Der Wolfsburger Konzern vollzieht einen beispiellosen Personalabbau – über 25.000 Austritte sind bereits besiegelt. Doch während Volkswagen bei diesem brutalen Sparkurs Fortschritte meldet, lähmt eine andere Entwicklung die Zukunftsplanung: Das entscheidende Investitionspaket, das die Weichen für die kommenden Jahre stellen sollte, liegt auf Eis. Wieso zögert das Management ausgerechnet jetzt?
Historischer Stellenabbau nimmt Fahrt auf
Die Zahlen sind beeindruckend – und für Tausende Beschäftigte schmerzhaft. An den zehn deutschen Standorten hat Volkswagen bereits mehr als 25.000 Austritte bis 2030 vertraglich fixiert. Das erklärte Ziel: 35.000 Stellen müssen verschwinden, ein Großteil über Altersteilzeitregelungen.
Die wichtigsten Fakten zum Umbau:
- Über 25.000 Verträge für sozialverträgliche Austritte bereits unterzeichnet
- Ziel bis 2030: 35.000 Stellen weniger an deutschen Standorten
- Hauptinstrument: Altersteilzeitregelungen
- Finanzielle Entlastung verzögert sich durch gestreckte Umsetzung
Der Haken: Durch die zeitlich gestreckte Abwicklung werden die erhofften Kosteneffekte erst mit erheblicher Verzögerung in den Bilanzen sichtbar. Der Sparkurs ist brutal – aber seine finanzielle Wirkung lässt auf sich warten.
Strategischer Schachzug bei der Batterietochter
Während an der einen Front gespart wird, investiert Volkswagen strategisch klug in seine Zukunft. Die Batterietochter Powerco SE – das Herzstück der E-Mobilitätsstrategie – bekommt heute einen neuen Chef für die Beschaffung. Alexander Schmitt übernimmt als Chief Procurement Officer und wird damit für die gesamte Beschaffung von Rohstoffen und Produktionsanlagen verantwortlich.
Diese Personalie ist alles andere als Routine. Sie zeigt, welche Priorität der Konzern dem Aufbau einer eigenen Batteriezellfertigung beimisst. Die Kontrolle über die Lieferkette wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor – und genau dort setzt Volkswagen jetzt an.
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Verschobene Zukunftspläne: Was steckt dahinter?
Doch dann die Hiobsbotschaft: Das zentrale Investitionspaket, das bereits am vergangenen Freitag hätte verabschiedet werden sollen, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese Entscheidung – oder vielmehr Nicht-Entscheidung – trifft den Konzern im denkbar ungünstigsten Moment.
Ohne diesen Investitionsplan fehlt die strategische Klarheit für künftige Fahrzeugprojekte und Werkbelegungen. Anleger fragen sich: Ist das Management zerstritten? Fehlt das Geld? Oder sind die Unsicherheiten im Markt einfach zu groß für weitreichende Festlegungen?
Charttechnisches Warnsignal verschärft die Lage
Als wäre die strategische Hängepartie nicht genug, sendet auch die Technische Analyse ein klares Warnsignal. Die Aktie hat gestern die wichtige 200-Tage-Linie nach unten durchbrochen – ein klassisches Verkaufssignal. Der langfristige Abwärtstrend ist damit bestätigt.
Mit dem aktuellen Kurs bei 94,30 Euro notiert der Titel bereits 14 Prozent unter seinem Jahreshoch von knapp 110 Euro. Der RSI von 27,8 signalisiert zwar eine überverkaufte Situation, doch ohne positive Impulse bleibt der Druck hoch.
Der radikale Umbau bei Volkswagen ist in vollem Gang – doch solange die entscheidenden Zukunftsfragen ungeklärt bleiben, dürfte die Aktie weiter unter Druck stehen.
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