Tilray überrascht die Märkte mit einem Paukenschlag: Das Cannabis-Unternehmen meldete gestern vor Handelsbeginn nicht nur Rekordumsätze für das erste Quartal, sondern auch einen unerwarteten Nettogewinn. Die Reaktion der Anleger ließ nicht auf sich warten – die Aktie explodierte um über 22 Prozent nach oben.
Mit einem Nettogewinn von 1,5 Millionen Dollar bei Rekorderlösen von 209,5 Millionen Dollar gelang Tilray eine beeindruckende Kehrtwende. Zum Vergleich: Im Vorjahr stand noch ein Verlust von 34,7 Millionen Dollar zu Buche. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 0,00 Dollar und übertraf damit die Analystenschätzung von minus 0,03 Dollar deutlich.
Alle Geschäftsbereiche liefern ab
Die starke Performance zieht sich durch sämtliche Unternehmenssparten:
- Cannabis-Geschäft: Plus 5 Prozent auf 64,5 Millionen Dollar, getrieben von 11,9 Prozent Wachstum im kanadischen Markt
- Vertriebsgeschäft: 9 Prozent Zuwachs auf 74 Millionen Dollar, hauptsächlich durch die deutsche CC Pharma
- Alkoholische Getränke: Beitrag von 55,7 Millionen Dollar
- Wellness-Sparte: 3 Prozent Anstieg auf 15,2 Millionen Dollar
Besonders bemerkenswert: Das bereinigte EBITDA kletterte um 9 Prozent auf 10,2 Millionen Dollar. Beim Cashflow aus der Geschäftstätigkeit verbesserte sich das Unternehmen drastisch – von minus 35,3 Millionen Dollar im Vorjahr auf nur noch minus 1,3 Millionen Dollar.
Börse feiert die Trendwende
An der Nasdaq schoss die Tilray-Aktie um 22,09 Prozent auf 2,10 Dollar nach oben. Das Handelsvolumen explodierte regelrecht: Mit rund 297,6 Millionen gehandelten Aktien lag es fast viermal höher als der Dreimonatsdurchschnitt. Im Tagesverlauf markierte der Titel sogar ein neues 52-Wochen-Hoch bei 2,32 Dollar.
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Die positive Stimmung färbte auch auf andere Cannabis-Werte ab. Konkurrenten wie Canopy Growth und SNDL schlossen ebenfalls im Plus – ein Zeichen für die aufgehellte Sektorstimmung.
Ausblick bleibt optimistisch
Für das laufende Geschäftsjahr bestätigte Tilray seine EBITDA-Prognose von 62 bis 72 Millionen Dollar. CEO Irwin D. Simon sieht in den Zahlen eine Bestätigung der strategischen Ausrichtung und disziplinierten Umsetzung.
Besonders die internationale Expansion steht im Fokus: In Deutschland plant das Unternehmen, sein medizinisches Cannabis-Vertriebsnetz im laufenden Geschäftsjahr zu verdreifachen. Die Diversifikationsstrategie mit Übernahmen im Craft-Beer-Bereich scheint sich auszuzahlen – und könnte weitere Impulse für die Kursentwicklung liefern.
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