Thyssenkrupp Aktie: Grünstahl-Projekt wird zum Kostenfass

Thyssenkrupps klimafreundliche Stahlproduktion entwickelt sich deutlich teurer als geplant. Bau- und Betriebskosten belasten den Konzern, während die Aktie zwischen Hoffnung und Skepsis schwankt.

Kurz zusammengefasst:
  • Milliardenprojekt übersteigt geplante Budgets
  • Hohe Energiekosten und Wasserstoffpreise als Risiko
  • Staatshilfen von bis zu zwei Milliarden Euro
  • Aktienkurs zeigt volatile Entwicklung

Die Transformation zum klimafreundlichen Stahlproduzenten nimmt bei Thyssenkrupp deutlich teurere Züge an als geplant. Während die Aktie zuletzt nach kräftigen Gewinnen wieder unter Druck geriet, warnt der Konzern vor steigenden Baukosten bei der Grünstahl-Anlage in Duisburg.

Projektleiter Ulrich Greiner Pachter macht keinen Hehl daraus: "Bei Projekten dieser Größenordnung lässt sich dies nicht vollkommen ausschließen." Das Milliardenvorhaben droht damit zur Belastungsprobe für den angeschlagenen Industriekonzern zu werden. Das Auftragsvolumen für die Direktreduktionsanlage liegt bereits bei über einer Milliarde Euro – doch das könnte nur der Anfang sein.

Wasserstoff-Dilemma belastet Kalkulation

Noch brisanter als die Baukosten könnten die Betriebskosten werden. Greiner Pachter sieht hier die "größten Herausforderungen" – vor allem bei den Energiekosten und der Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff zu bezahlbaren Preisen. Eine Unbekannte, die das gesamte Geschäftsmodell der zukunftsweisenden Anlage in Frage stellen könnte.

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Der Konzern plant zwar mit einem "Risikopuffer" für mögliche Mehrkosten, doch bei einem Projekt dieser Tragweite wirken solche Vorsichtsmaßnahmen wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Immerhin haben Bund und Land NRW bereits bis zu zwei Milliarden Euro Staatshilfe zugesagt – Thyssenkrupp will eine Milliarde Euro als Eigenanteil beisteuern.

Aktie zwischen Hoffen und Bangen

An der Börse spiegeln sich die gemischten Signale wider. Nach dem Erreichen des 52-Wochen-Hochs von 10,95 Euro im März konsolidiert der Titel bei 9,69 Euro. Die Analystenmeinungen könnten unterschiedlicher nicht sein: Sechs Bewertungen teilen sich gleichmäßig zwischen "Hold"-, "Buy"- und "Sell"-Empfehlungen auf. Das mittlere Kursziel von 9,36 Euro liegt sogar unter dem aktuellen Niveau.

Die strategische Modernisierung bleibt der entscheidende Kurstreiber – doch die steigenden Kosten beim Grünstahl-Projekt könnten zum Bumerang werden. Anleger müssen sich fragen: Wird die grüne Transformation zum Erfolgsmodell oder zur teuren Hypothek?

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