Die globalen Finanzmärkte erleben einen bemerkenswerten Aufschwung, während sich die Auswirkungen der US-Handelspolitik differenziert über verschiedene Volkswirtschaften verteilen. Weltweite Aktienindizes klettern auf Rekordstände, getrieben von milden Inflationsdaten und wachsenden Zinssenkungserwartungen.
Der MSCI All Country World Index erreichte mit 950,13 Punkten ein neues Allzeithoch. Besonders bemerkenswert: Japans Nikkei durchbrach erstmals die 43.000-Punkte-Marke und setzte seine Rekordjagd fort. Europäische Märkte legten um 0,5% zu, während deutsche Aktien um 0,6% stiegen.
Inflationsdaten dämpfen Dollar-Stärke
Die US-Verbraucherpreise stiegen im Juli weniger stark als befürchtet, was Sorgen vor einer unmittelbaren Durchschlagskraft der Trump’schen Zölle auf die Konsumentenpreise dämpfte. Der Dollar-Index fiel daraufhin auf ein Zweiwochentief von 97,76 Punkten.
Diese Entwicklung befeuert die Erwartungen einer Fed-Zinssenkung im September. Händler preisen mittlerweile eine 98%ige Wahrscheinlichkeit für eine Lockerung ein – ein dramatischer Anstieg gegenüber 57% vor einem Monat. "Die CPI-Veröffentlichung erwies sich als dollar-negatives Ereignis", kommentierte Francesco Pesole von ING.
Europäische Volkswirtschaften zeigen Widerstandskraft
Trotz steigender US-Zölle auf EU-Importe von 10% auf 15% demonstrieren europäische Economies überraschende Robustheit. Polen wuchs im zweiten Quartal um 0,8% gegenüber dem Vorquartal – nur leicht unter den Erwartungen von 1,0%, aber deutlich genug für eine der stärksten EU-Performances.
Bemerkenswert ist dabei Polens Konsumstärke: Der Einzelhandel legte um 2,5% zu, während die Industrieproduktion trotz US-Zöllen um 1,0% wuchs. Die geringe Exportabhängigkeit vom US-Markt und kontinuierliche EU-Fondszuflüsse stützen die polnische Wirtschaft.
Auch in Großbritannien zeigen sich positive Signale. Hypothekenzinsen fielen erstmals seit Liz Truss‘ Mini-Budget 2022 unter die 5%-Marke. Der durchschnittliche Zinssatz für zweijährige Festzinshypotheken sank auf 4,99% – ein Meilenstein für den britischen Immobilienmarkt.
Geldpolitische Divergenzen prägen Währungsmärkte
Die unterschiedlichen geldpolitischen Ausrichtungen verstärken Währungsbewegungen. Während die Fed-Zinssenkungserwartungen den Dollar schwächen, profitieren Euro und Pfund Sterling. Der Euro stieg um 0,3% auf 1,1709 Dollar, das Pfund kletterte um 0,4% auf 1,3562 Dollar.
Pakistan deutet weitere Zinssenkungen von derzeit 11% an, nachdem die Zentralbank im Juli entgegen Erwartungen die Zinsen unverändert ließ. Finanzminister Mohammed Aurangzeb zeigte sich optimistisch: "Wir sind hoffnungsvoll bezüglich eines weiteren Rückgangs des Leitzinses."
Gemischte Signale aus Schwellenländern
Während einige Volkswirtschaften florieren, zeigen andere Schwächen. Chinas Kreditvergabe brach im Juli um 50 Milliarden Yuan ein – weit unter den erwarteten 300 Milliarden Yuan. Dies unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen der chinesischen Wirtschaft trotz einer 90-tägigen Pause bei den US-Zöllen.
Südafrika hingegen verzeichnete steigende Geschäftserwartungen. Der Business Confidence Index kletterte im Juli auf 116,7 gegenüber 113,2 im Juni, getrieben von höheren Fahrzeugverkäufen und starken Edelmetallpreisen. Allerdings warnte die Handelskammer vor den Auswirkungen der 30%igen US-Zölle auf südafrikanische Exporte.
Krypto-Assets setzen Rally fort
Die risikofreudige Marktstimmung erfasst auch digitale Vermögenswerte. Ethereum erreichte mit 4.679 Dollar ein Vierjahreshoch und überholte Bitcoin als meistgehandeltes Asset auf OKX. "Ethereums stiller Ausbruch wird durch reale Adoption und Kapitalvertrauen angetrieben", erklärte Gracie Lin von OKX Singapore.
Die aktuellen Marktentwicklungen zeigen, wie sich die neue US-Handelspolitik über komplexe Kanäle auf die globalen Finanzmärkte auswirkt. Während einige Regionen von der Dollar-Schwäche profitieren, müssen andere mit direkten Zollbelastungen kämpfen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob diese divergierenden Trends Bestand haben oder sich neue Gleichgewichte einstellen.
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