Thyssenkrupp Aktie: Marktmechanismen erklärt

Thyssenkrupps Marinesparte TKMS verzeichnet Auftragsrekorde von 16,1 Mrd. Euro, während Analysten den Konzern skeptisch bewerten und das Kursziel senken.

Kurz zusammengefasst:
  • TKMS steigert EBIT um 46% auf 62 Mio. Euro
  • Deutsche Bank senkt Kursziel auf 9 Euro
  • Aktie verliert 19% in einer Woche
  • Potenzielle Ausgliederung der Marinesparte

Die Auftragsbücher der Marinesparte Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) quellen über und nähren die Pläne für eine Verselbstständigung. Während die Werftentochter Rekorde bricht, trüben Sorgen um den Gesamtkonzern und eine frische Analysten-Skepsis das Bild. Kann der maritime Erfolgskurs die Thyssenkrupp Aktie nachhaltig beflügeln?

TKMS: Auftragsflut und Milliardendeals

Für Thyssenkrupps Werftentochter TKMS läuft es blendend. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 schnellte der Auftragsbestand auf beeindruckende 16,1 Milliarden Euro. Allein in diesen sechs Monaten sammelte die Sparte neue Orders im Wert von knapp 5,6 Milliarden Euro ein – ein massiver Sprung gegenüber den 669 Millionen Euro des Vorjahreszeitraums. Dieser Erfolg stützt sich auf alle Bereiche: Unterwasser, Überwasser und Elektronik.

Zu den jüngsten Erfolgsmeldungen zählen:

  • Eine Auftragserweiterung der Bundeswehr für vier weitere U-Boote des Typs U212CD.
  • Der Zuschlag für den Bau des Forschungseisbrechers "Polarstern" vom Alfred-Wegener-Institut.
  • Eine Order für zwei zusätzliche U-Boote aus Singapur, die das Gesamtvolumen potenziell auf rund 18 Milliarden Euro anwachsen ließ.
  • Die Genehmigung des Bundestags für vier weitere U-Boote der Klasse 212CD für die Deutsche Marine, ein Paket von 4,7 Milliarden Euro.

Diese Auftragsflut schlägt sich auch im Ergebnis nieder: Das bereinigte EBIT von TKMS kletterte im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 62 Millionen Euro. Zahlen, die die Position als maritimes Powerhouse unterstreichen.

Dämpfer von Analystenseite: Konzernsorgen bleiben

Doch während bei TKMS die Sektkorken knallen könnten, blickt man im Gesamtkonzern auf herausfordernde Zeiten. Parallel zu den positiven Nachrichten von der Waterkant senkte Deutsche Bank Research das Kursziel für die Thyssenkrupp-Papiere. Zwar bleibt die Einstufung auf "Hold", das Ziel wurde jedoch von 10 auf nunmehr 9 Euro reduziert. Als Grund nannten die Analysten ein schwaches zweites Geschäftsquartal des Industriekonzerns.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?

Diese Einschätzung spiegelt die Nervosität am Markt wider. Bereits zuvor hatte die Bestätigung der Jahresprognose – trotz eines Umsatzrückgangs im Stahlgeschäft – zu einem deutlichen Kursminus geführt. Offenbar wiegen die Probleme in traditionellen Kernbereichen schwerer als die Zuversicht aus der Prognose.

Aktie zwischen Hoffnung und Realität

Am heutigen Freitag zeigte sich die Thyssenkrupp-Aktie zwar mit einem leichten Plus von 0,24% auf 8,27 Euro im XETRA-Handel etwas erholt. Doch der Blick auf die jüngere Vergangenheit offenbart die Anspannung: In den letzten sieben Tagen summierten sich die Verluste auf über 19 Prozent. Damit notiert das Papier auch merklich unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 9,40 Euro.

Trotz einer beeindruckenden Jahresperformance von über 100 Prozent seit Jahresbeginn kämpft der Titel offensichtlich mit Gegenwind. Die große Frage bleibt: Wie stark kann die boomende und potenziell bald eigenständige Marinesparte die strukturellen Herausforderungen im Rest des Thyssenkrupp-Imperiums kompensieren? Die kommenden Monate dürften hier entscheidende Antworten liefern.

Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 23. Mai liefert die Antwort:

Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu Thyssenkrupp

Neueste News

Alle News

Thyssenkrupp Jahresrendite