Thyssenkrupp Aktie: Sturmwarnung!

Thyssenkrupp sieht sich mit massivem Stellenabbau und drohenden US-Importzöllen konfrontiert. Die IG Metall kündigt Widerstand an, während die EU Gegenmaßnahmen prüft.

Kurz zusammengefasst:
  • Massiver Personalabbau von 11.000 Stellen bis 2030
  • IG Metall lehnt Kündigungen und fordert Sozialplan
  • US-Zölle auf Stahlimporte könnten sich verdoppeln
  • EU erwägt Gegenmaßnahmen zu Trumps Zollplänen

Selten stand der deutsche Stahlgigant derart unter Beschuss. Während intern ein schmerzhafter Personalabbau die Gemüter erhitzt, droht von jenseits des Atlantiks neues Ungemach in Form verschärfter US-Importzölle. Für das Essener Traditionsunternehmen entwickelt sich die Lage zusehends zu einer echten Zerreißprobe. Es ist ein wahrhaft toxischer Cocktail, der sich da zusammenbraut.

Im eigenen Haus stehen die Zeichen auf massive Veränderung. Bereits im November des vergangenen Jahres hatte Thyssenkrupp Steel Europe Pläne für einen drastischen Stellenabbau auf den Tisch gelegt. Von den aktuell knapp 27.000 Arbeitsplätzen sollen binnen sechs Jahren rund 11.000 wegfallen. Konkret bedeutet das, dass bis Ende 2030 etwa 5.000 Stellen durch Anpassungen in Produktion und Verwaltung gestrichen und weitere 6.000 Positionen durch Ausgliederungen an externe Dienstleister oder Verkäufe von Unternehmensteilen ausgelagert werden sollen. Das Ziel: eine verbleibende Belegschaft von 16.000 Mitarbeitern.

Sozialplan oder harter Konflikt?

Um diesen Kahlschlag sozial abzufedern, will der Personalvorstand des Stahlkochers, Dirk Schulte, "in Kürze" Tarifverhandlungen mit der IG Metall aufnehmen. Ein Sozialplan soll Regelungen zu Instrumenten wie Altersteilzeit, Abfindungen und den Wechsel in Transfergesellschaften beinhalten, wobei der Fokus darauf liege, Betroffene in neue Beschäftigung zu vermitteln. Doch die Gewerkschaft reagierte bereits auf die ursprüngliche Ankündigung mit scharfer Kritik und signalisierte "erbitterten Widerstand". Als Vorbedingung für Gespräche fordert die IG Metall den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und Standortschließungen sowie eine tragfähige, langfristige Finanzierung für das Unternehmen. Das dürfte noch für Zündstoff sorgen.

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Trumps Zollkeule trifft ins Mark

Als wäre die interne Restrukturierung nicht schon Herausforderung genug, droht nun auch von außen erheblicher Gegenwind. Der ehemalige US-Präsident Trump plant offenbar, die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte von 25 auf satte 50 Prozent zu verdoppeln. Diese neuen Abgaben könnten bereits ab dem 4. Juni in Kraft treten. Trump begründet dies mit dem Schutz der heimischen Stahlindustrie und bezeichnete "Zölle" als sein Lieblingswort. Für europäische und damit auch deutsche Stahlerzeuger ist das eine bittere Pille.

Die Vereinigten Staaten sind nach der EU der weltgrößte Stahlimporteur, und Deutschland gehört zu den zehn wichtigsten Lieferländern für die USA. Jährlich gehen rund eine Million Tonnen, zumeist Spezialstahl, aus Deutschland über den Atlantik. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl bezeichnet die USA als wichtigsten Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie insgesamt.

Die EU-Kommission äußerte bereits tiefes Bedauern über die angekündigten US-Maßnahmen, die laufende Verhandlungen untergraben und zusätzliche Unsicherheit schaffen würden. Brüssel hält sich bereit, mit Gegenmaßnahmen zu reagieren, möglicherweise noch vor dem 14. Juli, einem Datum, an dem ohnehin bereits geplante Gegenzölle der EU aktiviert werden könnten. Ob es Ausnahmen für bestimmte Länder geben wird, ist noch unklar. Kein Wunder also, dass bei Thyssenkrupp die Nerven blank liegen dürften, denn dieser drohende Handelskonflikt kommt zur Unzeit.

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    Professionelle Aktienanalyse seit 2002

    Trotz meiner arbeitsintensiven Anstellung konnte ich von einer Leidenschaft nie so wirklich lassen: Von meiner Liebe zur Geldanlage. Mein „Studium“ des Aktienmarktes habe ich nie abgeschlossen. Stattdessen verbringe ich jede freie Minute mit der Analyse von Geschäftsberichten, beobachte Märkte und überlege, wie man Anlage-Strategien zeitgemäß weiterentwickeln kann.Diese Leidenschaft brachte mich im Jahr 2002 dazu – neben meiner Anstellung bei Siemens – im Research-Team von Gelfarth & Dröge und als Gutachter für den Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn tätig zu werden. Seitdem habe ich mein Hobby zur professionellen Tätigkeit gemacht. Als Aktienanalyst im Team konnte ich endlich das, was ich mir über die Jahre angeeignet hatte, zu Papier bringen.Im Jahr 2007 stieg ich bei Siemens aus und beschloss, mich verstärkt mit den Finanzen von Menschen zu beschäftigen. Seitdem arbeite ich als unabhängiger Finanzdienstleister und widme mich vor allem voll und ganz der Geldanlage.

    Ich lernte aus Fehlern – lernen Sie mit!

    Ich habe genauso schlechte Erfahrungen und Fehler an der Börse gemacht, wie Sie wahrscheinlich auch. Meine schlimmste Erfahrung machte ich mit der Dotcom-Blase. Mit dem Platzen der Internet-Blase zur Jahrtausendwende verbrannte ich mir richtig die Finger. Ich verlor damals die Hälfte meines Kapitaleinsatzes an der Börse.Heute kann ich darüber lachen. Aber auch nur, weil ich meine Anlage-Strategie seitdem komplett umgekrempelt habe und es für mich heute so gut läuft. Aus dieser Erfahrung habe ich einen meiner Anlage-Leitsätze entwickelt: „Gier frisst Hirn“. Immerhin nahm ich damals viel Geld in die Hand, um es in vermeintliche Kursraketen zu investieren.Doch alles, was ich über diese Aktien wusste, war gefährliches Halbwissen. Ich hörte auf Versprechungen, statt auf fundamentale Zahlen. Heute setze ich Kriterien wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Verschuldung, Cashflow und Dividenden als Maßstab an. Wenn das alles stimmt, weiß ich, dass sich ein Investment lohnt. In einem gut sortierten Depot sind große Dampfer und auch kleine Schnellboote wichtig. Denn so bewahren Sie sich auf der einen Seite Sicherheit und hohe Gewinne auf der anderen Seite.

    Nach 13 Jahren: Mein eigener Börsendienst

    Mit diesen Erfahrungen im Hintergrund und natürlich durch die Mitarbeiter im Gelfarth und Dröge Research-Team habe ich mich über all die Jahre weiterentwickelt und an der richtigen Strategie getüftelt, um den Schritt zu einem ganz eigenen Börsendienst zu wagen. Für diese Strategie habe ich mein ganzes Leben gearbeitet. Sie ist das Ergebnis des längsten Studiums meines Lebens. Und natürlich höre ich auch jetzt nicht auf, an der Weiterentwicklung meiner Strategie zu arbeiten. Seit 2014 setzte ich diese Strategie erfolgreich in meinem Wikifolio 2M - Market Momentum um.

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