Volkswagen Aktie: Gestärkt aus der Krise?

Volkswagen meldet sinkende Gewinne durch US-Zölle, doch die Kernmarke VW übertrifft Premium-Schwestern. Analysten bleiben optimistisch trotz Herausforderungen.

Kurz zusammengefasst:
  • Gewinneinbruch um 29% durch US-Einfuhrzölle
  • Kernmarke VW überflügelt Porsche und Audi
  • Analysten bestätigen Kaufempfehlungen
  • Milliarden-Investitionen in E-Mobilität geplant

Die jüngsten Quartalszahlen von Volkswagen haben ein gemischtes Bild gezeichnet – starke operative Leistung der Kernmarke trifft auf deutliche Gewinneinbrüche durch externe Belastungen. Während der Nachsteuergewinn um über ein Drittel auf 2,29 Milliarden Euro einbrach, zeigten sich Analysten überraschend gelassen. Ist das der Wendepunkt oder nur der Beginn größerer Herausforderungen?

Das operative Konzernergebnis fiel um 29 Prozent auf 3,83 Milliarden Euro. Hauptverantwortlich dafür waren die seit April geltenden US-Einfuhrzölle, die allein 1,2 Milliarden Euro kosteten und die amerikanischen Verkaufszahlen um 16 Prozent drückten. Dazu kommen hohe Umbaukosten und noch margenschwache Elektroautos.

Kernmarke überflügelt Premium-Geschwister

Bemerkenswert ist die Entwicklung innerhalb des Konzerns: Während Porsche und Audi mit deutlichen Gewinneinbrüchen kämpften, steigerte die Wolfsburger Kernmarke VW ihren operativen Gewinn dank Sparmaßnahmen kräftig auf 991 Millionen Euro – und übertrumpfte damit erstmals die Premium-Schwestern.

Vorstandschef Oliver Blume macht geopolitische Krisen und Zölle für die Situation verantwortlich: "Die Welt ist aus den Angeln geraten", so seine klare Diagnose. Würde man die negativen Effekte herausrechnen, läge die Gewinnmarge bei rund sieben Prozent – am oberen Ende der Erwartungen.

Analysten bleiben trotz Prognosesenkung entspannt

Die Reaktion der Experten war überraschend positiv. Warburg Research bestätigte das "Buy"-Rating mit einem Kursziel von 146 Euro, Jefferies blieb bei "Buy" und 125 Euro. Selbst neutralere Stimmen wie die UBS (92 Euro Kursziel) oder JPMorgan (110 Euro) zeigten sich nicht übermäßig beunruhigt.

Die DZ Bank warnt jedoch vor anhaltenden Belastungen durch die US-Zollpolitik und die schwache Entwicklung der Porsche AG. Zusätzlich drückt die Margenverwässerung durch den Hochlauf der E-Mobilität in Europa.

Doppeltes Dilemma in Asien

Während der globale E-Automarkt im ersten Halbjahr um 37 Prozent auf 5,9 Millionen Fahrzeuge zulegte, profitieren deutsche Hersteller kaum von dieser Dynamik. In China setzten sie 32 Prozent weniger Elektroautos ab – ausgerechnet dort, wo der Markt um 47 Prozent auf 3,7 Millionen Einheiten explodierte.

Erschwerend kommt eine neue Luxussteuer in China hinzu. Die Grenze wurde von 1,3 Millionen auf 900.000 Yuan (etwa 107.000 Euro) gesenkt und betrifft nun auch Elektrofahrzeuge. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer warnt: "Das wird nicht spurlos an den deutschen Herstellern vorbeigehen."

Milliarden-Offensive geplant

Trotz aller Widrigkeiten signalisiert Blume Kampfbereitschaft: In den nächsten fünf Jahren will Volkswagen mehr als 150 Milliarden Euro investieren. Sogar Milliarden-Investitionen in den USA sind geplant, um im Gegenzug eine Reduzierung der Zölle zu erreichen.

Die Aktie selbst reagierte positiv auf die Zahlen und schloss mit einem Plus von 4,55 Prozent bei 100,35 Euro an der DAX-Spitze. Offenbar hatten Anleger das Schlimmste befürchtet – und atmeten nach der weithin erwarteten Prognosesenkung auf.

Volkswagen-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Volkswagen-Analyse vom 27. Juli liefert die Antwort:

Die neusten Volkswagen-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Volkswagen-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Volkswagen: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu Volkswagen

Neueste News

Alle News

Volkswagen Jahresrendite