Die Aktie des deutschen Industriekonzerns Thyssenkrupp gerät heute kräftig unter die Räder und bricht um über 13 Prozent auf rund 8,19 Euro ein. Doch was löst diesen deutlichen Abverkauf aus? Ein genauerer Blick auf die vorgelegten Quartalsergebnisse von Thyssenkrupp und seiner Wasserstoff-Tochter Nucera offenbart ein komplexes Bild voller Licht und Schatten, das Anleger offenbar verunsichert.
Nucera: Wasserstoff-Hoffnung mit Dämpfer
Die Hoffnung vieler Anleger ruht auf Nucera, dem Spezialisten für Elektrolyse-Technologien. Die Tochtergesellschaft konnte im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres durchaus positive operative Zahlen vorlegen:
- Der Umsatz kletterte um 31 Prozent auf 216 Millionen Euro, getragen von beiden Segmenten, Grüner Wasserstoff (gH2) und Chlor-Alkali (CA).
- Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich, der operative Verlust wurde auf vier Millionen Euro reduziert – zehn Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum.
Trotz dieser Fortschritte im laufenden Betrieb zeigt sich jedoch eine deutliche Schwäche im Zukunftsmarkt für grünen Wasserstoff. Regulatorische Unsicherheiten und hohe Anlaufkosten bremsen die Investitionsbereitschaft und führen zu Projektverschiebungen. Die Folge: Der Auftragseingang im Segment Grüner Wasserstoff brach im zweiten Quartal auf magere 4 Millionen Euro ein, nach 12 Millionen Euro im Vorjahr. Auch über die ersten sechs Monate betrachtet, sanken die gesamten Neuaufträge bei Nucera auf 178 Millionen Euro (Vorjahr: 251 Millionen Euro). Einzig das stabilere Chlor-Alkali-Geschäft konnte hier mit einem Auftragsplus etwas gegensteuern. Immerhin: Ihre Jahresprognose bestätigte Nucera.
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Mutterkonzern Thyssenkrupp: Umsatz sinkt, Prognose hält
Parallel zu den Entwicklungen bei Nucera legte auch der Mutterkonzern Thyssenkrupp seine Bücher offen – und hier zeigt sich ein anderes Bild. Der Umsatz des traditionsreichen Industriekonzerns ist im zweiten Quartal gesunken. Genaue Gründe für den Rückgang wurden noch nicht umfassend dargelegt, doch es unterstreicht das anhaltend herausfordernde Marktumfeld, in dem sich das Unternehmen bewegt.
Trotz des Umsatzrückgangs gibt es einen Lichtblick: Der Vorstand bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr. Dies könnte als Signal gewertet werden, dass der eingeleitete, tiefgreifende Transformationspfad erste Wirkungen zeigt und die Leistungsfähigkeit der diversen Geschäftsbereiche nachhaltig verbessert werden soll.
Gemischtes Fazit: Herausforderungen bleiben
Die aktuellen Zahlen zeichnen somit ein uneinheitliches Bild. Während Nucera operativ wächst, kämpft die Wasserstoffsparte mit einem schwierigen Marktumfeld. Der Mutterkonzern wiederum stemmt sich mit seiner Restrukturierung gegen Umsatzrückgänge. Die heftige Reaktion am Aktienmarkt heute spiegelt die Nervosität der Anleger wider. Es bleibt abzuwarten, ob die bestätigten Prognosen und die Fortschritte im Konzernumbau ausreichen, um das Vertrauen nachhaltig zurückzugewinnen. Der Weg für Thyssenkrupp bleibt steinig.
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