Im globalen Wettlauf um die Energiewende positionieren sich zwei Windkraft-Giganten für das Billionen-Dollar-Rennen: Vestas aus Dänemark als etablierter Weltmarktführer gegen Nordex aus Deutschland, den agilen Herausforderer mit beeindruckender Wachstumsdynamik. Während beide Unternehmen von der beschleunigten Dekarbonisierung profitieren, unterscheiden sich ihre Strategien fundamental.
Der globale Windturbinenmarkt explodiert förmlich. Mit einem aktuellen Volumen von 151,8 Milliarden Dollar soll er bis 2034 auf über 325 Milliarden Dollar anwachsen – das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 7,4 Prozent. Doch welcher der beiden Windkraft-Champions ist besser aufgestellt, um von diesem Megatrend zu profitieren?
Marktposition: David trifft auf Goliath
Vestas beherrscht als führender nicht-chinesischer Hersteller weite Teile des Weltmarkts. Der dänische Konzern kann mit einem gewaltigen Auftragsbestand von 67,3 Milliarden Euro auftrumpfen. Diese beeindruckende Pipeline teilt sich in 31,4 Milliarden Euro für Turbinen und 35,9 Milliarden Euro für hochmargige Serviceverträge auf.
Nordex kontert mit beeindruckender Dynamik. Der deutsche Windkraft-Spezialist steigerte seinen Auftragsbestand im Jahresvergleich um satte 30 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Davon entfallen 8,9 Milliarden Euro auf Projekte und 5,5 Milliarden Euro auf Services. Zwar deutlich kleiner als Vestas, doch Nordex punktet mit fokussierter Strategie in seinen Kernmärkten.
Innovationskraft: Wer investiert cleverer in die Zukunft?
Im Rennen um die effizientesten Turbinen entscheidet Innovation über Erfolg oder Misserfolg. Vestas investierte in den zwölf Monaten bis März 2025 rund 435 Millionen Dollar in Forschung und Entwicklung. Das Flaggschiff-Projekt: die V236-15.0 MW Offshore-Turbine für den boomenden Meereswindmarkt.
Nordex setzt auf smarte Effizienz statt Masse. Der deutsche Konzern fokussiert sich auf die Senkung der Stromgestehungskosten für seine Kunden. Während die exakten F&E-Ausgaben nicht detailliert vorliegen, sprechen die verbesserte Profitabilität und stabile Produktpreise für erfolgreiche Innovation.
Wachstumsdynamik: Wer zeigt mehr Power?
Das zweite Quartal 2025 offenbarte unterschiedliche Stärken beider Kontrahenten. Vestas brillierte mit einem Umsatzsprung von 13,6 Prozent auf 3,75 Milliarden Euro. Nach Verlustjahren kehrte der Marktführer mit einer EBIT-Marge von 1,5 Prozent und einem Nettogewinn von 34 Millionen Euro in die Gewinnzone zurück.
Doch Nordex schlug zurück: Während der Umsatz bei stabilen 1,87 Milliarden Euro lag, schnellte die EBITDA-Marge von 3,5 auf beeindruckende 5,8 Prozent hoch. Das Highlight: Der Auftragseingang im Projektsegment explodierte um 82 Prozent auf 2.310 MW – ein klares Signal für die Marktdynamik zugunsten der Deutschen.
Wachstums- und Betriebskennzahlen (Q2 2025) | Vestas | Nordex |
---|---|---|
Umsatz | €3,75 Mrd. (+13,6% YoY) | €1,87 Mrd. (Stabil YoY) |
EBITDA-Marge | 8,4% | 5,8% |
EBIT-Marge | 1,5% | k.A. |
Nettogewinn | €34 Mio. | €31 Mio. |
Auftragseingang Turbinen (MW) | 2.009 MW (-44% YoY) | 2.310 MW (+81,7% YoY) |
Gesamter Auftragsbestand | €67,3 Mrd. | €14,3 Mrd. |
Bewertung: Wer bietet mehr Wert für das Geld?
Vestas handelt bei einer Marktkapitalisierung von 17,5 Milliarden Euro als Premium-Player. Die Analysten erwarten solides Wachstum, getragen von der technologischen Führerschaft und dem globalen Service-Netzwerk.
Nordex wartet mit einer Marktkapitalisierung von 5,1 Milliarden Euro auf – deutlich günstiger bewertet. Doch hier liegt die Krux: Analysten prognostizieren ein explosives Gewinnwachstum von 39 Prozent jährlich bei solidem Umsatzplus von 6,8 Prozent. Diese Dynamik könnte einen höheren Bewertungsaufschlag rechtfertigen.
Strategischer Ausblick: Wer übersteht den Konkurrenzkampf?
Beide Konzerne kämpfen gegen die chinesische Konkurrenz, die mengenmäßig den Weltmarkt dominiert. Vestas setzt auf technologische Überlegenheit, besonders im lukrativen Offshore-Geschäft, und das unvergleichliche Service-Netzwerk für wiederkehrende Hochmargen-Umsätze. Der Zugang zu Märkten wie den USA verschafft zusätzliche Vorteile.
Nordex kontert mit Agilität und Fokus auf europäische und andere Onshore-Schlüsselmärkte. Das beeindruckende Auftragswachstum und die Margenerholung zeigen: Die Strategie der Profitabilitätssteigerung trägt Früchte.
Das Urteil: Zwei Gewinner, unterschiedliche Profile
Beide Windkraft-Champions sind optimal für den Energiewende-Boom positioniert. Vestas verkörpert den etablierten Marktführer mit massivem Auftragspolster und Offshore-Expertise. Nordex bietet die spannendere Wachstumsstory mit beeindruckendem Turnaround und explosivem Auftragswachstum.
Die Entscheidung hängt vom Anlegertyp ab: Wer auf bewährte Marktführerschaft und Skalierung setzt, greift zu Vestas. Wer höhere Wachstumsdynamik und Turnaround-Potenzial bevorzugt, findet in Nordex den spannenderen Kandidaten für das Windkraft-Rennen der Zukunft.
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