TUI Aktie: Marktumfeld bewertet

TUI verzeichnet Umsatzwachstum, doch der späte Ostertermin verschiebt Erträge. Das Management hält an der Jahresprognose fest, während die Buchungsdynamik unsicher bleibt.

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatz steigt um 33,48 Prozent im Quartal
  • Operativer Verlust verbessert sich leicht
  • Sommerbuchungen verzögern sich spürbar
  • Aktienkurs zeigt volatile Reaktion

Der Reisekonzern TUI präsentiert Zahlen, die auf den ersten Blick für Stirnrunzeln sorgen könnten. Doch steckt hinter der durchwachsenen Bilanz mehr als nur ein später Osterhase, der wichtige Erträge ins nächste Quartal verschiebt? Angesichts eines veränderten Buchungsverhaltens stellt sich die brennende Frage: Wie fest steht die optimistische Jahresprognose wirklich?

Zahlenpoker durch späte Feiertage

Die jüngsten Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2025 zeigten ein Bild mit Licht und Schatten. Ein entscheidender Faktor: Der Ostertermin lag in diesem Jahr spät, was dazu führte, dass signifikante Umsatz- und Ergebnisbeiträge erst im laufenden dritten Quartal verbucht werden. Ohne diesen Kalendereffekt, so deutet TUI an, hätte sich der operative Verlust bereits spürbar verbessert.

Konkret stieg der Umsatz im abgelaufenen Quartal zwar um beachtliche 33,48 Prozent auf 4,87 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf -0,17 Euro, nach -0,58 Euro im Vorjahr. Doch das wahre Ausmaß der operativen Entwicklung wird erst mit den Zahlen des kommenden Quartals sichtbar werden.

Ein Blick auf das gesamte Winterhalbjahr zeichnet bereits ein freundlicheres Bild:

  • Der Umsatz kletterte um knapp acht Prozent auf rund 8,6 Milliarden Euro.
  • Der bereinigte operative Verlust konnte um beachtliche 15 Prozent auf 156 Millionen Euro reduziert werden.
    Trotz dieser Fortschritte stand unter dem Strich für die ersten sechs Monate noch ein Nettoverlust von knapp 392 Millionen Euro – eine Verbesserung von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Sommerhoffnung oder Buchungsbremse?

Die große Unbekannte bleibt das aktuelle Buchungsverhalten der Kunden. TUI registriert, dass Urlauber ihren Sommerurlaub tendenziell später buchen als im Vorjahr. Gleichzeitig setzt der Konzern auf höhere Reisepreise, um Umsatz und Gewinn anzukurbeln. Geht diese Rechnung auf? Die kommenden Monate werden hier Klarheit bringen müssen.

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Trotz der durchwachsenen aktuellen Zahlen und der spürbaren Zurückhaltung bei den Buchungen hält das Management an seiner Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2025 fest. Erwartet werden weiterhin ein Umsatzanstieg von 5 bis 10 Prozent und eine Steigerung des bereinigten operativen Ergebnisses (EBIT) um 7 bis 10 Prozent. Diese Zuversicht wird auch von einigen Marktbeobachtern geteilt. So bestätigte beispielsweise Hauck Aufhäuser Investment Banking eine Kaufempfehlung für die TUI-Aktie und hob sogar das Kursziel an.

Die entscheidenden Faktoren für den Erfolg bleiben:

  • Saisonalität: Der Einfluss des Ostergeschäfts und dessen korrekte Einordnung sind zentral.
  • Buchungsdynamik: Wie schnell und stark ziehen die späten Buchungen an?
  • Preisdurchsetzung: Akzeptieren die Kunden die höheren Preise?
  • Urlaubserlebnisse: Die Kernsegmente Hotels, Kreuzfahrten und Aktivitäten müssen weiterhin liefern.

Am Aktienmarkt spiegelte sich die abwartende Haltung wider: Nach einer im Monatsvergleich noch positiven Entwicklung von über 9 Prozent gab die TUI-Aktie auf Wochensicht um mehr als 5 Prozent nach und schloss am Freitag bei 6,81 Euro. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Optimismus des Managements gerechtfertigt ist oder ob das Oster-Rätsel und die zögerlichen Bucher die Sommerbilanz doch noch verhageln.

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  • Vom zahlenverrückten Kind zum ersten eigenen Börsenbrief

    Ich möchte Ihnen ganz persönliche Einblicke in mein Leben bieten, damit Sie einen Eindruck davon erhalten, mit wem Sie es zu tun haben.Schon als ich noch ein Kind war, konnte meine Mutter nicht fassen, wie groß meine Faszination für Zahlen war. Bevor ich meinen Namen schreiben konnte, wusste ich, wie man rechnet. Hier war ich meinen Mitschülern immer um einiges voraus. Mathe war mein absolutes Spitzen-Fach, gefolgt von allen weiteren Fächern, bei denen logisches Denken gefragt war.Die Liebe für Finanzen und vor allem den Vermögensaufbau entdeckte ich ebenfalls als kleiner Junge: Ich überlegte mir schon mit dem ersten Taschengeld, wie ich am besten damit haushalten konnte, um ein Vermögen aufzubauen. Ich höre noch den Satz meiner Mutter in meinen Ohren: „Der Junge sitzt auf seinem Geld“. Größere Zahlungen, wie Weihnachtsgeld, Konfirmationsgeld oder Ähnliches legte ich - damals noch etwas unwissend - auf meinem Sparbuch an. Unüberlegte Ausgaben? Das war nie etwas für mich.

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    Ich kenne die Unternehmen von innen!

    Nach meinem Studium startete ich meine berufliche Laufbahn und setzte die Erkenntnisse meiner Diplomarbeit bei keinem geringeren Unternehmen als Siemens um und setzte damit den Grundstein für eine 29-jährige Betriebszugehörigkeit.Ich durchlief verschiedenste internationale Posten und konnte damit kontinuierlich meinen Horizont erweitern. Von der Planung von Stadtnetzen für Peking, Jinan und Yantai und der technischen Planung des „Backbone-Netzes“ für die Philippinische Post (PLDT) und der Planung des Landesnetzes für Chile über Vertriebstätigkeiten in Spanien und Griechenland. Später leitete ich große Projekte in Deutschland und hatte Personalverantwortung im Vertrieb.Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil diese langjährige Unternehmenserfahrung mir sehr viel wichtiges Hintergrundwissen für meine Arbeit als Analyst verliehen hat. Denn ich weiß genau, wie große Konzerne ticken. Ich bin diese Strukturen durchlaufen und bin hier unterschiedliche Sprossen der Karriereleiter hochgeklettert. Ich weiß genau, wie die Vorstände denken. Was Entscheidungen der Unternehmenslenker bedeuten und wie Pressemeldungen und Marktberichte zu lesen sind.

    Professionelle Aktienanalyse seit 2002

    Trotz meiner arbeitsintensiven Anstellung konnte ich von einer Leidenschaft nie so wirklich lassen: Von meiner Liebe zur Geldanlage. Mein „Studium“ des Aktienmarktes habe ich nie abgeschlossen. Stattdessen verbringe ich jede freie Minute mit der Analyse von Geschäftsberichten, beobachte Märkte und überlege, wie man Anlage-Strategien zeitgemäß weiterentwickeln kann.Diese Leidenschaft brachte mich im Jahr 2002 dazu – neben meiner Anstellung bei Siemens – im Research-Team von Gelfarth & Dröge und als Gutachter für den Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn tätig zu werden. Seitdem habe ich mein Hobby zur professionellen Tätigkeit gemacht. Als Aktienanalyst im Team konnte ich endlich das, was ich mir über die Jahre angeeignet hatte, zu Papier bringen.Im Jahr 2007 stieg ich bei Siemens aus und beschloss, mich verstärkt mit den Finanzen von Menschen zu beschäftigen. Seitdem arbeite ich als unabhängiger Finanzdienstleister und widme mich vor allem voll und ganz der Geldanlage.

    Ich lernte aus Fehlern – lernen Sie mit!

    Ich habe genauso schlechte Erfahrungen und Fehler an der Börse gemacht, wie Sie wahrscheinlich auch. Meine schlimmste Erfahrung machte ich mit der Dotcom-Blase. Mit dem Platzen der Internet-Blase zur Jahrtausendwende verbrannte ich mir richtig die Finger. Ich verlor damals die Hälfte meines Kapitaleinsatzes an der Börse.Heute kann ich darüber lachen. Aber auch nur, weil ich meine Anlage-Strategie seitdem komplett umgekrempelt habe und es für mich heute so gut läuft. Aus dieser Erfahrung habe ich einen meiner Anlage-Leitsätze entwickelt: „Gier frisst Hirn“. Immerhin nahm ich damals viel Geld in die Hand, um es in vermeintliche Kursraketen zu investieren.Doch alles, was ich über diese Aktien wusste, war gefährliches Halbwissen. Ich hörte auf Versprechungen, statt auf fundamentale Zahlen. Heute setze ich Kriterien wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Verschuldung, Cashflow und Dividenden als Maßstab an. Wenn das alles stimmt, weiß ich, dass sich ein Investment lohnt. In einem gut sortierten Depot sind große Dampfer und auch kleine Schnellboote wichtig. Denn so bewahren Sie sich auf der einen Seite Sicherheit und hohe Gewinne auf der anderen Seite.

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