Der fulminante Börsenstart der abgespaltenen Marinesparte TKMS brachte ein Paradox hervor: Während die Tochter an der Börse feierte, stürzte die Muttergesellschaft Thyssenkrupp ab. Die Deutsche Bank senkte daraufhin ihr Kursziel von 11,50 auf 10,00 Euro – ein Zeichen dafür, dass die Märkte den Wert des verbleibenden Industriekonzerns komplett neu bewerten. Doch ist dieser Kursrutsch gerechtfertigt oder eine Überreaktion?
Deutsche Bank schockt mit Kurszielkürzung
Die Analysten der Deutschen Bank reagierten schnell auf die neue Realität: Am Mittwoch senkten sie das Kursziel um über 13 Prozent auf 10,00 Euro, bestätigten aber ihr „Hold“-Rating. Analyst Bastian Synagowitz bezeichnete den TKMS-Erfolg als Beweis für die richtige strategische Entscheidung zum idealen Zeitpunkt – doch für die Muttergesellschaft bedeutet dies einen schmerzhaften Wertverlust.
Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Situation:
– Kursziel der Deutschen Bank: Von 11,50 auf 10,00 Euro gesenkt
– Jefferies kürzte bereits auf 11,00 Euro
– Beide Häuser behalten „Hold“-Rating bei
– Aktienkurs zeitweise über 27 Prozent im Minus
Auch Jefferies hatte bereits einen Tag zuvor das Kursziel auf 11,00 Euro reduziert. Die Botschaft ist klar: Mit dem Verlust der wertvollen Marinesparte müssen Anleger ihre Erwartungen deutlich zurückschrauben.
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Das Dilemma: Kronjuwel weg, Probleme bleiben
Der Konzernumbau unter CEO Miguel López zeigt seine Schattenseiten. Während die „Kronjuwelen“ der Marinesparte nun eigenständig glänzen, bleiben die Problemkinder zurück. Die konjunktursensible Stahlsparte Steel Europe und die Automotive Technology kämpfen weiterhin mit schwacher Nachfrage und hohem Restrukturierungsbedarf.
Die Ironie der Situation: Gerade der Erfolg von TKMS macht das Ausmaß des Verlusts für Thyssenkrupp deutlich. Die Tochtergesellschaft erreichte zeitweise eine höhere Marktbewertung als die gesamte Muttergesellschaft – ein deutliches Signal dafür, wie wenig die Märkte den Rest des Konzerns schätzen.
Kommt jetzt der Ausverkauf der Stahlsparte?
Nach der erfolgreichen TKMS-Abspaltung rückt die nächste strategische Entscheidung in den Fokus: die Zukunft der Stahlsparte. Das unverbindliche Übernahmeinteresse des indischen Konzerns Jindal Steel liegt auf dem Tisch. Die Quartalszahlen am 20. November werden zeigen, ob das Management weitere überzeugende Schritte zur Neuausrichtung präsentieren kann – oder ob der Ausverkauf der verbliebenen Kronjuwelen weitergeht.
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