Ein Donnerschlag aus Übersee trifft Voestalpine: Neue US-Strafzölle auf Stahlimporte drohen das Ergebnis des österreichischen Konzerns empfindlich zu schmälern. Analysten reagieren bereits alarmiert. Steuert der Stahlspezialist in schweres Fahrwasser oder gelingt der Befreiungsschlag?
Damoklesschwert US-Zölle: Analysten ziehen die Bremse
Die europäische Stahlindustrie ächzt unter massivem Druck, und die jüngst verhängten US-Zölle von 50 Prozent auf Stahlimporte gießen zusätzlich Öl ins Feuer. Für Voestalpine bedeutet dies eine konkret erwartete Ergebnisbelastung im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich für das laufende Geschäftsjahr 2025/26. Eine Entwicklung, die an den Finanzmärkten nicht unbemerkt bleibt.
Die Erste Group hat ihre Einschätzung für die Aktie bereits angepasst und das Anlagevotum von "Buy" auf "Accumulate" zurückgestuft. Als Hauptgrund nennen die Experten explizit die Zollpolitik der USA und deren negative Auswirkungen auf den europäischen Stahlsektor. Immerhin: Die Analysten würdigen auch die Anstrengungen des Unternehmens im vergangenen Geschäftsjahr, Schwachstellen zu eliminieren und die diversifizierten Aktivitäten zu straffen. Doch reicht das?
Zahlen unter Druck: Die nackte Realität
Ein Blick auf die Bücher des abgelaufenen Geschäftsjahres 2024/25 (bis Ende März 2025) offenbart die Herausforderungen:
- Das operative Ergebnis (EBITDA) sank auf 1,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,7 Milliarden Euro).
- Der Umsatz ging auf 15,7 Milliarden Euro zurück (Vorjahr: 16,7 Milliarden Euro).
- Trotz der Rückgänge lagen die Zahlen im Rahmen der Erwartungen, und es wird eine Dividende von 0,60 Euro je Aktie vorgeschlagen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 stellt das Management ein EBITDA zwischen 1,40 und 1,55 Milliarden Euro in Aussicht. Diese Prognose ist jedoch, nicht zuletzt wegen der US-Zölle und der globalen Wirtschaftslage, mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Die bereits eingeleiteten Reorganisationsmaßnahmen sollen hierbei erste positive Ergebnisbeiträge liefern. Diese Gemengelage drückt auf den Kurs: Heute gibt das Papier um 1,41% auf 22,32 Euro nach. Der Relative Strength Index (RSI) signalisiert mit einem Wert von 26,1 eine technisch überverkaufte Situation.
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Hoffnungsträger "greentec steel": Grüne Zukunft voraus?
Trotz des Gegenwinds setzt Voestalpine auf eine strategische Offensive: Das milliardenschwere Programm "greentec steel". Mit geplanten Investitionen von 1,5 Milliarden Euro, von denen bereits rund ein Drittel umgesetzt ist, zielt der Konzern auf eine CO2-reduzierte Stahlproduktion. Dies ist nicht nur eine Antwort auf ökologische Notwendigkeiten, sondern ein entscheidender Hebel für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und technologische Vorteile. Kann diese grüne Transformation die drohenden Belastungen kompensieren?
Licht und Schatten in den Sparten
Die einzelnen Geschäftsbereiche des Konzerns zeigten zuletzt eine unterschiedliche Dynamik. Während die Segmente Bahninfrastruktur und Luftfahrt sowie der Bereich Lagertechnik erfreuliche Entwicklungen verzeichneten, offenbarte sich andernorts ein gemischtes Bild. Die Stahldivision profitierte von einer stabilen Nachfrage aus der Automobilindustrie. Jedoch kämpften insbesondere die deutschen Standorte der Automotive Components mit geringer Kapazitätsauslastung, was umfassende Reorganisationen nach sich zog.
Für die konjunktursensiblen Bereiche Bau, Maschinenbau und Konsumgüterindustrie wird für das laufende Geschäftsjahr eine Nachfrage auf niedrigem Niveau erwartet. Eine leichte Erholung könnte sich erst gegen Ende des Geschäftsjahres 2025/26 abzeichnen. Die kommenden Monate dürften also zeigen, wie widerstandsfähig sich Voestalpine in diesem anspruchsvollen Marktumfeld tatsächlich erweist.
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