Der Essener Stahlkonzern steht zum Wochenstart unter Druck. Nach der Vorlage der Jahreszahlen am Dienstag dominiert nun Kritik aus zwei Richtungen: Medienberichte vom Wochenende sehen den Sanierungskurs als kontraproduktiv, während Chartanalysten vor gefährlichen Kursmustern warnen.
Die Fakten:
– Focus-Bericht titelt: „Der neue Kurs ist ein Bremsklotz für die Aktie“
– Technische Analysten identifizieren seltenes „Doppelblasen“-Muster
– EPCG-Deal endgültig gescheitert, Jindal-Gespräche ohne konkrete Ergebnisse
– Aktie notiert bei 8,96 Euro, 32 Prozent unter Jahreshoch von Oktober
Verlorenes Vertrauen nach gescheitertem EPCG-Deal
Das Kernproblem bleibt die fehlende strategische Perspektive für die Stahlsparte. Der im Oktober 2025 geplatzte Deal mit dem tschechischen Investor Daniel Křetínský hinterlässt eine Lücke, die bislang nicht gefüllt werden konnte. Křetínský hatte zunächst 20 Prozent an Thyssenkrupp Steel Europe übernommen, die geplante Aufstockung auf 50 Prozent kam jedoch nie zustande.
Die Neuorientierung in Richtung Jindal Steel bringt noch keine Klarheit. Ohne konkreten Partner fehlt dem Konzern die finanzielle Schlagkraft für die kostenintensive Transformation hin zu grünem Stahl. Die vom Management betonte Erreichung eines positiven Free Cashflows im abgelaufenen Geschäftsjahr wird von kritischen Beobachtern als Pyrrhussieg gewertet: Die Kostenkürzungen könnten notwendige Wachstumsimpulse abwürgen.
Strukturelle Altlasten belasten weiter
Neben der stockenden Partnersuche drücken operative Probleme auf die Stimmung. Die im April 2025 beschlossene Beendigung des Liefervertrags mit den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) war zwar Teil der „Strategie 20-30“, belastet aber kurzfristig die Planbarkeit. Die Stahlsparte leidet zudem unter anhaltend hohen Energiekosten und schwacher Nachfrage aus der Autoindustrie.
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Die europäische Stahlindustrie insgesamt kämpft 2025 mit Überkapazitäten und dem Zwang zur grünen Transformation. Thyssenkrupp steht exemplarisch für diese Branchenkrise – nur fehlt dem Konzern im Gegensatz zu Wettbewerbern die finanzstarke Unterstützung durch einen strategischen Partner.
Charttechnisch angespannt
Die technische Analyse verschärft die Situation zusätzlich. Mit einem Abstand von fast fünf Prozent unter dem 50-Tage-Durchschnitt und acht Prozent unter der 200-Tage-Linie fehlt der Aktie aktuell jede charttechnische Unterstützung. Das von Analysten identifizierte „Doppelblasen“-Muster deutet auf weiteren kurzfristigen Abwärtsdruck hin.
Die kommenden Handelstage werden zeigen, ob die Jahrestiefs verteidigt werden können. Anleger warten auf belastbare Signale aus den Jindal-Gesprächen und auf Fortschritte bei der Umsetzung des mit der IG Metall vereinbarten Sanierungstarifvertrags. Bis dahin bleibt die Aktie anfällig für weitere Rückschläge.
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