Während viele Reisekonzerne noch mit den Nachwehen der Pandemie kämpfen, legt TUI ein Rekordquartal nach dem anderen hin. Jetzt expandiert der Touristikkonzern erstmals nach Japan – und hebt trotz hitzebedingter Buchungsrückgänge in Deutschland die Jahresprognose an. Die Frage ist: Kann TUI mit dieser Strategie langfristig überzeugen?
Holiday Experiences treiben Rekord-Ergebnis
Das dritte Quartal bescherte TUI ein bereinigtes EBIT von 321 Millionen Euro – satte 38 Prozent mehr als im Vorjahr und deutlich über den Analystenerwartungen von 269 Millionen Euro. Der wahre Treiber dieses Erfolgs:
- Kreuzfahrten boomen: Mit 143 Millionen EBIT verdoppelte das Segment nahezu sein Vorjahresergebnis
- Hotels halten Niveau: Trotz Bewertungseffekten von 15 Millionen Euro blieb das EBIT stabil bei 131 Millionen
- Höhere Preise: Durchschnittliche Tagesraten stiegen um 3 Prozent bei 2 Prozentpunkten besserer Auslastung
„Unsere Strategie zahlt sich aus“, kommentierte CEO Sebastian Ebel die Zahlen. Doch die eigentliche Überraschung kam einen Tag nach der Veröffentlichung.
Japan-Expansion: Der strategische Game-Changer?
Am 3. September unterzeichnete TUI seinen ersten Hotelmanagement-Vertrag in Japan. Das „TUI Suneo Otaru“ soll 2029 eröffnen und wird das östlichste Hotel des Konzerns. Dieser Schritt ist mehr als nur symbolisch – er markiert den Startschuss für eine aggressive Asien-Offensive.
Aktuell betreibt TUI 25 Hotels in acht asiatischen Ländern. Die Pläne sind ambitioniert: Diese Zahl soll in den kommenden Jahren mehr als verdoppelt werden. Bereits Ende 2025 sind Eröffnungen in Vietnam und China geplant.
Airlines: Die schwächelnde Schwestern
Doch nicht alle Segmente glänzen gleich stark. Während Holiday Experiences boomen, kämpft die Airline-Sparte mit Herausforderungen. Die Sommerbuchungen gingen um 2 Prozent zurück – besonders deutsche Kunden waren aufgrund der Hitzewellen zurückhaltend.
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Interessant: Die durchschnittlichen Verkaufspreise stiegen um 3 Prozent, was die Volumenrückgänge teilweise kompensierte. Ebel beobachtet eine Verschiebung der Nachfrage: „Es gibt Menschen, die wirklich denken: ‚Ich bleibe im Sommer in meinem Garten und fahre im Oktober, November in den Urlaub‘.“
Angehobene Guidance trotz Herausforderungen
Die starke Performance veranlasste TUI, die Jahresprognose anzuheben. Statt 7-10 Prozent EBIT-Wachstum erwartet der Konzern nun 9-11 Prozent. Das Umsatzwachstum soll am unteren Ende der 5-10 Prozent Spanne liegen.
Finanziell steht TUI solide da: Nach der Rückgewinnung des BB-Ratings platzierte das Unternehmen im Juli ein 250 Millionen Euro Schuldscheindarlehen. Die Erlöse sollen zur vorzeitigen Rückzahlung von Flugzeugleasing-Vereinbarungen verwendet werden.
Fazit: Stärke durch Diversifikation
TUI demonstriert eindrucksvoll, wie ein integriertes Geschäftsmodell in turbulenten Zeiten Vorteile bringt. Während die Airline-Sparte schwächelt, kompensieren Kreuzfahrten und Hotels diese Effekte mehr als nur. Die Expansion nach Japan und die gesamte Asien-Strategie zeigen zudem, dass TUI nicht nur kurzfristige Gewinne, sondern auch langfristiges Wachstum im Blick hat.
Die Aktie notiert aktuell bei 8,14 Euro und damit nur knapp über ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 8,11 Euro. Vom 52-Wochen-Hoch bei 9,26 Euro ist sie noch etwa 12 Prozent entfernt – könnte das Rekordquartal und die Japan-Expansion den nächsten Anlauf starten?
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