Grüner Stahl gegen Stellenstreichungen – der Essener Industrieriese Thyssenkrupp steckt in einem fundamentalen Dilemma. Während das Unternehmen auf der Berliner Fachmesse CWIEME mit CO2-reduziertem Elektroband für nachhaltige Energieanwendungen wirbt, laufen gleichzeitig die Vorbereitungen für einen massiven Stellenabbau. Kann der Konzern mit seiner Doppelstrategie aus Zukunftstechnologien und radikalem Sparkurs die Anleger überzeugen?
Bluemint® powercore®: Hoffnungsträger für grüne Transformation
Auf der aktuellen CWIEME-Messe (bis 5. Juni) präsentiert Thyssenkrupp Steel sein neues Elektroband bluemint® powercore® als Schlüsselprodukt für die Dekarbonisierung. Das Material soll in Transformatoren, Generatoren und Elektromotoren zum Einsatz kommen und durch höhere Effizienz den CO2-Fußabdruck von Energiesystemen reduzieren.
Doch die Innovation steht vor einem paradoxen Hintergrund: Parallel zur grünen Produktentwicklung läuft ein drastischer Personalabbau auf Hochtouren.
Sozialplan für 11.000 Stellen – der schmerzhafte Sparkurs
Die Zahlen sind dramatisch:
- 11.000 Stellen sollen insgesamt wegfallen
- Davon 5.000 durch direkten Abbau in Produktion und Verwaltung
- Weitere 6.000 durch Outsourcing und Unternehmensverkäufe
Personalvorstand Dirk Schulte bestätigte, dass aktuell die Verhandlungen über den Sozialplan mit der IG Metall vorbereitet werden. Dabei geht es um klassische Instrumente wie:
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- Altersteilzeit
- Abfindungsregelungen
- Transfergesellschaften
Externe Risiken: Trump droht mit Strafzöllen
Während der Konzern intern umstrukturiert, kommen von außen neue Bedrohungen: Die jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Trump über mögliche Stahlzölle von bis zu 50 Prozent könnten die Branche erneut unter Druck setzen. Für Thyssenkrupp wäre dies ein herber Rückschlag, nachdem sich der Aktienkurs seit Jahresanfang mehr als verdoppelt hatte – trotz aktueller Korrektur von über 17% im letzten Monat.
Die große Frage: Schafft Thyssenkrupp den Spagat?
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Anleger dem Konzern den schwierigen Balanceakt zwischen grüner Innovation und radikalem Sparkurs abnehmen. Während das CO2-reduzierte Elektroband langfristiges Potenzial bietet, könnten die drastischen Stellenstreichungen und politischen Risiken kurzfristig weiter für Unruhe sorgen.
Die Aktie notierte zuletzt bei 8,49 Euro – deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 10,90 Euro, aber immer noch mehr als 200% über dem Tiefststand des Vorjahres. Ein klares Signal der Märkte: Die Transformation bleibt eine Hochrisiko-Wette.
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