Einschränkungen im Gaming-Kerngeschäft und WeChat-Plattform
  • Verstärkte Investitionen in ausländische Märkte
  • Langfristiger Aufwärtstrend bleibt intakt

Der chinesische Technologiekonzern Tencent verzeichnete zum Wochenabschluss einen deutlichen Rückschlag. Die Aktie schloss am Freitag bei 54,30 Euro, was einem Tagesverlust von 6,86 Prozent entspricht. Der aktuelle Kurs liegt damit knapp 17 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 65,30 Euro, das erst Mitte März erreicht wurde.

Die anhaltende Talfahrt spiegelt sich auch in der Wochenentwicklung wider – innerhalb der letzten sieben Handelstage büßte das Papier fast 10 Prozent ein. Der jüngste Kurseinbruch folgt auf die Ankündigung neuer regulatorischer Maßnahmen durch die chinesische Regierung, die speziell auf den Digitalsektor und Internetkonzerne abzielen.

Regulatorischer Druck belastet Geschäftsaussichten

Die chinesische Cyberspace-Aufsichtsbehörde veröffentlichte gestern neue Richtlinien zur Kontrolle von Online-Spielen und sozialen Medien. Diese Regularien werden den Handlungsspielraum von Tencent im Kerngeschäftsbereich Gaming erheblich einschränken. Besonders die Begrenzung von In-App-Käufen und die vorgeschriebene Implementierung strengerer Jugendschutzmaßnahmen dürften die Umsatzmöglichkeiten des Unternehmens beeinträchtigen.

Analysten sehen in diesen Maßnahmen einen weiteren Schritt der chinesischen Regierung, die Marktmacht der Technologiekonzerne zu beschneiden. Die neuen Vorschriften betreffen neben dem Gaming-Segment auch WeChat, die zentrale Kommunikations- und Bezahlplattform des Konzerns. Künftig müssen dort Algorithmen offengelegt werden, was bislang als Geschäftsgeheimnis galt.

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Internationale Expansion als Gegenstrategie

Als Reaktion auf den zunehmenden Druck im Heimatmarkt forciert Tencent seine internationalen Aktivitäten. Gestern gab der Konzern bekannt, seine Beteiligung am finnischen Spieleentwickler Supercell zu erhöhen. Zudem wurden Investitionen in europäische Cloud-Infrastruktur angekündigt, um das Geschäft außerhalb des chinesischen Marktes auszubauen.

Die mittel- bis langfristigen Aussichten sind trotz des aktuellen Kursrückgangs nicht durchweg negativ. Während der 30-Tage-Trend mit einem Minus von über 13 Prozent deutlich abwärts zeigt, liegt die Aktie seit Jahresbeginn immer noch 4,5 Prozent im Plus. Im Jahresvergleich beträgt der Kursgewinn sogar beeindruckende 49 Prozent. Aus technischer Sicht notiert die Aktie zudem fast 9 Prozent über ihrem 200-Tage-Durchschnitt, was für eine intakte längerfristige Aufwärtstendenz spricht.

Die aktuellen Kursrückgänge könnten jedoch anhalten, sollten weitere regulatorische Einschränkungen folgen. MarktbeobachtEr warnen, dass die chinesische Regierung ihre Bemühungen zur stärkeren Kontrolle des Technologiesektors in den kommenden Monaten intensivieren könnte, was insbesondere für marktdominierende Unternehmen wie Tencent Herausforderungen mit sich bringen würde.


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  • Mein Name ist Felix Baarz, und ich blicke auf über fünfzehn Jahre Erfahrung als Wirtschaftsjournalist zurück. Seit jeher faszinieren mich die Mechanismen und Dynamiken der globalen Finanzmärkte sowie die komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhänge, die unsere Welt formen. Mit dieser Leidenschaft habe ich mir einen Namen als Experte für internationale Finanzmärkte gemacht und widme mich mit großem Engagement der Aufgabe, auch die komplexesten Themen verständlich und greifbar für meine Leser aufzubereiten.

    Meine Wurzeln liegen in Köln, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Schon früh weckte meine Neugier für wirtschaftliche Themen und internationale Entwicklungen mein Interesse an Journalismus. Nach meinem Studium begann ich meine Karriere als Wirtschaftsredakteur bei einer angesehenen deutschen Fachpublikation. Hier legte ich den Grundstein für meine berufliche Laufbahn, doch meine Neugier zog mich schon bald in die weite Welt hinaus.

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