Der österreichische Stahlriese Voestalpine bricht mit jahrelanger Tradition und koppelt seine Dividende künftig an harte Finanzkennzahlen. Was auf den ersten Blick wie ein technisches Detail aussieht, ist tatsächlich eine strategische Kehrtwende, die Dividenden-Investoren zum Umdenken zwingen könnte. Denn ab sofort entscheidet nicht mehr der Gewinn allein über die Ausschüttung – sondern die Verschuldung des Konzerns.
Schluss mit Planungssicherheit: Die harten neuen Regeln
Die neue Dividendenpolitik wirft bewährte Strukturen über Bord. Künftig sollen zwar 30 Prozent des Gewinns je Aktie ausgeschüttet werden – aber nur, wenn die Nettofinanzverschuldung nach der Zahlung nicht mehr als das Doppelte des EBITDA beträgt.
Die entscheidenden Eckpunkte der neuen Strategie:
• Verschuldungsgrenze als Bremse: Übersteigt die Nettofinanzverschuldung das 2,0-fache des EBITDA, wird die Ausschüttung gekürzt
• Mindestdividende als Sicherheitsnetz: Garantierte 0,40 Euro je Aktie, unabhängig von der Gewinnlage
• Bonus-Chancen bei guter Lage: Sonderausschüttungen oder Aktienrückkäufe möglich, wenn sowohl Ergebnis als auch Verschuldung stimmen
• Planungshorizont: Überprüfung der Regelung alle vier Jahre
Warum dieser radikale Kurswechsel?
Hinter der neuen Formel steckt die "Unternehmensstrategie 2030+" des Managements. Voestalpine will sich finanzielle Flexibilität für künftige Großinvestitionen sichern und gleichzeitig gegen konjunkturelle Einbrüche wappnen.
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Für den zyklischen Stahlkonzern bedeutet das: In schwierigen Zeiten kann die Dividende radikal zusammengestrichen werden, um die Bilanz zu schützen. Anleger müssen künftig nicht nur auf die Ertragskraft schauen, sondern auch die Verschuldungsentwicklung im Blick behalten.
Letzte Dividende nach altem Muster
Immerhin: Für das abgelaufene Geschäftsjahr gilt noch die alte Regelung. Der Vorstand schlägt für die Hauptversammlung am 2. Juli eine Dividende von 0,60 Euro je Aktie vor. Die neue, verschuldungsabhängige Politik greift erst ab dem Geschäftsjahr 2025/26.
Doch die Botschaft ist klar: Voestalpine stellt bilanzielle Stabilität über Ausschüttungskontinuität. Dividenden-Investoren müssen sich auf volatilere Ausschüttungen einstellen – je nach Konjunkturlage und Verschuldungsgrad des Konzerns.
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