Der Stahlriese Thyssenkrupp steht vor einem der tiefsten Einschnitte seiner Geschichte. Nach monatelangen Verhandlungen mit der IG Metall hat der Konzern ein brutales Sparpaket für seine marode Stahlsparte geschnürt – auf Kosten Tausender Arbeitsplätze und der verbleibenden Belegschaft. Doch kann dieser radikale Schnitt den Absturz stoppen?
Sanierung auf dem Rücken der Mitarbeiter
Die Zahlen des Sanierungsplans sprechen eine klare Sprache: Thyssenkrupp Steel Europe wird zum Schrumpfkurs gezwungen. Die Kernpunkte des Tarifvertrags bis 2030:
- Über 11.000 Stellen fallen weg – die Belegschaft schrumpft von 27.000 auf unter 16.000
- Bittere finanzielle Einschnitte: Streichung des Urlaubsgelds, Kürzung des Weihnachtsgelds
- Arbeitszeitverkürzung auf 32,5 Stunden bei entsprechend geringerem Lohn
- Standortsterben: Das Werk in Bochum soll 2028 dichtmachen
"Das ist kein Sanierungspaket, das ist ein Sozialabbau-Programm", kommentiert ein Gewerkschaftsvertreter hinter vorgehaltener Hand. Tatsächlich lastet der Großteil der Maßnahmen auf den Schultern der Beschäftigten.
Überlebenskampf im Stahlgeschäft
Doch warum dieser drastische Schritt? Die Stahlsparte kämpft seit Jahren gegen multiple Krisen:
- Billigimporte aus Asien überschwemmen den Markt
- Explodierende Energiekosten machen Produktion in Deutschland kaum rentabel
- Nachfrage-Einbruch durch Konjunkturabschwächung
"Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", räumt Konzernchef Miguel López ein. Die Maßnahmen sollen jährlich 500 Millionen Euro einsparen – und die Sparte bis 2026 zurück in die schwarzen Zahlen bringen.
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Die große Frage: Reicht das?
Doch Analysten bleiben skeptisch. "Der Plan adressiert zwar die Kosten, aber nicht die strukturellen Probleme", warnt Markus Mayer von der Baader Bank. Tatsächlich fehlt eine klare Strategie, wie Thyssenkrupp im globalen Wettbewerb langfristig bestehen will.
Die Aktie notierte zuletzt bei 11,21 Euro – auf ihrem 52-Wochen-Hoch. Doch die hohe Volatilität (46% annualisiert) zeigt: Die Märkte sind nervös. Kann der Konzern die Sanierung ohne weitere Kapitalspritzen stemmen? Und was bedeutet das für die Dividende?
Eines ist klar: Der Umbau bei Thyssenkrupp wird kein Spaziergang – weder für die Belegschaft noch für die Aktionäre. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob der schmerzhafte Schnitt den erhofften Turnaround bringt – oder nur das Ende eines langen Niedergangs einläutet.
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