Volkswagen zieht die Reißleine beim prestigeträchtigen ID. Buzz auf dem wichtigen US-Markt. Das Unternehmen bestätigte am späten Freitag, dass das Modelljahr 2026 komplett gestrichen wird – offiziell ein „Übergang“, faktisch ein Eingeständnis massiver Absatzprobleme. Anleger müssen nun bewerten, wie tief die strukturellen Probleme der Elektro-Strategie wirklich reichen.
Die Fakten zur US-Krise:
- Absatzschwäche: In den ersten drei Quartalen 2025 wurden in den USA weniger als 5.000 Einheiten verkauft.
- Preisverfall: Händler gewähren Rabatte von bis zu 25.500 US-Dollar, was die Margen fast vollständig vernichtet.
- Regulierung: Importzölle von 25 Prozent („Chicken Tax“) und fehlende US-Steuergutschriften belasten die Kalkulation.
Strukturelle Nachteile belasten
Die Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die harte Marktrealität. Während Konkurrenten im Van-Segment deutlich höhere Stückzahlen absetzen, bleibt der elektrische Bulli in den USA ein Ladenhüter. Die Kombination aus einem hohen Einstiegspreis von über 61.000 US-Dollar und einer vergleichsweise geringen Reichweite von 376 Kilometern trifft nicht den Nerv der amerikanischen Kunden, die das Fahrzeug oft als Langstreckenbegleiter sehen wollen.
Erschwerend kommt der Produktionsstandort Hannover hinzu. Dieser führt nicht nur zur erwähnten Zollbelastung, sondern disqualifiziert den ID. Buzz auch für die staatliche US-Kaufprämie von 7.500 US-Dollar. Um die Lagerbestände des Modelljahrs 2025 überhaupt bewegen zu können, sehen sich Händler derzeit gezwungen, Fahrzeuge weit unter Listenpreis – teilweise für rund 36.700 US-Dollar – anzubieten.
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Juristischer Erfolg in Europa
Parallel zu den operativen Herausforderungen in Übersee konnte Volkswagen zumindest in Europa ein rechtliches Risiko entschärfen. Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM hat eine Untersuchung bezüglich irreführender Reichweitenangaben eingestellt. Statt einer möglichen Millionenstrafe verpflichtet sich der Konzern, auf seinen italienischen Webseiten realistischere „Real-World“-Simulatoren zu implementieren, die über die oft optimistischen WLTP-Werte hinausgehen.
Der Aktienkurs reflektierte zuletzt die gemischte Gemengelage. Während das Papier auf Jahressicht mit einem Plus von über 19 Prozent solide dasteht, sorgten die jüngsten Nachrichten für kurzfristigen Verkaufsdruck, was sich in einem Wochenminus von 3,66 Prozent niederschlug. Der Schlusskurs am Freitag lag bei 104,00 Euro.
Das Management erkauft sich mit dem Aussetzen des Jahrgangs 2026 Zeit bis zum Modelljahr 2027, um die Lagerbestände abzubauen und die Preispolitik neu zu justieren. Ob dieser strategische Rückzug ausreicht, um den ID. Buzz in den USA doch noch profitabel zu etablieren, wird maßgeblich von der Ausgestaltung des 2027er Modells abhängen.
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