Der US-Gesundheitsriese UnitedHealth steckt in der Krise – und findet einfach keinen Weg zurück zur Genesung. Während die Kosten im Medizinbereich explodieren, kommt das Unternehmen mit Preisanpassungen nicht hinterher. Die Gewinne brechen ein, die Analysten werden immer pessimistischer. Droht dem einstigen Branchenprimus ein langwieriger Klinikaufenthalt?
Medizin-Kosten sprengen alle Grenzen
Das Kernproblem von UnitedHealth ist so simpel wie verheerend: Die Ausgaben für medizinische Leistungen steigen schneller, als das Unternehmen die Preise für seine Versicherungsleistungen anheben kann. Die sogenannte Medical Care Ratio – ein Schlüsselindikator für die Profitabilität – kletterte auf bedenkliche 89,4 %. Das bedeutet: Von jedem eingenommenen Dollar fließen 89 Cent direkt in die medizinische Versorgung der Kunden. Für das operative Geschäft bleibt kaum etwas übrig.
Das Management räumte ein, die Entwicklung „unterschätzt“ zu haben. Die Folge: Eine dramatische Gewinnwarnung. Das prognostizierte Ergebnis pro Aktie für 2025 wurde auf 16 US-Dollar gesenkt – ein Einbruch von über 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das laufende dritte Quartal erwarten Analysten sogar einen Rückgang von fast 60 Prozent.
Führungswechsel und zweifelhafte Übernahmen
Inmitten der Krise schüttelte UnitedHealth auch die Führungsetage durch. Im Juli wurde Wayne DeVeydt zum neuen Finanzvorstand ernannt, während Stephen Hemsley bereits früher im Jahr als CEO zurückkehrte. Diese personellen Veränderungen deuten auf einen strategischen Neuanfang hin – doch der Zeitpunkt könnte kaum ungünstiger sein.
Hinzu kommt die milliardenschwere Übernahme des Pflegedienstleisters Amedisys, die nach langem Rechtsstreit mit der Wettbewerbsbehörde endlich abgeschlossen wurde. Allerdings musste UnitedHealth dafür 164 Einrichtungen in 19 Bundesstaaten verkaufen. Ob der Deal unter diesen Umständen noch den erhofften strategischen Nutzen bringt, erscheint fraglich.
Analysten verlieren das Vertrauen
Die Fachwelt reagiert zunehmend alarmiert. Die Investmentforschung von Zacks stufte UnitedHealth jüngst als „Bear of the Day“ ein und vergab die Einstufung „Strong Sell“. 14 Analysten senkten ihre Schätzungen binnen eines Monats. Besonders hart traf es die Investmentbank Baird: Sie reduzierte ihr Kursziel von 312 auf nur noch 198 US-Dollar.
Trotz der Gewinneinbrüche handelt die Aktie immer noch mit einem Aufschlag gegenüber dem Branchendurchschnitt. Angesichts der düsteren Aussichten erscheint diese Bewertung kaum haltbar. Der Branchenvergleich spricht eine klare Sprache: UnitedHealths Industriegruppe gehört zu den schlechtesten 5 Prozent aller 250 von Zacks bewerteten Sektoren.
Die große Wende ist nicht in Sicht
Bis UnitedHealth nachweisen kann, dass es die Kostenexplosion unter Kontrolle bekommt, dürfte der Aktienkurs weiter unter Druck bleiben. Alle Hoffnungen richten sich nun auf das dritte Quartal, dessen Zahlen Ende Oktober veröffentlicht werden. Doch selbst wenn der Umsatz wie erwartet um 12,6 Prozent wächst – entscheidend wird sein, ob die Margen endlich stabilisiert werden können.
Die company-internen Prognosen sehen eine Rückkehr zum Gewinnwachstum erst für 2026 vor. Ob dieser Zeitplan haltbar ist, hängt maßgeblich davon ab, ob UnitedHealth bei Tarifverhandlungen mit Arbeitgebern und staatlichen Programmen die nötigen Preissteigerungen durchsetzen kann. Bis dahin bleibt der Patient UnitedHealth in kritischem Zustand.
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