Tesla steht unter massivem Druck. Ein Zulieferer schreibt einen Milliardenvertrag faktisch auf null ab, China erzwingt kostspielige Design-Änderungen und das Unternehmen selbst publiziert eine Konsensschätzung, die auf das zweite Verlustjahr in Folge hindeutet. Die Aktie verlor am Montag über 3 Prozent und notiert bei 459,64 Dollar.
Offizieller Konsens bestätigt Absatzkrise
In einem ungewöhnlichen Schritt veröffentlichte Tesla auf seiner Investor-Relations-Website einen zusammengestellten Analystenkonsens für das vierte Quartal 2025. Die Botschaft ist eindeutig: Der Median der Erwartungen liegt bei lediglich 420.399 ausgelieferten Fahrzeugen – deutlich unter den 440.000 bis 449.000 Einheiten, die der breitere Wall-Street-Konsens zuvor anvisiert hatte.
Sollten diese Zahlen Anfang Januar 2026 bestätigt werden, steht das zweite Rückgangsjahr in Serie fest:
- 2023: 1,81 Millionen Fahrzeuge
- 2024: 1,79 Millionen Fahrzeuge
- 2025 (Schätzung): ~1,64 Millionen Fahrzeuge
Das entspricht einem Minus von rund 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zulieferer streicht Vertrag um 99 Prozent zusammen
Eine Hiobsbotschaft kam vom südkoreanischen Batteriematerial-Zulieferer L&F Co. Das Unternehmen teilte am 29. Dezember mit, dass ein ursprünglich 2,9 Milliarden Dollar schwerer Liefervertrag mit Tesla auf rund 7.400 Dollar herabgeschrieben wurde. Als Grund nannte L&F Co. eine „Änderung der Liefermenge“.
Die Zahlen liefern harte Belege für die schwache Nachfrage nach dem Cybertruck. Während Tesla theoretisch 250.000 Einheiten pro Jahr produzieren könnte, deuten aktuelle Verkaufsdaten auf eine annualisierte Rate von lediglich 20.000 bis 25.000 Fahrzeugen hin. Offenbar benötigt Tesla die hochnickelhaltigen Kathodenmaterialien für die 4680-Zellen nicht annähernd in der ursprünglich geplanten Menge.
China zwingt zu Designänderungen
Zusätzlicher Druck kommt aus dem wichtigsten Exportmarkt. Chinas Industrieministerium hat versenkbare, rein elektrische Türgriffe – ein Markenzeichen von Tesla-Fahrzeugen – ab dem 1. Januar 2027 verboten. Die neuen Vorschriften verlangen mechanische Griffe, die auch nach Stromausfällen oder Unfällen funktionieren.
Die Regelung folgt auf Sicherheitsuntersuchungen zu Vorfällen, bei denen Rettungskräfte Türen nach Crashs nicht öffnen konnten. Bestehende Modelle haben zwar eine Übergangsfrist, für zukünftige Produktionen bedeutet dies jedoch eine kostspielige Umkonstruktion.
Wettbewerber ziehen vorbei
Während Tesla mit sinkenden Volumina kämpft, gewinnt die Konkurrenz an Boden. BYD hat sich für 2025 als weltgrößter Elektroautohersteller nach Stückzahlen positioniert – mit geschätzten 2,07 Millionen reinen E-Fahrzeugen bis November. Nio meldete unterdessen Rekordauslieferungen von über 45.000 Einheiten im vierten Quartal.
Der offizielle Produktions- und Auslieferungsbericht von Tesla wird in den ersten Januartagen 2026 erwartet und dürfte das Ausmaß des Volumenschwunds final dokumentieren.
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