TUI legt zum Jahresende deutlich zu. Starke Buchungszahlen, verbesserte Kennzahlen und höhere Kursziele von Großbanken treiben den Reisekonzern an. Im Fokus steht dabei die Frage, wie belastbar dieser Trend wirklich ist.
Rückenwind durch Zahlen und Analysten
Gestern schloss die Aktie bei 9,41 Euro und markierte damit zugleich ihr 52‑Wochen-Hoch. Auf Sicht von 30 Tagen ergibt sich ein Plus von rund 22 %, seit Jahresanfang liegt der Zuwachs bei gut 12 %. Damit setzt sich die Rally der vergangenen Wochen klar fort.
Auslöser sind vor allem robuste Fundamentaldaten und positive Analystenkommentare. TUI hatte zuletzt:
- einen Rekordumsatz von 24,2 Mrd. Euro gemeldet
- ein bereinigtes EBIT von knapp 1,5 Mrd. Euro (+13 %) ausgewiesen
- die Nettoverschuldung auf 1,3 Mrd. Euro deutlich reduziert
- die Rückkehr zur Dividende (geplant: 0,10 Euro je Aktie) angekündigt
Diese Kombination verbessert das Risikoprofil des Konzerns spürbar. Der schuldenbelastete Krisenfall aus der Pandemie wandelt sich zunehmend zu einem normalisierten Geschäftsmodell mit finanziellen Spielräumen.
Parallel dazu stützen Analysten die Story:
Deutsche Bank Research hat das Kursziel von 11,00 auf 12,00 Euro angehoben und bleibt bei „Buy“. Begründung: aus Sicht der Bank ist die Bewertung attraktiv, die frühere Marktreaktion auf die vorsichtige Prognose sei überzogen gewesen.
JPMorgan bestätigt „Overweight“ mit Kursziel 13,50 Euro und hebt insbesondere die integrierte Struktur mit eigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffen hervor, die höhere Margen als reine Vermittlermodelle ermöglichen.
Frühbucherboom und Neubewertung
Auf der Nachfrageseite meldet TUI eine „neue Dynamik“ im Frühbuchergeschäft. Kunden buchen deutlich früher als üblich, teils bereits Reisen bis in die Osterferien 2027. Das Unternehmen reagiert mit Kapazitätserweiterungen, unter anderem am Standort Hannover.
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Der Sprung über die Marke von 9 Euro gilt im Markt nicht nur als technischer Ausbruch, sondern als Signal einer schrittweisen Neubewertung. Lange standen die hohen Schulden aus der Corona-Zeit im Vordergrund, nun rücken operative Stärke und Cashflow-Fähigkeit wieder in den Fokus.
Charttechnisch zeigt sich die Dynamik auch im Abstand zu zentralen Durchschnitten:
Die Aktie notiert rund 19 % über dem 50‑Tage-Durchschnitt und etwa 24 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt. Der 14‑Tage‑RSI liegt mit 45,0 im neutralen Bereich – trotz der deutlichen Kursgewinne wirkt der Titel damit kurzfristig nicht überhitzt. Die annualisierte 30‑Tage-Volatilität von gut 33 % unterstreicht jedoch, dass Schwankungen zum Bild gehören.
Im Branchenvergleich spielt TUI seine integrierte Struktur aus. Während viele reine Online-Anbieter stärker unter Margendruck geraten, profitiert der Konzern von eigener Kapazität in Hotels und Kreuzfahrten. Die jüngste Kursentwicklung spiegelt damit zunehmend wider, was fundamental bereits im Ergebnis sichtbar ist.
Ausblick: Was jetzt entscheidend wird
Kurzfristig richtet sich der Blick auf die Stabilität des Ausbruchs. Aus technischer Sicht bleibt das Momentum positiv, solange sich der Kurs in der Nähe des jüngsten Hochs bei 9,41 Euro hält und nicht deutlich zum Bereich der gleitenden Durchschnitte zurückfällt.
Inhaltlich rücken vor allem folgende Punkte in den Vordergrund:
- Entwicklung des Wintergeschäfts und weitere Buchungstrends
- mögliche Anpassungen der bislang konservativen Prognose
- Bestätigung der Dividendenpolitik und des Finanzkurses
Ein wichtiger Termin dafür ist die nächste Hauptversammlung im Februar. Dort dürfte das Management die Dividendenstrategie konkretisieren und einen aktualisierten Ausblick liefern. Gelingt es, die starke Nachfrage und den Schuldenabbau klar mit den Zielen für das neue Geschäftsjahr zu verknüpfen, hätte die aktuelle Neubewertung eine solide Grundlage.
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