Der französische Impfstoffentwickler Valneva hat sich mit einem strategischen Finanzierungscoup Luft verschafft. Eine neue Kreditfazilität über bis zu 500 Millionen US-Dollar soll nicht nur die drückenden Altschulden beseitigen, sondern auch den Weg für die entscheidende Phase des vielversprechenden Lyme-Impfstoffs ebnen. Doch reicht das Kapital, um bis zur erhofften Zulassung 2027 durchzuhalten?
Die Refinanzierung mit Pharmakon Advisors markiert einen Wendepunkt für das Biotech-Unternehmen. Von der ersten Tranche über 215 Millionen US-Dollar fließen sämtliche Mittel in die vollständige Tilgung bestehender Verbindlichkeiten bei Deerfield Management und OrbiMed. Weitere 285 Millionen US-Dollar stehen für künftige Geschäftsentwicklung bereit.
Fünf Jahre mehr Zeit – und günstigere Konditionen
Die strukturellen Verbesserungen der neuen Finanzierung sind beachtlich:
• Laufzeitverlängerung: Rückzahlungsfrist verschiebt sich von Q1 2026 auf Q4 2030
• Kostenreduktion: Günstigere Zinssätze und niedrigere Ausstiegsgebühren
• Flexibilität: Wegfall der amortisierenden Struktur – keine Tilgungszahlungen ab 2026
• Freiraum: Keine finanziellen Covenants mehr
Besonders die Bullet-Fälligkeit nach fünf Jahren verschafft Valneva erhebliche Kosteneinsparungen. Das Unternehmen muss ab 2026 keine regelmäßigen Tilgungszahlungen mehr leisten – ein wichtiger Puffer für die Entwicklungsphase des Lyme-Impfstoffs.
Der 500-Millionen-Dollar-Gamble: Alles auf Lyme gesetzt?
Das Timing der Refinanzierung ist kein Zufall. Die Phase-3-Studie des Lyme-Borreliose-Impfstoffkandidaten VLA15 läuft planmäßig, Partner Pfizer bereitet bereits die Zulassungsanträge vor. Die Teilnehmer der VALOR-Studie werden bis Ende des Jahres überwacht – die entscheidenden Ergebnisse erwartet Valneva in der ersten Hälfte 2026.
Bei erfolgreicher Zulassung winken dem Unternehmen Meilensteinzahlungen von bis zu 143 Millionen US-Dollar von Pfizer sowie laufende Lizenzgebühren zwischen 14 und 22 Prozent. Die Markteinführung ist für die zweite Hälfte 2027 geplant – dann könnte sich die Investition auszahlen.
Rückschläge überschatten die Erfolge
Doch der Weg ist steinig. Die US-FDA suspendierte im August die Lizenz für den Chikungunya-Impfstoff IXCHIQ, was die Umsatzprognosen für 2025 belastete. Valneva musste seine Erwartungen anpassen und rechnet nun mit Produktverkäufen zwischen 155 und 170 Millionen Euro.
Immerhin: Das kommerzielle Geschäft soll bereits 2025 einen positiven Cashflow generieren. Im ersten Halbjahr steigerte das Unternehmen seine Produktverkäufe um 33 Prozent auf 91 Millionen Euro – ein Hoffnungsschimmer trotz der IXCHIQ-Probleme.
Die neue Finanzierungsstruktur gibt Valneva die nötige Flexibilität für den Sprint zur Profitabilität ab 2027. Mit der starken Performance der Aktie seit Jahresanfang – ein Plus von über 86 Prozent – scheinen Anleger bereits auf den Erfolg des Lyme-Impfstoffs zu setzen. Pharmakon Advisor CEO Pedro Gonzalez de Cosio jedenfalls zeigt sich überzeugt vom Managementteam und der Pipeline des französischen Biotech-Spezialisten.
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