Unilever Aktie: Umbau im Fokus

Nach der Abspaltung des Eiscremegeschäfts fokussiert sich Unilever auf höhere Profitabilität und ein gestrafftes Portfolio, während der Markt die Aktie neu bewertet.

Kurz zusammengefasst:
  • Abschluss der Magnum-Abspaltung und Aktienzusammenlegung
  • Umsatzrückgang, aber ambitioniertes Margenziel für 2025
  • Weitere Portfoliobereinigung durch Verkauf von Graze
  • Strategiewechsel hin zu fokussierten Power Brands

Unilever treibt den größten Konzernumbau seiner jüngeren Geschichte voran. Nach der Abspaltung des Eiscremegeschäfts wird die Aktie an der Börse neu bewertet, die Kennzahlen verändern sich spürbar. Zentral ist dabei die Frage, wie profitabel der verschlankte Konzern künftig arbeiten kann.

Strukturwandel durch Magnum-Abspaltung

Die Trennung vom Eiscremegeschäft in die eigenständige „The Magnum Ice Cream Company“ (TMICC) wurde Anfang Dezember abgeschlossen. Seitdem passt der Markt die Bewertung des verbleibenden Kerngeschäfts an die neue Struktur an.

Unilever

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Im Zuge des Spin-offs hat Unilever eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 8 zu 9 umgesetzt: Für neun alte Aktien erhielten Anleger acht neue. Zusätzlich bekamen sie je eine TMICC-Aktie für fünf zuvor gehaltene Unilever-Aktien. Damit hat sich die Zusammensetzung vieler Portfolios deutlich verändert.

TMICC wird inzwischen in London, Amsterdam und New York gehandelt und ist damit als eigenständiger Wert an mehreren Börsen präsent. Unilever hält noch 19,9 % an der neuen Gesellschaft, plant aber, diesen Anteil innerhalb von fünf Jahren vollständig zu veräußern, um Kapital und Managementkapazitäten auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

Finanzentwicklung nach der Abspaltung

Der Ausstieg aus dem kapitalintensiven Eiscremegeschäft schlägt sich bereits in der Berichterstattung nieder. Im ersten Halbjahr 2025 erzielte Unilever einen Umsatz von 30,1 Milliarden Euro, ein Rückgang von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Neben der Umstellung der Struktur wirkten auch Währungseffekte belastend.

Trotz rückläufiger Erlöse schiebt das Management die Profitabilität in den Vordergrund. Für die zweite Jahreshälfte 2025 peilt der Konzern eine bereinigte operative Marge von mindestens 19,5 % an. Zuvor lag dieser Wert bei rund 18,5 %. Gelingt dieser Sprung, wäre das ein deutliches Signal, dass der Umbau auch ergebnismäßig trägt.

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Die jüngsten Q3-Daten deuteten eine gewisse Stabilisierung an: Das nun ausgegliederte Eiscremegeschäft wuchs kurz vor der Unabhängigkeit noch um 3,7 % beim Umsatz. Parallel dazu sorgen die sogenannten „Power Brands“ im Kerngeschäft für eine Erholung der Volumen.

Wichtige Eckpunkte im Überblick

  • Schlusskurs: 4.890 GBX in London, 65,10 US-Dollar (NYSE-ADR) per Handelsschluss am Freitag
  • Umsatz H1 2025: 30,1 Mrd. Euro (-3,2 % im Jahresvergleich)
  • Margenziel: Mindestens 19,5 % operative Marge im zweiten Halbjahr 2025
  • Portfoliomaßnahme: Verkauf der Snackmarke „Graze“ an Katjes International vereinbart
  • Aktienstruktur: 8-zu-9-Aktienzusammenlegung seit Anfang Dezember wirksam

Laufende Portfolio-Bereinigung

Neben der Großtransaktion mit Magnum treibt Unilever weitere Portfoliomaßnahmen voran. Am 1. Dezember wurde der Verkauf der Snackmarke „Graze“ an Katjes International vereinbart. Die Marke galt im Konzernverbund als Randaktivum und blieb seit der Übernahme 2019 hinter den eigenen Wachstumszielen zurück.

Parallel prüft das Management zusätzliche Veräußerungen. Traditionsmarken wie Marmite, Colman’s und Bovril stehen auf dem Prüfstand. Zusammen kommen diese Marken auf einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen Pfund. Die Prüfung folgt der klaren Linie, das Markenportfolio zu straffen und Investitionen auf wachstumsstarke „Power Brands“ in den Bereichen Beauty, Wellbeing und Personal Care zu konzentrieren.

Strategische Ausrichtung und Kapitalallokation

Zur strukturellen Neuaufstellung gehört eine präzisere Kapitalstrategie. Unilever plant ein jährliches M&A-Budget von etwa 1,5 Milliarden Euro. Im Fokus stehen Zukäufe zur Stärkung der Position in den USA und in anderen wachstumsstarken Regionen.

Mit der Abspaltung von Magnum und dem angepeilten „Graze“-Verkauf entwickelt sich Unilever zunehmend zu einem fokussierten Konsumgüterkonzern mit vier Kernbereichen. Die künftige Kursentwicklung wird vor allem davon abhängen, ob das Management die anvisierte Margenverbesserung erreicht und gleichzeitig das Volumenwachstum in den verbleibenden Sparten verstetigen kann.

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