Thyssenkrupp Aktie: Elektrostahl-Aus

Thyssenkrupp stellt die Elektrostahlproduktion ein, da asiatische Importe die Rentabilität zerstören. Bis zu 1.200 weitere Jobs sind gefährdet, nachdem bereits 11.000 Stellen gestrichen wurden.

Kurz zusammengefasst:
  • Stilllegung der Werke in Gelsenkirchen und Isbergues
  • Asiatische Stahlimporte haben sich seit 2022 verdreifacht
  • Prognose: Verlust von bis zu 800 Millionen Euro
  • Indischer Konzern Jindal prüft Übernahme der Stahlsparte

Thyssenkrupp schließt seine deutschen und französischen Elektrostahlwerke. Die Essener hatten erst vor Tagen einen Tarifvertrag über 11.000 Stellenstreichungen unterzeichnet – jetzt drohen weitere 1.200 Jobs zu verschwinden. Der Grund: Eine Importflut aus Asien macht die Produktion unrentabel.

Die wichtigsten Fakten:

  • Werk Gelsenkirchen wird bis Jahresende komplett stillgelegt
  • Französisches Werk Isbergues folgt, ab Januar nur 50% Kapazität
  • Asiatische Importe haben sich seit 2022 verdreifacht
  • Weitere Stellenstreichungen drohen zusätzlich zu den vereinbarten 11.000
  • Verlust von 400 bis 800 Millionen Euro für 2025/2026 prognostiziert

Chinesische Überkapazitäten fluten Europa

Die Ursache liegt in den verschärften US-Stahlzöllen. Chinesische Überkapazitäten weichen nach Europa aus und unterbieten heimische Produzenten um bis zu 25%. Allein 2025 stiegen die Importe von kornorientiertem Elektrostahl (GOES) um weitere 50% – nach einer Verdreifachung seit 2022.

Kornorientierter Elektrostahl ist kein Nischenprodukt. Das Material ist unverzichtbar für Transformatoren, Windkraftanlagen und Stromnetze. Neben dem polnischen Stalprodukt ist Thyssenkrupp einer der letzten verbliebenen europäischen Hersteller.

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Massive Verluste erwartet

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2025/2026 fällt düster aus. Der Konzern rechnet mit einem Nettoverlust zwischen 400 und 800 Millionen Euro. Der Free Cash Flow soll mit minus 300 bis 600 Millionen Euro negativ bleiben. Allein für Restrukturierungen sind 350 Millionen Euro eingeplant. Im abgelaufenen Jahr sank der Umsatz bereits um 6% auf 32,8 Milliarden Euro.

Jindal vor Übernahme der Stahlsparte

Parallel laufen die Verkaufsverhandlungen mit dem indischen Konzern Jindal Steel International. Der tschechische Milliardär Daniel Křetínský hatte seinen 20%-Anteil an der Stahlsparte bereits zurückgegeben und sich aus den Gesprächen verabschiedet. Thyssenkrupp prüft nun Jindals unverbindliches Angebot auf wirtschaftliche Tragfähigkeit und Arbeitsplatzsicherung.

Der erst Anfang Dezember unterzeichnete Tarifvertrag „Stahlneuausrichtung“ sieht den Abbau von 11.000 Stellen vor – 40% der Stahlbelegschaft. Die Kapazität soll um 2,8 Millionen Tonnen auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen jährlich sinken. TKSE-Chefin Marie Jaroni forderte wirksame Handelsschutzmaßnahmen auf EU-Ebene. Die Werksschließungen zeigen: Ohne diese Maßnahmen wird es eng für die europäische Stahlproduktion.

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