Die UnitedHealth Group steckt in einer tiefen Krise – und es geht um mehr als nur schwache Quartalszahlen. Ein toxischer Mix aus strafrechtlichen Ermittlungen, Vorwürfen von Betrug im Medicare-Geschäft und einem überstürzten CEO-Wechsel hat den Gesundheitsriesen an den Rand des Abgrunds getrieben. Kann der zurückgeholte Ex-Chef Stephen Hemsley das Ruder noch herumreißen?
Machtpoker im Führungsetage
Die Führungskrise bei UnitedHealth eskaliert: Andrew Witty, der erst 2021 das CEO-Amt übernommen hatte, musste überraschend seinen Hut nehmen. Sein Nachfolger? Ausgerechnet sein Vorgänger Stephen Hemsley, der das Unternehmen bereits von 2006 bis 2017 führte. Diese Notlösung spricht Bände über die Dramatik der Lage.
Gleichzeitig zog der Konzern seine Jahresprognose zurück – ein Alarmzeichen für Investoren. Die Begründung: explodierende Kosten im Medicare Advantage-Geschäft, besonders bei neuen Versicherten. Dabei hatte UnitedHealth die Erwartungen erst im April nach unten korrigiert, auf 24,65 bis 25,15 US-Dollar pro Aktie.
Justiz jagt Gesundheitsriesen
Doch die wahren Probleme liegen tiefer: Das US-Justizministerium ermittelt wegen möglichen Betrugs im Medicare-Business. Konkret geht es um Vorwürfe, UnitedHealth habe Pflegeheime mit geheimen Boni dazu gebracht, weniger Patienten ins Krankenhaus zu überweisen – angeblich, um Kosten zu sparen.
Zwar beteuert der Konzern, die Behörden hätten nach Prüfung der Beweise keine Anklage erhoben. Doch die Glaubwürdigkeit ist angeschlagen. Hinzu kommt eine massive Aufstockung der Prüfkapazitäten bei Medicare – ein klarer Schuss vor den Bug für die gesamte Branche.
Börse reagiert mit Abstrafung
Die Märkte haben ihr Urteil bereits gefällt: Seit Jahresanfang verlor die Aktie fast die Hälfte ihres Wertes, allein im Mai brach sie um 31 Prozent ein. Der Tiefpunkt war am 15. Mai erreicht, als ein Bericht über die strafrechtlichen Ermittlungen die Papiere um 19 Prozent einbrechen ließ.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
- Q1-Gewinn lag mit 7,20 $/Aktie unter den Erwartungen
- Medizinische Kostenquote stieg auf alarmierende 84,8%
- Umsatzwachstum von 9,5% auf 109,6 Mrd. $ enttäuschte
Lichtblick Insiderkäufe – oder verzweifelte Geste?
Immerhin zeigen einige Führungskräfte Flagge: Der neue (alte) CEO Hemsley kaufte 86.700 Aktien, Director Flynn immerhin 1.533 Stück. Doch ob diese symbolischen Käufe das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen können, bleibt fraglich.
Mit anhängigen Sammelklagen von Investoren, die sich getäuscht fühlen, und einem Berg ungelöster regulatorischer Probleme steht UnitedHealth vor der größten Bewährungsprobe seiner Geschichte. Die entscheidende Frage: Hat Hemsley genug politisches und unternehmerisches Gewicht, um den Konzern durch diesen perfekten Sturm zu steuern?
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