US-Wirtschaft zeigt Schwächen: Anleger setzen auf Fed-Zinssenkungen

Nachdem das US-Verbrauchervertrauen stark eingebrochen ist und die Inflationserwartungen steigen, rechnen Anleger mit ersten Zinssenkungen der Fed ab Sommer

Kurz zusammengefasst:
  • Verbrauchervertrauen fällt auf kritische 98,3 Punkte
  • Märkte erwarten Fed-Zinssenkung im Juni
  • Technologiesektor verzeichnet 13 Prozent Rückgang
  • US-Bankensektor mit steigenden Gewinnen

Die US-Wirtschaft sendet zunehmend Warnsignale, die Investoren weltweit in Alarmbereitschaft versetzen. Das Verbrauchervertrauen verzeichnete im Februar den stärksten Einbruch seit dreieinhalb Jahren, während die Inflationserwartungen auf 6 Prozent kletterten. Diese Entwicklung verstärkt die Erwartungen an die US-Notenbank Fed, ihre Geldpolitik bereits ab Sommer zu lockern.

Konsumenten unter Druck

Die jüngsten Wirtschaftsdaten zeichnen ein besorgniserregendes Bild der größten Volkswirtschaft der Welt. Der wichtige Verbrauchervertrauensindex fiel im Februar auf 98,3 Punkte, deutlich unter den Erwartungen der Analysten von 102,7 Punkten. Besonders beunruhigend: Der Erwartungsindex rutschte mit 72,9 Punkten erstmals seit Juni unter die kritische 80-Punkte-Marke, die traditionell als Rezessionssignal gilt.

Märkte setzen auf Zinswende

Die Finanzmärkte haben ihre Erwartungen an die Fed-Politik bereits angepasst. Die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im Juni wird mittlerweile mit über 70 Prozent eingepreist. Auch eine weitere Senkung im September gilt als wahrscheinlich. Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen fiel auf den niedrigsten Stand seit der Präsidentschaftswahl, während die zehnjährige Rendite um fast 10 Basispunkte nachgab.

Wirtschaftliche Unsicherheit nimmt zu

US-Finanzminister Scott Bessent warnte bereits, die Wirtschaft könnte unter der Oberfläche „brüchiger“ sein als die Headline-Zahlen vermuten lassen. Die Citigroup Economic Surprise Index rutschte weiter ins Negative, was bedeutet, dass die Wirtschaftsdaten zunehmend hinter den Erwartungen zurückbleiben. Verschiedene Indikatoren, von Einzelhandelsumsätzen bis zu Geschäftsaktivitätsindizes, haben zuletzt rote Flaggen gesetzt.

Technologiesektor unter Druck

Die Schwäche zeigt sich auch am Aktienmarkt. Die „Magnificent Seven“, die dominanten Technologiewerte der letzten zwei Jahre, befinden sich mit einem Rückgang von 13 Prozent seit ihrem Dezember-Hoch in Korrekturterritory. Die anstehenden Nvidia-Quartalszahlen werden als wichtiger Indikator für die weitere Entwicklung gesehen.

Bankensektor zeigt sich robust

Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten konnte der US-Bankensektor im vierten Quartal 2024 einen Gewinnanstieg von 2,3 Prozent auf 66,8 Milliarden Dollar verzeichnen. Die Gesamtjahresgewinne stiegen sogar um 5,6 Prozent auf 268,2 Milliarden Dollar. Die jüngsten Zinssenkungen trugen positiv zum Nettozinsertrag bei, da die Zinsaufwendungen stärker sanken als die Zinserträge.

Ausblick bleibt unsicher

Die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Fed-Währungshüter warten auf eindeutigere Signale für einen nachhaltigen Rückgang der Inflation in Richtung ihres 2-Prozent-Ziels. Der für Januar erwartete PCE-Preisindex könnte mit einem prognostizierten Rückgang auf 2,5 Prozent weitere Hinweise liefern. Gleichzeitig bleibt der Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosenquote von 4 Prozent robust, auch wenn sich die Geschäftsaktivität zuletzt verlangsamte.

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  • Mein Name ist Felix Baarz, und ich blicke auf über fünfzehn Jahre Erfahrung als Wirtschaftsjournalist zurück. Seit jeher faszinieren mich die Mechanismen und Dynamiken der globalen Finanzmärkte sowie die komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhänge, die unsere Welt formen. Mit dieser Leidenschaft habe ich mir einen Namen als Experte für internationale Finanzmärkte gemacht und widme mich mit großem Engagement der Aufgabe, auch die komplexesten Themen verständlich und greifbar für meine Leser aufzubereiten.

    Meine Wurzeln liegen in Köln, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Schon früh weckte meine Neugier für wirtschaftliche Themen und internationale Entwicklungen mein Interesse an Journalismus. Nach meinem Studium begann ich meine Karriere als Wirtschaftsredakteur bei einer angesehenen deutschen Fachpublikation. Hier legte ich den Grundstein für meine berufliche Laufbahn, doch meine Neugier zog mich schon bald in die weite Welt hinaus.

    Ein Wendepunkt in meinem Leben war der Umzug nach New York, wo ich sechs Jahre lang lebte und einen Einblick in führende Medienhäuser bekam.

    In dieser pulsierenden Metropole konnte ich hautnah am Herz der globalen Finanzwelt berichten. Von den täglichen Entwicklungen an der Wall Street bis hin zu den großen wirtschaftspolitischen Entscheidungen, die weltweit Wellen schlagen, hatte ich die Gelegenheit, über zentrale Themen zu schreiben, die Menschen und Märkte gleichermaßen bewegen. Diese Zeit hat meine Perspektive geprägt und meinen Blick für die globalen Zusammenhänge geschärft.

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