Kurz zusammengefasst:
  • Deutliche Kursverluste an internationalen Börsen
  • Mexiko erreicht vorläufigen Handelskompromiss
  • Automobilsektor besonders stark betroffen
  • Markvolatilität steigt auf neue Höchststände

Die globalen Finanzmärkte durchleben turbulente Zeiten nach der überraschenden Ankündigung weitreichender Handelszölle durch US-Präsident Trump. Der Republikaner verhängte am vergangenen Wochenende Strafzölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie 10 Prozent auf chinesische Waren, was die Börsen weltweit unter Druck setzte.

Märkte im Spannungsfeld

Die unmittelbare Marktreaktion fiel heftig aus: Der S&P 500 verlor zeitweise über 0,6 Prozent, während der deutsche DAX um 1,5 Prozent nachgab. Besonders stark traf es Automobilwerte wie Ford und General Motors, deren Aktien zwischen 4 und 5 Prozent einbrachen. Die komplexen Lieferketten der Automobilindustrie in Nordamerika machen den Sektor besonders anfällig für Handelskonflikte.

Diplomatischer Durchbruch mit Mexiko

In letzter Minute konnte zumindest mit Mexiko eine vorläufige Einigung erzielt werden. Das Land sagte zu, 10.000 Nationalgardisten an seiner Nordgrenze zu stationieren, um den Drogenhandel einzudämmen. Im Gegenzug setzte Trump die geplanten Zölle für einen Monat aus. Die mexikanische Währung erholte sich daraufhin deutlich von ihren Verlusten.

Globale Auswirkungen

Die Handelsspannungen haben bereits jetzt spürbare Folgen für die Weltwirtschaft. Experten der Internationalen Handelskammer rechnen mit einem Einbruch der mexikanischen Exporte um 10 Prozent, was das BIP des Landes um 4 Prozent reduzieren könnte. Für Kanada wird ein BIP-Rückgang von 2,6 Prozent prognostiziert.

Volatilität nimmt zu

Die Unsicherheit spiegelt sich auch in steigender Marktvolatilität wider. Der VIX-Index, das „Angstbarometer“ der Börsen, sprang auf ein Einwochen-Hoch von 20,41 Punkten. Die implizite Volatilität des Dollar-Peso-Paares erreichte mit 15,6 den höchsten Stand seit Mitte November.

Experten warnen

Hedgefonds-Manager Paul Tudor Jones warnt, die Wirtschaft sei „gefährlich exponiert“. Er betont, dass sich die Situation fundamental von Trumps erster Amtszeit unterscheide, mit deutlich höheren Bewertungen am Aktienmarkt und gestiegenen Risiken in Anleihen und Währungen.

Ausblick bleibt unsicher

Die weitere Entwicklung hängt maßgeblich von den kommenden Verhandlungen ab. Während mit Mexiko ein temporärer Kompromiss gefunden wurde, bleiben die Gespräche mit Kanada und China schwierig. Trump deutete bereits an, als nächstes die EU ins Visier zu nehmen, verschonte aber Großbritannien von dieser Drohung.

Die Märkte bleiben in Alarmbereitschaft, zumal die Zölle nicht nur direkte Handelseffekte haben, sondern auch die Inflation anheizen und die Geldpolitik der Notenbanken beeinflussen könnten. Für Anleger dürfte die erhöhte Volatilität vorerst zur neuen Normalität werden.