Die Stahlsparte sucht einen neuen Eigentümer – und das komplette Geschäft steht zum Verkauf. Nach monatelangen Verhandlungen mit dem tschechischen Milliardär Daniel Křetínský platzte der Deal. Jetzt verhandelt Thyssenkrupp exklusiv mit dem indischen Konzern Jindal Steel über eine Komplettübernahme der gesamten Stahlsparte. Eine strategische Kehrtwende, die den Konzern völlig neu aufstellt.
Doch kann diese radikale Lösung die fundamentalen Probleme des Traditionsunternehmens lösen?
Paukenschlag: Tscheche fällt weg, Inder übernehmen
Das ursprünglich geplante Joint Venture mit Křetínský ist endgültig vom Tisch. Stattdessen führt Thyssenkrupp nun exklusive Gespräche mit Jindal Steel International über den Komplettverkauf der Stahlsparte. Diese dramatische Wendung bedeutet das Ende einer Ära: Der deutsche Industriegigant könnte sich vollständig aus dem Stahlgeschäft zurückziehen.
Der Markt reagierte zunächst euphorisch auf die Meldung. Die Euphorie war jedoch nur von kurzer Dauer – mittlerweile zeigen sich wieder Verkaufstendenzen.
Die harten Fakten sprechen eine klare Sprache
Die fundamentalen Herausforderungen des Konzerns werden durch die aktuellen Zahlen deutlich:
- Umsatzeinbruch: Minus 9,29 Prozent im Jahresvergleich
- Verluste verschärfen sich: Der Verlust je Aktie hat sich deutlich erhöht
- Handlungsdruck steigt: Die wirtschaftlichen Realitäten fordern drastische Maßnahmen
Nach dem zwischenzeitlichen Höhenflug auf 12,60 Euro kämpft die Aktie nun wieder mit Gegenwind. Das Spannungsfeld zwischen Hoffnung auf eine befreiende Lösung und den harten Geschäftszahlen prägt derzeit das Kursgeschehen.
Brüssel als unerwarteter Rettungsanker?
Unterstützung könnte von politischer Seite kommen. Die EU-Kommission plant drastische Schutzmaßnahmen für die europäische Stahlindustrie:
- Zollverdopplung: Stahl aus China soll künftig mit 50 Prozent Zöllen belegt werden
- Importbegrenzung: Die zollfreien Mengen werden halbiert
Diese Maßnahmen könnten die Wettbewerbsposition europäischer Stahlproduzenten erheblich verbessern – falls Thyssenkrupp überhaupt im Geschäft bleibt.
Nucera als Hoffnungsträger für die Zukunft
Während im Stahlsegment umstrukturiert wird, liefert die Wasserstoff-Tochter Nucera positive Signale. Die neueste Generation der Elektrolyse-Technologie setzt neue Maßstäbe bei der Energieeffizienz und reduziert den Stromverbrauch signifikant.
Diese technologische Weiterentwicklung zeigt: Abseits des traditionellen Stahls verfügt der Konzern durchaus über Zukunftspotenzial. Die Frage bleibt jedoch, ob diese Bereiche stark genug sind, um den Wegfall des Stahlgeschäfts zu kompensieren.
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