Unitedhealth, der US-Gesundheitsriese, taumelt: Ein abrupter Chefwechsel, eine einkassierte Jahresprognose und explodierende Kosten im Kerngeschäft versetzen Anleger in Alarmbereitschaft. Ist dies nur ein vorübergehendes Beben oder droht dem Giganten ein nachhaltiger Vertrauensverlust?
Führungschaos und kassierte Prognosen
Im Zentrum der Turbulenzen steht der überraschende Rücktritt von CEO Andrew Witty aus persönlichen Gründen. Stephen Hemsley, der aktuelle Verwaltungsratsvorsitzende und bereits von 2006 bis 2017 CEO des Unternehmens, übernimmt mit sofortiger Wirkung erneut das Steuer. Dieser abrupte Führungswechsel fiel zeitlich zusammen mit der vollständigen Rücknahme der Finanzprognose für das Jahr 2025.
Bereits im April 2025 hatte Unitedhealth seine ursprünglichen Ziele, die im Dezember 2024 ausgegeben und im Januar 2025 bestätigt worden waren, nach unten korrigieren müssen. Als Gründe wurden damals eine höhere Inanspruchnahme medizinischer Leistungen sowie Kürzungen bei der staatlichen Medicare-Finanzierung genannt. Die erneute Kehrtwende und vollständige Streichung der Prognose im Mai begründete das Unternehmen nun mit einer Spirale aus steigenden Gesundheitskosten und sich rapide verschlechternden Bedingungen im wichtigen Medicare Advantage-Geschäftsbereich.
Aktie im freien Fall
Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten und fiel heftig aus. Bereits am 13. Mai 2025 brach die Aktie nach Bekanntgabe des CEO-Abgangs und der Prognosesuspendierung empfindlich ein. Dies verschärfte die bereits aufgelaufenen Verluste: Schon im Vormonat hatte das Papier nach enttäuschenden Quartalszahlen und einem trüben Ausblick deutlich nachgegeben. Insbesondere nach der Prognoserevision vom 17. April 2025 verlor die Aktie in den folgenden Handelstagen erheblich an Wert. Seit Jahresbeginn hat die Unitedhealth-Aktie damit fast die Hälfte ihres Wertes eingebüßt und notiert mittlerweile über 55 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch.
Ermittlungen und Klagen verschärfen die Krise
Obwohl einige Analysen Unitedhealth trotz der jüngsten Turbulenzen eine robuste finanzielle Grundverfassung mit solidem Umsatzwachstum in den letzten Jahren und einer moderaten Schuldenquote (Stand: 13. Mai 2025) bescheinigen, wiegen die neuen juristischen Probleme schwer. Berichten zufolge ermittelt das US-Justizministerium (DOJ) strafrechtlich gegen den Konzern. Im Fokus stehen mutmaßlich betrügerische Abrechnungspraktiken im Medicare Advantage-Segment, wo Patientendiagnosen systematisch überhöht worden sein sollen, um höhere staatliche Zahlungen zu erschleichen.
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Zusätzlich wurde eine Sammelklage gegen Unitedhealth eingereicht. Der Vorwurf lautet auf Wertpapierbetrug oder andere unlautere Geschäftspraktiken im Zusammenhang mit den Finanzberichten und Prognosen des Unternehmens.
Insiderkäufe: Mehr als nur ein Hoffnungsschimmer?
Inmitten dieser stürmischen Zeiten gab es jedoch auch ein potenzielles Signal des Vertrauens aus der Chefetage: Der neue CEO, Stephen Hemsley, erwarb kürzlich ein signifikantes Aktienpaket seines Unternehmens. Diesem Beispiel folgten auch der Finanzvorstand und weitere Direktoren mit eigenen Käufen. Ob dies eine Trendwende einleiten kann, bleibt abzuwarten.
Für Unitedhealth türmen sich die Probleme: Ein neuer Chef muss nicht nur das operative Geschäft stabilisieren und das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen, sondern auch die juristischen Auseinandersetzungen meistern. Hinzu kommt der branchenweite Druck durch steigende Gesundheitskosten, die die Prämieneinnahmen zunehmend übersteigen. Die kommenden Monate dürften für den Gesundheitskonzern zur Zerreißprobe werden.
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