Düstere Wolken ziehen über der UBS auf. Vorwürfe wiegen schwer: Hat die Grossbank ihre Kunden systematisch in hochriskante Derivatgeschäfte gedrängt und damit Millionenschäden verursacht? Interne Verkaufspraktiken stehen am Pranger – droht nun ein teurer Vertrauensverlust und Entschädigungen in dreistelliger Millionenhöhe?
Millionengrab Derivate: Riskante Wetten und horrende Verluste
Im Zentrum der Kritik steht der Verkauf komplexer Devisen-Derivate, insbesondere des Produkts "Range Target Profit Forward" (RTPF). Dabei handelt es sich nicht um ein strukturiertes Produkt, sondern um ein Termingeschäft. Berichten zufolge erlitten einzelne Anleger Verluste von über der Hälfte ihrer Investments, nachdem der Dollar-Einbruch, befeuert durch Zollankündigungen des damaligen US-Präsidenten Trump, die Märkte erschütterte. Für viele Kunden bedeutete dies hohe Nachschusspflichten. Insgesamt könnten mehrere hundert Kunden betroffen sein, mit Gesamtverlusten, die sich auf mehrere hundert Millionen Franken summieren.
Die UBS bestätigte bereits, Gespräche mit betroffenen Kunden zu führen, um "allfällige unerwartete Auswirkungen" zu prüfen. Doch wie konnte es so weit kommen?
Interne Verkaufskultur und Aufsicht unter Druck
Brisant sind Hinweise auf interne "Monday Sales Push"-Meetings. In diesen sollen Berater angehalten worden sein, die hochspekulativen Derivate an Privatkunden zu verkaufen – mutmasslich oft ohne ausreichende Aufklärung über die enormen Risiken. Bricht der Wechselkurs bei Produkten wie dem RTPF aus einer vordefinierten Bandbreite aus, drohen Verluste, die das eingesetzte Kapital deutlich übersteigen können.
Die internen Untersuchungen bei der UBS laufen auf Hochtouren. Parallel dazu beobachtet die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) die Entwicklungen bei der Grossbank aufmerksam. Die Frage steht im Raum: Waren dies Einzelfälle oder Teil eines Systems?
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Weitere Baustellen belasten das Sentiment
Neben dem Derivate-Skandal kämpft die UBS an weiteren Fronten, was die Nervosität zusätzlich schürt:
- Die digitale Vermögensverwaltung "UBS Advice" soll offenbar im kommenden Monat geschlossen und Kunden auf "UBS Access" umgeleitet werden.
- Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu den CS-Boni von letzter Woche könnte indirekt noch weitreichende Folgen haben.
- Zudem wurde am 12. Mai 2025 eine Reduktion der Stimmrechtsanteile der UBS Group AG an der CANCOM SE auf 2,30 % (von zuvor 3,18 %) gemeldet.
Diese Gemengelage wirft einen deutlichen Schatten auf das Finanzinstitut. Obwohl die Aktie zuletzt eine leichte Erholung zeigte und am Freitag bei 27,75 CHF schloss, was einem Plus von 2,36% auf Wochensicht entspricht, notiert sie seit Jahresbeginn immer noch leicht im Minus (-0,94%). Die hohe annualisierte Volatilität von über 42% unterstreicht die aktuelle Anspannung.
Die Diskussionen um die Derivate-Verluste und die internen Verkaufspraktiken dürften die UBS noch länger beschäftigen. Die entscheidende Frage wird sein, ob es der Bank gelingt, verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen und einen nachhaltigen Imageschaden abzuwenden. Das dürfte spannend werden.
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