Der Volkswagen-Konzern hat Anleger mit einem operativen Verlust von 1,3 Milliarden Euro im dritten Quartal schockiert. Allein Sonderbelastungen von über 5 Milliarden Euro warfen Europas größten Autobauer tief in die roten Zahlen. Doch was steckt hinter diesem drastischen Absturz? Und welche Rolle spielen die US-Handelskonflikte beim Wolfsburger Riesen?
Porsche-Krise und US-Zölle treffen VW hart
Die Hauptverantwortlichen für das desaströse Quartalsergebnis waren schnell ausgemacht: 4,7 Milliarden Euro verschlangen die strategischen Probleme bei Porsche, weitere 800 Millionen Euro kosteten die verschärften US-Zölle. CFO Arno Antlitz fasste die Situation zusammen: „Wir verzeichnen Gegenwind von 5,3 Milliarden Euro, hauptsächlich durch Kosten im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Produktstrategie von Porsche.“
Die Porsche-Belastung resultiert aus der im September verkündeten Strategiewende – weg von der reinen Elektro-Offensive, zurück zu mehr Hybrid- und Verbrennungsfahrzeugen. Ein kostspieliger Kurswechsel, der das Quartalsergebnis von einem Gewinn von 2,8 Milliarden Euro im Vorjahr auf einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro abstürzen ließ.
Die wichtigsten Q3-Kennzahlen im Überblick:
– Operatives Ergebnis: -1,3 Milliarden Euro (Vorjahr: +2,8 Milliarden Euro)
– Umsatz: 80,3 Milliarden Euro (+2,3%)
– Operative Marge: -1,6% (Vorjahr: 3,6%)
– Sonderbelastungen: 5,3 Milliarden Euro
Elektro-Paradox: Wachstum ohne Gewinn
Paradoxerweise zeigt ausgerechnet die Elektromobilität positive Signale – zumindest bei den Verkaufszahlen. Die BEV-Auslieferungen sprangen in den ersten neun Monaten um 42 Prozent auf 718.000 Einheiten. In Westeuropa verdoppelte sich der E-Auto-Anteil nahezu auf über 20 Prozent.
Das Problem: Die niedrigeren Margen der Elektrofahrzeuge belasten die Profitabilität erheblich. Der Konzern steckt in der klassischen Transformationsfalle – mehr verkaufen bedeutet weniger verdienen.
Regionale Schieflage verstärkt die Probleme
Während die Europa-Verkäufe um 9 Prozent zulegten, brachen die Auslieferungen in Nordamerika um 10 Prozent ein. Hauptgrund: die Handelsunsicherheiten und erhöhte Zölle. VW rechnet allein durch US-Importzölle mit Kosten von bis zu 5 Milliarden Euro auf Jahresbasis.
Auch der wichtigste Einzelmarkt China schwächelt mit einem Rückgang von 2 Prozent. CFO Antlitz warnte bereits vor anhaltenden Versorgungsengpässen: „Wir arbeiten daran, die Produktion vor Versorgungsengpässen zu sichern – Tag für Tag und Woche für Woche.“
Trotz der dramatischen Zahlen bestätigte Volkswagen die Jahresprognose mit einer operativen Rendite zwischen 2,0 und 3,0 Prozent. Bis 2030 sind Kosteneinsparungen von 4 Milliarden Euro geplant. Die Aktie kämpft weiterhin mit Gegenwind – bei rund 90 Euro notiert sie deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von fast 110 Euro.
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