Ein Paukenschlag in Wolfsburg: Personalvorstand Gunnar Kilian muss mit sofortiger Wirkung seinen Posten räumen – und das ausgerechnet in einer Phase, in der der Autobauer ohnehin mit dramatischen Absatzeinbrüchen kämpft. Die plötzliche Personalentscheidung wegen "unterschiedlicher Auffassungen über die Steuerung von Beteiligungsgesellschaften" sorgt für erhebliche Nervosität am Markt. Kann sich VW diese Führungsunruhe überhaupt leisten?
Timing könnte schlechter nicht sein
Der abrupte Abgang des Personalvorstands trifft Volkswagen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Während in Wolfsburg der Werksurlaub beginnt, bleiben entscheidende Fragen zur strategischen Ausrichtung des Managements unbeantwortet. Dass dem Manager der nötige Rückhalt für eine anstehende Vertragsverlängerung gefehlt habe, wie aus Arbeitnehmerkreisen zu vernehmen war, verstärkt die Unsicherheit zusätzlich.
Alarmierende Zahlen aus den USA
Die Personalrochade fällt zusammen mit dramatischen Geschäftszahlen vom wichtigen US-Markt:
- Verkaufszahlen der Marke Volkswagen: Einbruch um 29 Prozent im zweiten Quartal
- Gesamte Volkswagen Group in den USA: Rückgang von 25,5 Prozent
- Hauptgrund: Modellwechsel beim wichtigen SUV Tiguan schafft Verkaufslücken
Diese Zahlen verdeutlichen den enormen Druck, unter dem der Konzern steht. Obwohl VW erklärte, die höheren US-Importzölle vorerst nicht an die Kunden weiterzugeben, belastet dies die Marge zusätzlich.
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Neue Gesichter, alte Herausforderungen
Neben dem Vorstandsumbau gibt es auch im Aufsichtsrat Bewegung. Die bisherige Aufsichtsrätin Marianne Heiß legt ihr Mandat nieder und wird durch Susanne Wiegand ersetzt, die frühere Chefin des Rüstungskonzerns RENK. Wiegand übernimmt den strategisch wichtigen Vorsitz des Prüfungsausschusses und wird damit zur zentralen Figur in der Kontrollinstanz.
Die schwachen Verkaufszahlen und die Führungsunruhe werfen ein grelles Schlaglicht auf die laufenden Restrukturierungsbemühungen und den geplanten Stellenabbau bis 2030. Der neue Vorstandskreis muss nun schnell beweisen, dass er die strategischen Herausforderungen – von der Elektromobilität bis zur Kostendisziplin – meistern kann.
Bei einem Kurs von 89,86 Euro liegt die Aktie bereits 18 Prozent unter ihrem Jahreshoch. Die Führungsturbulenzen dürften den Erholungskurs vorerst ausbremsen.
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