Thyssenkrupp steht vor einer historischen Zäsur: Der Industriegigant erwägt erstmals, die Kontrolle über seine traditionsreiche Stahlsparte abzugeben. Während CEO Miguel Lopez die Transformation vorantreibt, könnte der tschechische Investor Daniel Kretinsky seine Beteiligung sogar über die geplante 50-Prozent-Marke ausweiten. Doch welche Folgen hätte dieser radikale Schritt für den angeschlagenen Konzern?
Mehrheitsverkauf als Gamechanger
Bisher wollte Thyssenkrupp nur seine Beteiligung an Thyssenkrupp Steel von 80% auf 50% reduzieren. Jetzt deutet Lopez überraschend an, dass sogar ein Kontrollverlust möglich wäre: "Wir prüfen alle Optionen unter 50 Prozent", so der Konzernchef. Diese Aussage markiert eine dramatische Wende in der Unternehmensstrategie.
Die Konsequenzen wären weitreichend:
- Die Stahlsparte würde nicht mehr voll in der Bilanz konsolidiert
- Bis zu 5.000 Arbeitsplätze könnten wegfallen
- EP Group von Daniel Kretinsky könnte zum bestimmenden Anteilseigner aufsteigen
Umbau auf Hochtouren
Während die Stahlentscheidung ansteht, läuft der Konzernumbau bereits auf vollen Touren. Lopez skizzierte einen klaren Fahrplan:
- Marinesparte TKMS: Mögliche Teilabspaltung schon im Herbst 2025
- Material Services: Ausgliederung in den nächsten Jahren
- Automotive: Folgt nach Herstellung der Kapitalmarktfähigkeit
Besonders bemerkenswert: Der einst als Zukunftshoffnung gepriesene Bereich Decarbon Technologies entwickelt sich langsamer als erwartet – ein weiterer Dämpfer für den Konzern.
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Lopez‘ Vertrag: Vertrauensbeweis oder Risiko?
Parallel zu den strategischen Weichenstellungen bahnt sich eine überraschende Personalentscheidung an: Der Aufsichtsrat könnte Lopez‘ Vertrag bereits diese Woche verlängern – drei Monate vor dem geplanten Termin. Diese Eile spricht Bände über die Herausforderungen, vor denen Thyssenkrupp steht.
Die Aktie notierte zuletzt bei 8,37 Euro, deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 10,90 Euro. Doch trotz der jüngsten Schwächephase bleibt das Papier seit Jahresanfang mit einem Plus von über 100% eine der stärksten Performern im deutschen Leitindex.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der radikale Umbau den erhofften Turnaround bringt – oder ob Thyssenkrupp am Ende zu weit geht. Eins steht fest: Der traditionsreiche Konzern wird nie mehr derselbe sein.
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