Thyssenkrupp im Spagat: Während die Marinesparte des Industriekonzerns mit vollen Auftragsbüchern glänzt, kämpft der traditionsreiche Stahlsektor ums Überleben. Eine Zerreißprobe, die Anleger aktuell nervös macht: Kann der Erfolg auf See die Probleme an Land kompensieren und die Aktie beflügeln?
Rekordjagd unter Wasser: Marine-Sparte als Hoffnungsträger?
Ein Lichtblick kommt klar aus dem Marinegeschäft. Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) konnte jüngst eine wichtige Auftragserweiterung aus Singapur vermelden: Der Stadtstaat bestellt zwei zusätzliche U-Boote der modernen Klasse 218SG. Dieser Deal unterstreicht nicht nur die technologische Spitze von TKMS, sondern lässt auch das Auftragsbuch auf einen Rekordwert von rund 16 Milliarden Euro anschwellen.
Die Hoffnung ist groß, dass sich diese Sparte zu einem zentralen Wachstumstreiber für den gesamten Konzern entwickeln kann, gestützt von einer allgemein robusten Marktlage im globalen Marineschiffbau.
Stahl im Krisenmodus: Schrumpfkur trotz Rettungsversuch?
Doch was nützt die schönste Hochseeflotte, wenn an Land die Fundamente bröckeln? Parallel zu den maritimen Erfolgsmeldungen vollzieht sich bei Thyssenkrupp Steel ein tiefgreifender Umbau. Zwar wurde mit der IG Metall eine Grundsatzvereinbarung zur Umsetzung des industriellen Konzepts erzielt, die auch den vorläufigen Erhalt des Standorts Kreuztal-Eichen sichert.
Die bittere Pille folgt jedoch auf dem Fuße: Das Management hält an Plänen fest, die Produktionskapazitäten im Stahlbereich spürbar zu drosseln. Eine Reaktion auf die anhaltend schwache Nachfrage, die den Sektor belastet. Weniger Stahl aus dem Ruhrgebiet – eine Notwendigkeit oder der Anfang vom Ende einer Ära?
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Gemischte Signale und die Reaktion des Marktes
Die Gemengelage bei Thyssenkrupp könnte kaum widersprüchlicher sein:
- Auftragsboom bei TKMS: Erweiterung des Singapur-Auftrags für U-Boote.
- Rekord-Auftragsbuch: Die Marinesparte sitzt auf Bestellungen im Wert von rund 16 Milliarden Euro.
- Stahl-Restrukturierung: Vereinbarung mit der IG Metall sichert vorerst Standorte.
- Kapazitätsabbau im Stahl: Geplante Reduzierung der Produktion als Antwort auf die Nachfrageschwäche.
Diese Zerrissenheit spiegelt sich auch im Aktienkurs wider. Trotz der positiven Nachrichten aus der U-Boot-Sparte konnte der Titel heute zunächst keine klare Aufwärtsdynamik entwickeln. Im Gegenteil, die Aktie gab am Montag um 5,59% auf 9,68 Euro nach. Der Relative Stärke Index (RSI) signalisiert mit einem Wert um 20,5 zudem einen technisch stark überverkauften Zustand.
Thyssenkrupp segelt somit in unruhigen Gewässern. Die Euphorie im Marinegeschäft steht im scharfen Kontrast zur Tristesse im Stahlsektor. Der Markt scheint sich noch nicht entschieden zu haben, welcher dieser Pole die Zukunft des Essener Traditionskonzerns stärker prägen wird. Die kommenden Monate dürften spannend werden.
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