Der Reisekonzern TUI präsentiert Zahlen, die auf den ersten Blick für Stirnrunzeln sorgen könnten. Doch steckt hinter der durchwachsenen Bilanz mehr als nur ein später Osterhase, der wichtige Erträge ins nächste Quartal verschiebt? Angesichts eines veränderten Buchungsverhaltens stellt sich die brennende Frage: Wie fest steht die optimistische Jahresprognose wirklich?
Zahlenpoker durch späte Feiertage
Die jüngsten Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2025 zeigten ein Bild mit Licht und Schatten. Ein entscheidender Faktor: Der Ostertermin lag in diesem Jahr spät, was dazu führte, dass signifikante Umsatz- und Ergebnisbeiträge erst im laufenden dritten Quartal verbucht werden. Ohne diesen Kalendereffekt, so deutet TUI an, hätte sich der operative Verlust bereits spürbar verbessert.
Konkret stieg der Umsatz im abgelaufenen Quartal zwar um beachtliche 33,48 Prozent auf 4,87 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf -0,17 Euro, nach -0,58 Euro im Vorjahr. Doch das wahre Ausmaß der operativen Entwicklung wird erst mit den Zahlen des kommenden Quartals sichtbar werden.
Ein Blick auf das gesamte Winterhalbjahr zeichnet bereits ein freundlicheres Bild:
- Der Umsatz kletterte um knapp acht Prozent auf rund 8,6 Milliarden Euro.
- Der bereinigte operative Verlust konnte um beachtliche 15 Prozent auf 156 Millionen Euro reduziert werden.
Trotz dieser Fortschritte stand unter dem Strich für die ersten sechs Monate noch ein Nettoverlust von knapp 392 Millionen Euro – eine Verbesserung von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Sommerhoffnung oder Buchungsbremse?
Die große Unbekannte bleibt das aktuelle Buchungsverhalten der Kunden. TUI registriert, dass Urlauber ihren Sommerurlaub tendenziell später buchen als im Vorjahr. Gleichzeitig setzt der Konzern auf höhere Reisepreise, um Umsatz und Gewinn anzukurbeln. Geht diese Rechnung auf? Die kommenden Monate werden hier Klarheit bringen müssen.
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Trotz der durchwachsenen aktuellen Zahlen und der spürbaren Zurückhaltung bei den Buchungen hält das Management an seiner Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2025 fest. Erwartet werden weiterhin ein Umsatzanstieg von 5 bis 10 Prozent und eine Steigerung des bereinigten operativen Ergebnisses (EBIT) um 7 bis 10 Prozent. Diese Zuversicht wird auch von einigen Marktbeobachtern geteilt. So bestätigte beispielsweise Hauck Aufhäuser Investment Banking eine Kaufempfehlung für die TUI-Aktie und hob sogar das Kursziel an.
Die entscheidenden Faktoren für den Erfolg bleiben:
- Saisonalität: Der Einfluss des Ostergeschäfts und dessen korrekte Einordnung sind zentral.
- Buchungsdynamik: Wie schnell und stark ziehen die späten Buchungen an?
- Preisdurchsetzung: Akzeptieren die Kunden die höheren Preise?
- Urlaubserlebnisse: Die Kernsegmente Hotels, Kreuzfahrten und Aktivitäten müssen weiterhin liefern.
Am Aktienmarkt spiegelte sich die abwartende Haltung wider: Nach einer im Monatsvergleich noch positiven Entwicklung von über 9 Prozent gab die TUI-Aktie auf Wochensicht um mehr als 5 Prozent nach und schloss am Freitag bei 6,81 Euro. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Optimismus des Managements gerechtfertigt ist oder ob das Oster-Rätsel und die zögerlichen Bucher die Sommerbilanz doch noch verhageln.
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