Der französisch-österreichische Impfstoffhersteller Valneva steht vor der womöglich wichtigsten Entscheidung seiner Unternehmensgeschichte. Während die FDA-Suspendierung des Chikungunya-Impfstoffs IXCHIQ Millionenumsätze vernichtet hat, hängt alles am Erfolg eines einzigen Programms: dem Borreliose-Impfstoff mit Partner Pfizer. Aber kann dieser Deal das Ruder noch herumreißen?
Guggenheim streicht US-Prognosen komplett
Die Analysten von Guggenheim haben ihre Konsequenzen aus dem FDA-Debakel gezogen: Das Kursziel sank von 14 auf 13 US-Dollar, während sämtliche US-Umsatzprognosen für IXCHIQ aus den Bewertungsmodellen verschwanden. Der Grund liegt auf der Hand: Die US-Gesundheitsbehörde hatte im August die Zulassung des Chikungunya-Impfstoffs ausgesetzt, nachdem schwere Nebenwirkungen gemeldet wurden.
„Buy“ bleibt das Rating trotzdem – doch die Begründung verrät, wie prekär die Lage ist. Die Experten rechnen nicht nur mit dem Totalausfall des US-Marktes, sondern erwarten auch in Europa eine deutlich verhaltene Marktaufnahme aufgrund der Sicherheitsbedenken.
Rechtliche Untersuchung verschärft den Druck
Als wäre der medizinische Rückschlag nicht genug, kündigte die Anwaltskanzlei Pomerantz LLP gestern eine Untersuchung wegen möglicher Wertpapierbetrugsdelikte an. Im Fokus steht die Kommunikation des Unternehmens rund um die Sicherheitsrisiken, die zur FDA-Suspendierung führten.
Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Lage:
- FDA-Suspendierung vernichtet komplettes US-Umsatzpotenzial für IXCHIQ
- Guggenheim senkt Kursziel um 7% auf 13 US-Dollar
- Anwaltskanzlei leitet Betrugsuntersuchung ein
- Cash-Position von 161,3 Millionen Euro bietet noch Puffer
- Alles hängt nun am Pfizer-Deal für Borreliose-Impfstoff ab
Pfizer-Partnerschaft als letzter Strohhalm?
Die Pipeline ist dramatisch zusammengeschrumpft. Was bleibt, ist der Borreliose-Impfstoffkandidat VLA15 – entwickelt in Partnerschaft mit dem US-Pharmariesen Pfizer. Die Phase-3-Studie „VALOR“ hat zwar die primäre Impfserie für alle Teilnehmer abgeschlossen, doch die entscheidenden Wirksamkeitsdaten stehen noch aus.
Die Ironie ist bitter: Ausgerechnet jene Daten, die ursprünglich nur eines von mehreren Wachstumsprojekten untermauern sollten, entscheiden nun über das Schicksal des gesamten Unternehmens. Mit einer Cash-Position von 161,3 Millionen Euro kann Valneva die kritische Phase zwar überbrücken, doch ohne Erfolg bei VLA15 droht eine Neubewertung des kompletten Geschäftsmodells.
Countdown läuft: Alles oder nichts bis Ende 2025
Guggenheim erwartet die finalen Studienergebnisse für das vierte Quartal 2025 oder frühe erste Quartal 2026. Ein positiver Ausgang könnte die IXCHIQ-Enttäuschung überkompensieren und massive Kurspotenziale freisetzen. Scheitert jedoch auch der Borreliose-Impfstoff, stünde Valneva ohne nennenswerte Pipeline-Assets da.
Die Aktie notiert derzeit 25% unter ihrem Jahreshoch – ein Wert, der die Unsicherheit der Investoren widerspiegelt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Pfizer-Deal Valneva retten kann oder ob sich die Hoffnungen ein weiteres Mal in Luft auflösen.
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