Volkswagen Aktie: Turbulenzen bei wichtiger Tochter

Porsche verzeichnet dramatischen Gewinnrückgang und kündigt umfangreiche Sparmaßnahmen an. Die strategische Neuausrichtung betrifft auch den Mutterkonzern Volkswagen.

Kurz zusammengefasst:
  • 40,6 Prozent Gewinneinbruch bei Porsche im ersten Quartal
  • Strategiewechsel mit Fokus auf Verbrenner und Hybride
  • 3.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen
  • Managementumbau bei Porsche und Volkswagen

Die Aktie von Volkswagen zeigte sich zuletzt zwar fester und kletterte auf 103,35 Euro. Doch hinter den Kulissen rumort es gewaltig, insbesondere bei der wichtigen und gewinnträchtigen Tochter Porsche. Was bedeutet der dortige Umbau für den Wolfsburger Konzern?

Porsche im Sinkflug

Beim Sportwagenbauer Porsche läuft es alles andere als rund. Nach einem bereits schwachen Vorjahr brach der operative Gewinn im ersten Quartal 2025 um dramatische 40,6 Prozent auf nur noch 0,76 Milliarden Euro ein. Auch der Umsatz gab leicht um 1,7 Prozent auf 8,86 Milliarden Euro nach. Die Probleme sind vielfältig: Das Geschäft in China schwächelt, die Kosten steigen, die Nachfrage nach Elektroautos ist verhalten und US-Importzölle belasten zusätzlich.

Kein Wunder also, dass Porsche jüngst die Prognose für das laufende Jahr stutzte – allein 1,3 Milliarden Euro an Mehrkosten drücken auf das Ergebnis. Die Konsequenz: Porsche passt seine Strategie an, will wieder mehr Geld in Verbrenner und Plug-in-Hybride stecken und tritt auf die Kostenbremse. Bis 2029 sollen rund 3.900 Stellen wegfallen, davon 1.900 in der Region Stuttgart. Das trifft Volkswagen empfindlich, denn Porsche ist traditionell ein wichtiger Gewinnlieferant.

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Stühlerücken im Management

Parallel zu den operativen Problemen findet bei Porsche ein tiefgreifender Umbau im Management statt, der auch direkte Auswirkungen auf den Mutterkonzern hat. Michael Steiner, bisher Forschungs- und Entwicklungsvorstand bei Porsche, wird zum 1. Juli Stellvertreter von Porsche-Chef Oliver Blume. Im Gegenzug gibt er die Leitung der Konzernentwicklung im Volkswagen-Konzern ab.

Diese wichtige Position bei VW übernimmt zum 1. Juli Werner Tietz, der Vorstand für Forschung und Entwicklung bei der Tochtergesellschaft Seat ist und die Aufgabe in Doppelfunktion ausüben wird. Damit rückt Tietz auch in die erweiterte Konzernleitung von Volkswagen auf. Bei Porsche selbst gab es bereits im Februar überraschende Abgänge: Der langjährige Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen mussten gehen. Auch Personalvorstand Andreas Haffner und Beschaffungsvorständin Barbara Frenkel scheiden im August aus und werden durch interne Nachfolger ersetzt. Porsche spricht von einem langfristig geplanten Generationswechsel.

Konkurrenz schläft nicht

Während Volkswagen mit internen Umbauten und den Problemen bei Porsche beschäftigt ist, verschärft sich der Wettbewerb. Der chinesische Angreifer BYD hat ambitionierte Ziele und will bis 2030 die Hälfte seiner Fahrzeuge im Ausland verkaufen – eine klare Kampfansage auch an Volkswagen. Gleichzeitig zeigt das Beispiel Ford in Köln, wie schwierig das Umfeld in Europa ist. Ford kämpft mit massiven Problemen, Streiks und einem geplanten Stellenabbau, weil sich die in Köln produzierten Elektroautos schlecht verkaufen. Pikant dabei: Für diese E-Autos kauft Ford zentrale Bauteile von Volkswagen ein. Das unterstreicht die Abhängigkeit, zeigt aber auch die Risiken im aktuellen Marktumfeld auf.

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  • Vom zahlenverrückten Kind zum ersten eigenen Börsenbrief

    Ich möchte Ihnen ganz persönliche Einblicke in mein Leben bieten, damit Sie einen Eindruck davon erhalten, mit wem Sie es zu tun haben.Schon als ich noch ein Kind war, konnte meine Mutter nicht fassen, wie groß meine Faszination für Zahlen war. Bevor ich meinen Namen schreiben konnte, wusste ich, wie man rechnet. Hier war ich meinen Mitschülern immer um einiges voraus. Mathe war mein absolutes Spitzen-Fach, gefolgt von allen weiteren Fächern, bei denen logisches Denken gefragt war.Die Liebe für Finanzen und vor allem den Vermögensaufbau entdeckte ich ebenfalls als kleiner Junge: Ich überlegte mir schon mit dem ersten Taschengeld, wie ich am besten damit haushalten konnte, um ein Vermögen aufzubauen. Ich höre noch den Satz meiner Mutter in meinen Ohren: „Der Junge sitzt auf seinem Geld“. Größere Zahlungen, wie Weihnachtsgeld, Konfirmationsgeld oder Ähnliches legte ich - damals noch etwas unwissend - auf meinem Sparbuch an. Unüberlegte Ausgaben? Das war nie etwas für mich.

    Erste Kontakte mit Aktien während des Studiums

    Nach der Schulzeit ging es für mich mit dem Studium der Elektrotechnik weiter. Doch im Grunde „studierte“ ich in dieser Zeit auch privat: Nämlich Aktien. Ich überlegte mir, wie ich mein Erspartes aus der Jugend gewinnbringend anlegen konnte, um mir damit meine Studienzeit zu vereinfachen. Und das war der Zeitpunkt, an dem ich mich zum ersten Mal tiefgehend mit dem Aktienmarkt beschäftigte.Da ich immer alles verstehen will, was ich mache, verschaffte ich mir gleich einen Überblick über sämtliche Anlage-Strategien und Märkte. Mich einfach auf einen befreundeten Anlage-Berater verlassen? Das kam mir nicht in den Sinn! So begleiteten Eigenstudium über den Aktienmarkt mein gesamtes Studium, das ich im Jahr 1980 nach nur 4 Jahren erfolgreich beendete.

    Ich kenne die Unternehmen von innen!

    Nach meinem Studium startete ich meine berufliche Laufbahn und setzte die Erkenntnisse meiner Diplomarbeit bei keinem geringeren Unternehmen als Siemens um und setzte damit den Grundstein für eine 29-jährige Betriebszugehörigkeit.Ich durchlief verschiedenste internationale Posten und konnte damit kontinuierlich meinen Horizont erweitern. Von der Planung von Stadtnetzen für Peking, Jinan und Yantai und der technischen Planung des „Backbone-Netzes“ für die Philippinische Post (PLDT) und der Planung des Landesnetzes für Chile über Vertriebstätigkeiten in Spanien und Griechenland. Später leitete ich große Projekte in Deutschland und hatte Personalverantwortung im Vertrieb.Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil diese langjährige Unternehmenserfahrung mir sehr viel wichtiges Hintergrundwissen für meine Arbeit als Analyst verliehen hat. Denn ich weiß genau, wie große Konzerne ticken. Ich bin diese Strukturen durchlaufen und bin hier unterschiedliche Sprossen der Karriereleiter hochgeklettert. Ich weiß genau, wie die Vorstände denken. Was Entscheidungen der Unternehmenslenker bedeuten und wie Pressemeldungen und Marktberichte zu lesen sind.

    Professionelle Aktienanalyse seit 2002

    Trotz meiner arbeitsintensiven Anstellung konnte ich von einer Leidenschaft nie so wirklich lassen: Von meiner Liebe zur Geldanlage. Mein „Studium“ des Aktienmarktes habe ich nie abgeschlossen. Stattdessen verbringe ich jede freie Minute mit der Analyse von Geschäftsberichten, beobachte Märkte und überlege, wie man Anlage-Strategien zeitgemäß weiterentwickeln kann.Diese Leidenschaft brachte mich im Jahr 2002 dazu – neben meiner Anstellung bei Siemens – im Research-Team von Gelfarth & Dröge und als Gutachter für den Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn tätig zu werden. Seitdem habe ich mein Hobby zur professionellen Tätigkeit gemacht. Als Aktienanalyst im Team konnte ich endlich das, was ich mir über die Jahre angeeignet hatte, zu Papier bringen.Im Jahr 2007 stieg ich bei Siemens aus und beschloss, mich verstärkt mit den Finanzen von Menschen zu beschäftigen. Seitdem arbeite ich als unabhängiger Finanzdienstleister und widme mich vor allem voll und ganz der Geldanlage.

    Ich lernte aus Fehlern – lernen Sie mit!

    Ich habe genauso schlechte Erfahrungen und Fehler an der Börse gemacht, wie Sie wahrscheinlich auch. Meine schlimmste Erfahrung machte ich mit der Dotcom-Blase. Mit dem Platzen der Internet-Blase zur Jahrtausendwende verbrannte ich mir richtig die Finger. Ich verlor damals die Hälfte meines Kapitaleinsatzes an der Börse.Heute kann ich darüber lachen. Aber auch nur, weil ich meine Anlage-Strategie seitdem komplett umgekrempelt habe und es für mich heute so gut läuft. Aus dieser Erfahrung habe ich einen meiner Anlage-Leitsätze entwickelt: „Gier frisst Hirn“. Immerhin nahm ich damals viel Geld in die Hand, um es in vermeintliche Kursraketen zu investieren.Doch alles, was ich über diese Aktien wusste, war gefährliches Halbwissen. Ich hörte auf Versprechungen, statt auf fundamentale Zahlen. Heute setze ich Kriterien wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Verschuldung, Cashflow und Dividenden als Maßstab an. Wenn das alles stimmt, weiß ich, dass sich ein Investment lohnt. In einem gut sortierten Depot sind große Dampfer und auch kleine Schnellboote wichtig. Denn so bewahren Sie sich auf der einen Seite Sicherheit und hohe Gewinne auf der anderen Seite.

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