Rückrufe in den USA, eine umstrittene neue Homeoffice-Regelung und massive Kritik an der Elektroauto-Strategie – Volkswagen muss derzeit an vielen Fronten kämpfen. Besonders brisant: Während der Umsatz im ersten Quartal 2025 zulegte, brach der Gewinn empfindlich ein. Steuert der Wolfsburger Autogigant in eine ernste Krise oder sind dies nur die holprigen Kilometer auf dem Weg in eine neue Ära?
ID. Buzz: Pannenstart in den USA
Der Hoffnungsträger ID. Buzz sorgt in den Vereinigten Staaten für Negativschlagzeilen. Volkswagen musste seinen Elektro-Kleinbus gleich zweimal zurückrufen:
- Rund 5.600 Fahrzeuge, gebaut zwischen September des Vorjahres und Februar 2025, entsprechen wegen einer mangelhaften Sicherheitsgurt-Ausstattung der Rückbank nicht den US-Vorschriften. Eine feste Verkleidung soll nun den Platz auf dem Rücksitz reduzieren, um das Problem zu beheben.
- Ein weiterer Rückruf wurde aufgrund einer fehlerhaften Notbremsanzeige initiiert.
Diese Pannen trüben den wichtigen Marktstart des ID. Buzz und werfen Fragen zur Qualitätskontrolle auf.
Interne Spannungen durch neue Office-Politik
Auch intern knirscht es im Getriebe. Ab dem 1. Mai 2025 müssen Mitarbeiter der Marke Volkswagen Pkw grundsätzlich drei Tage pro Woche im Büro anwesend sein. Mobile Arbeit ist dann nur noch an zwei Tagen möglich, sofern die Tätigkeit dies zulässt. Diese Maßnahme, die rund 24.000 Beschäftigte betrifft, markiert eine deutliche Abkehr von der bisher flexibleren Handhabung und dürfte für Diskussionen in der Belegschaft sorgen.
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E-Strategie am Scheideweg: Hat VW aufs falsche Pferd gesetzt?
Die vielleicht größte Baustelle ist jedoch die Elektroauto-Strategie. Der designierte Aufsichtsrat Olaf Lies äußerte öffentlich Bedenken hinsichtlich der radikalen Neuausrichtung der ID.-Reihe. Seine Einschätzung: Ein E-Golf hätte den Übergang zur Elektromobilität möglicherweise reibungsloser gestaltet. Diese Kritik hallt besonders laut in einer Zeit, in der die Nachfrage nach Elektroautos in Europa schwächelt und Wettbewerber auf sanftere Übergänge setzen. Macht Volkswagen hier einen strategischen Fehler?
Quartalszahlen: Alarmsignal trotz Umsatzplus?
Die jüngsten Geschäftszahlen untermauern die angespannte Lage. Im ersten Quartal 2025 konnte Volkswagen den Umsatz zwar auf 77,56 Milliarden Euro steigern (Vorjahresquartal: 75,46 Mrd. EUR). Doch der Gewinn je Aktie brach im gleichen Zeitraum von 6,52 Euro auf 3,65 Euro ein. Der Konzern selbst sprach von einem "gemischten Start" ins Jahr, verwies aber auch auf einen starken Produktimpuls und Kostendisziplin. Ob das reicht, die Anleger zu beruhigen, bleibt abzuwarten.
Die Aktie selbst spiegelt die Unsicherheit wider: Obwohl sie seit Jahresbeginn um rund 14,71 % zulegen konnte und sich mit einem Schlusskurs von 100,05 € am Freitag leicht über wichtigen Durchschnittslinien hält, liegt sie auf 12-Monats-Sicht immer noch fast 15 % im Minus. Die hohe Volatilität der letzten 30 Tage von über 50 % spricht Bände über die aktuelle Nervosität am Markt. Die Kombination aus operativen Problemen, internen Veränderungen und der fundamentalen Strategiediskussion stellt Volkswagen vor erhebliche Herausforderungen.
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