Während die Tourismusbranche noch mit den Nachwehen der Pandemie kämpft, gelingt TUI ein spektakulärer Coup: Die omanische Regierung investiert zu Premium-Konditionen in den deutschen Reisekonzern. Doch warum zahlt ein Staatsfonds freiwillig über Börsenkurs? Die Antwort liegt in einer ehrgeizigen Vision, die TUI zum Pionier einer völlig neuen Tourismusdestination machen könnte.
Staatsfonds zahlt 19% Aufschlag – warum?
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 9,50 Euro je Aktie zahlt die Oman Tourism Development Company (OMRAN) für 7,38 Millionen neue TUI-Aktien – ein deutlicher Aufschlag zum damaligen Börsenkurs. Für 70 Millionen Euro sichert sich der Staatsfonds 1,4 Prozent am Reiseriesen und verpflichtet sich zu einer dreijährigen Haltefrist.
Doch der Deal ist mehr als nur eine Kapitalerhöhung. Es ist der Startschuss für ein Joint Venture, das Oman als neue Traumdestination auf die Landkarte bringen soll.
Vision 2040: Fünf Hotels sollen alles verändern
Das Herzstück der Partnerschaft? Fünf Hotels in der Dhofar-Region im Süden Omans, die bereits 2028 ihre ersten Gäste empfangen sollen. Die geplanten Resorts werden unter bewährten TUI-Marken wie ROBINSON, TUI Blue und RIU betrieben – ein Garant für die gewohnte deutsche Ferienqualität.
Die wichtigsten Eckdaten des Joint Ventures:
– TUI-Anteil: 45%
– OMRAN-Anteil: 45%
– Privater Investor: 10%
– Eröffnung: Winter 2028
– Ziel: Oman als ganzjähriges Reiseziel etablieren
Für Oman ist dies ein Baustein der „Vision 2040“ – dem Plan, die Tourismusbranche zu diversifizieren und weniger abhängig vom Öl zu werden.
Warum setzen Analysten auf den Deal?
Morgan Stanley sieht in der Partnerschaft mehr als nur eine gewöhnliche Expansion. Der negative Effekt der Verwässerung werde durch den Premium-Preis und das Vertrauen eines Staatsfonds mehr als ausgeglichen, so die Analysten.
TUI-Stratege Peter Krueger verweist auf ein entscheidendes Marktungleichgewicht: Während die Nachfrage nach Oman-Reisen steigt, herrscht Mangel an hochwertigen Hotels. Mit über 450 Hotels weltweit kann TUI diese Lücke schließen und seine treue Kundenbasis in die neue Destination lotsen.
Was kommt als nächstes?
Am 23. September will TUI ein Trading Update vorlegen – ein perfektes Timing, um die positiven Effekte der Oman-Partnerschaft zu kommunizieren. Das Unternehmen hatte zuletzt seine Gewinnprognose auf 9-11 Prozent Wachstum angehoben, nachdem Hotellerie und Kreuzfahrt Rekordergebnisse erzielt hatten.
Die Partnerschaft reiht sich nahtlos in TUIs bewährte Strategie ein: Neue Destinationen durch integrierte Geschäftsmodelle erschließen – wie bereits erfolgreich in Kapverden und Sansibar demonstriert. Doch diesmal ist ein Staatsfonds mit im Boot, der langfristig denkt und strategisch plant.
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