Thyssenkrupp steht an einem Wendepunkt. Der Industriegigant will sich von Grund auf umbauen – weg vom schwerfälligen Konglomerat, hin zu einer agilen Holding mit eigenständigen Tochterunternehmen. Doch kann dieser radikale Schnitt den angeschlagenen Konzern wirklich befreien? Die Antwort könnte in zwei Schlüsselbereichen liegen: Wasserstoff und Marine-Technologie.
Wasserstoff-Tochter Nucera: Die grüne Hoffnung
Das Aushängeschild der Transformation ist Thyssenkrupp Nucera. Die Wasserstoffsparte macht mit einer bahnbrechenden Pilotanlage für Hochtemperatur-Elektrolyse (SOEC) von sich reden. Diese Technologie könnte die Kosten für grünen Wasserstoff deutlich senken – ein potenzieller Gamechanger für die Energiewende.
- Effizienzsprung: Die SOEC-Technologie verspricht deutlich höhere Wirkungsgrade als herkömmliche Verfahren.
- Wachstumsmotor: Im letzten Quartal legte Nucera bereits beim Umsatz zu.
- Marktchance: Gelingt der Durchbruch, könnte grüner Wasserstoff schneller als erwartet wettbewerbsfähig werden.
"Diese Entwicklung könnte Nucera zum Kronjuwel im Thyssenkrupp-Kosmos machen", kommentiert ein Branchenkenner. Doch der Weg ist noch lang – die Technologie muss sich erst in der Praxis beweisen.
Marine-Sparte TKMS: Auftragsboom trotz Konzernwirren
Während der Konzern um seine Zukunft ringt, läuft es bei Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) erstaunlich gut:
- Rekordauftragsbestand, darunter eine Nachbestellung von zwei U-Booten für Singapur
- Deutlich gestiegener Umsatz
- Vorbereitungen für einen möglichen Börsengang laufen
"TKMS zeigt, dass einzelne Sparten durchaus erfolgreich sein können – wenn sie genug Freiraum haben", analysiert ein Marktbeobachter.
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Der große Umbau: Risiko oder Chance?
CEO Miguel López betont: "Es geht nicht um Zerschlagung, sondern um Verselbstständigung." Doch die Herausforderungen sind gewaltig:
- Das Stahlgeschäft kämpft weiter mit Preisdruck und schwierigen Rahmenbedingungen
- Die geplante Restrukturierung mit der IG Metall ist noch nicht abgeschlossen
- Die komplexe Transformation verursacht hohe Kosten
Die Aktie, die seit ihrem 52-Wochen-Hoch im März bereits über 20% verloren hat, spiegelt diese Unsicherheiten wider. Mit einem Kurs von 8,59 Euro liegt sie allerdings immer noch deutlich über den langfristigen Durchschnittswerten – ein Zeichen, dass die Märkte dem Konzern trotz allem Zukunftspotenzial zutrauen.
Fazit: Warten auf den großen Wurf
Thyssenkrupp steht vor einer Zerreißprobe. Gelingt der Umbau, könnte der Konzern als Holding mit starken, unabhängigen Einheiten neu durchstarten. Scheitert er, droht der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die vielbeschworene Transformation mehr ist als nur ein letzter Verzweiflungsakt.
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